Der Vogel, der seinen Namen ruft: ein Nachtkonzert

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

In diesen Zeiten der nächtlichen Corona-Haft erscheinen die Städte ausgestorben. Kulturelle Veranstaltungen finden nicht statt.
Wirklich nicht?

Gestern gegen Mitternacht: Es herrschte vollkommene, fast gespenstische Stille draußen. Plötzlich ertönte von einem nahen Kirchturm das erste Uhuuu. Es folgte eine Pause. Dann wiederholte sich der Ruf. Aus einiger Entfernung stimmte eine zweite Eule in das Lied des einsatzgebenden Uhus ein. Beide Sänger boten während etwa zwanzig Minuten ein Duett der besonderen Art dar, dem man gebannt lauschte. Faszinierende Stimmen der Rufer in der Ruhe der Nacht - welch freudige Überraschung!
Unter normalen Umständen wäre der Gesang im Lärm der Straße untergegangen. So aber schien es, daß zwei der Bewohner, denen die nächtliche Stadt nun allein gehört, sich mit einem Konzert bei den Menschen bedankten. Ein freundlicher Gruß der Freien an die Eingesperrten.

Es sind die vermeintlich kleinen Freuden, die die wirklich bedeutsamen sind. Darauf sollten wir uns in diesen Tagen zurückbesinnen und uns diese Erkenntnis auch für später bewahren. Wenn viele Ablenkungen wegfallen und man auf das Elementare zurückgeworfen ist, steigen die Aufmerksamkeit und die Dankbarkeit für naheliegende Quellen der Freude, die früher unbeachtet blieben oder für selbstverständlich genommen wurden.

Eine oder gerne auch mehrere Konzertzugaben der gefiederten Stars in den kommenden Nächten wären sehr willkommen. Herzlichen Dank und Applaus - stehend natürlich, wie es hoher Kunst gebührt!