Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Der WWF (World Wildlife Fund) hat sich dem Tierschutz verschrieben. Zumindest behauptet er das. Tatsächlich führt er beachtenswerte Projekte auf diesem Gebiet durch, für die er höchste Anerkennung verdient.
Umso unverständlicher erscheint es, daß er sich vor den Karren der Windkraftindustrie spannen läßt und selbst zum Lobbyisten für diese so zerstörerische, wie ineffiziente Art der Energiegewinnung wird.
Es stellt schon ein Paradoxon der besonderen Art dar, Wälder abzuholzen, um Windräder zu installieren, die Landschaften verschandeln, Tiere töten, Menschen stören, aus technischen Gründen von nur sehr eingeschränktem Nutzen sind, deren Entsorgung ökologisch problematisch ist und Wälder zerstören, die gerade für das Klima von unersetzlichem Nutzen sind. Das ist doch der Gipfel der Absurdität!
Hinzu kommt, daß der deutsche Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels immer nur marginal sein kann, was nicht als Alibi zur Untätigkeit dienen, aber zu realistischer Betrachtung auffordern soll.
Offenbar gibt es beim WWF Tiere zweiter Klasse. Dem Schutz der fliegenden Fauna scheint sich die Organisation nicht verschrieben zu haben.
Man schüttet Kritik über Menschen aus, die ihre Haustiere verwöhnen, aber keinen Gedanken an das Schicksal der Nutztiere verschwenden. Was wollen Fachleute ihnen entgegenhalten, wenn sie ebenso verfahren? Davon abgesehen können Einzelne sich nicht des gesamten Spektrums aller Gravamina auf einem Gebiet erfolgreich annehmen, weswegen es löblich ist, wenn sie sich wenigstens auf einen Teilbereich konzentrieren, anstatt in Untätigkeit zu verharren. Andere decken dann andere Bereiche ab.
Leider diskreditiert der WWF so seine sehr positiven Ansätze und Verdienste um den Umweltschutz.
Der WWF war schon früher einmal durch namhafte Umweltfrevler unter seinen Galionsfiguren in ein schräges Licht geraten. Man begrüßte es, daß diese Phase überwunden wurde. Nun begibt er sich erneut auf Abwege und riskiert, seine redlichen Förderer zu verprellen, auf die er dringend angewiesen ist. Ist der Ruf erst ruiniert, erweist sich seine Restitution als schwierig und langwierig. Doch Zeit ist der entscheidende Faktor in der Ökologie, wo einmal eingetretene Schäden oft irreparabel sind. Der WWF droht sich selbst als einer der führenden Akteure auf dem Gebiet des Umweltschutzes zu marginalisieren.
Selbstverständlich wurde der WWF mit dieser Kritik konfrontiert. Die Reaktion erfolgte binnen Minuten mit einem vorgefertigten Textbaustein, der an der Frage seiner Positionierung zur terrestrischen Windenergie zur Gänze vorbeiging und sich so liest:
„Sehr geehrte Frau Klais,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Die Pole schmelzen, Treibhausgase legen eine isolierende Schicht um die Erde und drohen unseren Planeten gefährlich zu erwärmen. Trotzdem produziert der Mensch munter weiter schädliche Gase, verschwendet Energie und holzt die im Kampf gegen den Treibhauseffekt so wichtigen Regenwälder massenweise ab. Aber nun ist es Zeit umzudenken! Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen sofort handeln und so schnell und effizient wie möglich gegen die drohende Klimakatastrophe vorgehen, bevor alles zu spät ist! Wir bedauern sehr, daß Sie die Bemühungen des WWF zum Schutz unseres Klimas und damit der Umwelt und der Menschen, sowie die Erfolge der Fridays-For-Future-Bewegung nicht unterstützen.
Umwelt~, Natur~, Tier~ und Klimaschutz gehören immer zusammen bedingen sich gegenseitig – ohne das eine, ist das andere nicht möglich. Dieser Meinung bleibt der WWF weiterhin treu und wird auch in Zukunft weiterhin klimapolitische Arbeit leisten, an Aktionen wie den durch Fridays-For-Future initiierten Streiks teilnehmen und an die Gesellschaft appellieren, ihre alltägliche Verhaltensweisen, welche nachweislich einen direkten Einfluß auf unser Klima haben, zu hinterfragen. Inzwischen warnen 11.000 Wissenschaftler*innen aus 153 Ländern vor einem „Klima-Notfall“. Wenn wir unsere Treibhausemissionen nicht senken, dann sei „unsägliches menschliches Leid“ nicht mehr zu verhindern. Der WWF macht sich dafür stark, daß dieser Klima-Notfall nicht eintritt.“
Nichts von diesen Ausführungen wurde in Frage gestellt; allein der entscheidende Punkt der terrestrischen Windenergie wurde mit keiner Silbe erwähnt.
In der Schule hätte darunter die Bemerkung gestanden: „Thema verfehlt. Note: ungenügend“.
Wenn der Windenergie-Plan Peter Altmaiers den Todesstoß für die Windkraft bedeutet, wünschen wir ihm alles Glück der Welt dafür. Dieser höchst begrüßenswerte Tod bedeutet Leben für das Leben. Erheben wir unsere Stimme, auf daß die Natur die Lobby hat, die sie so dringend braucht - und mit ihr wir selbst!
Anhang: Publikation des WWF zur Kritik am Gesetzesentwurf zum Klimapaket
„Lieber Naturfreundin,
vor ein paar Wochen hatte ich Ihnen geschrieben, dass der WWF Deutschland dem Aufruf von Fridays For Future folgt und wir am 29. November zusammen mit Menschen allen Alters beim globalen Klimastreik auf die Straßen gehen.
Seitdem ist einiges passiert: Die Weltklimakonferenz in Chile wurde abgesagt - und findet jetzt Anfang Dezember in Spanien statt. 11.000 Wissenschaftler:innen aus der ganzen Welt haben vor einem Klima-Notfall und "unsäglichem menschlichen Leid" durch die Erderhitzung gewarnt. Und die Bundesregierung hat verschiedene Gesetzentwürfe zu ihrem "Klimapaket" vorgelegt . Es ist erschütternd, wie desaströs diese teilweise ausfallen.
Zum Beispiel der diesen Dienstag bekannt gewordene Entwurf für ein Gesetz zum Kohleausstieg von Wirtschaftsminister Peter Altmaier: Es wäre der Todesstoß für den Ausbau der Windkraft in Deutschland und bremst die Energiewende drastisch aus. Der Kohleausstieg, den das Gesetz eigentlich regeln sollte, würde damit massiv gefährdet. Und beim Abschalten der Kohlekraftwerke setzt Altmaier dann auch noch auf Freiwilligkeit bei den Kraftwerkbetreibern! Dieser Entwurf darf so nicht Gesetz werden!
Wir müssen jetzt den Druck aufrecht erhalten, damit die Bundesregierung ein Klimaschutz-Paket schnürt, mit dem Deutschland seinen fairen Beitrag zum globalen Klimaschutz leistet! Kommen Sie zum Klimastreik am 29.11. Alle Infos und Orte finden Sie auf www.wwf.de/klimastreik!“
https://www.wwf.de/2019/november/todesstoss-fuer-die-windkraft/
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/schulze-blockiert-altmaiers-windenergie-plan-nicht-einverstanden/ar-BBWKnO0?ocid=spartandhp
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/wissenundtechnik/tierversuche-geheuchelte-empörung/ar-AAIYVyJ?ocid=spartandhp
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/grausames-schicksal-wenn-das-männliche-nutztierbaby-zum-sterben-geboren-ist/ar-AAJCs8S