Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Fast wirkt es, als habe er vor dem Eindruck fliehen wollen, von Mike Pompeo links liegen gelassen zu werden. Doch genau das ist der Fall. Der US-Außenminister tourt gerade durch Europa und spart Deutschland dabei aus. Dabei gäbe es eine Menge zu besprechen.
Dem Vernehmen nach beschwerte Maas sich bei Pompeo fernmündlich über die an deutsche Unternehmen gerichteten US-amerikanischen Erpressungsversuche wegen des North-Stream-II-Projektes. Über die Reaktion Pompeos schweigt man sich vielsagend aus. Auch so steht fest, daß Maasens leere Drohgebärden keinen nachhaltigen Effekt hinterlassen haben dürften. Solange keine Gegenmaßnahmen verhängt werden, werden die USA sich auch von dem aufgeblasenen Kapaun nicht beeindrucken lassen.
Dann ging es ab nach Moskau, wo Maas auf seinen mit Abstand versiertesten Amtskollegen traf.
Den Einstieg dort hatte Maas sich schon im Vorfeld vermasselt, indem er als einziger aller G7-Außenminister Rußlands Teilnahme an der nächsten Konferenz dieses Gremiums blockiert hatte. Keinen seiner anderen Kollegen störte Rußlands Verhalten in der Krim~ und Ukrainefrage, denn für sie gehen die eigenen Interessen vor. Zu beiden Fragenkomplexen wird Maas sich hoffentlich bald mit dem neuen US-Botschafter in Berlin austauschen dürfen, der dazu eine erfreulich andere Haltung einnimmt. So macht man sich beliebt und sollte dann auch wissen, auf wen man bestimmt nicht zählen kann, wenn man selbst ein Anliegen hat (à propos ständiger Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, wo Rußland als Vetomacht Sitz und Stimme besitzt!).
In der Angelegenheit des Tiergarten-Mordes Rußland mangelnde Kooperation vorzuwerfen, weist Maas einmal mehr als juristischen Stümper aus. Der Angeklagte darf schweigen. Die Anklage muß ihm die Tat nachweisen. Dies scheint jedoch wegen dürftiger Beweislage nicht zu gelingen, wenn man auf die Mitarbeit der Gegenseite angewiesen ist.
In der Abhöraffaire verweist Rußland zu Recht auf die gängige Praxis. Dort dürfte man aufmerksam registriert haben, wie auf vergleichbares US-Gebaren nur mit gespielter Empörung in Berlin reagiert worden war.
Es spricht alles dafür, daß der Gnom in Moskau nicht mehr für voll genommen wird. Das ist das Beste, was passieren kann. So werden seine Sottisen Deutschland nur bedingt zugerechnet und sie tangieren nicht das fundamentale Verhältnis für die Zukunft.
Morgen wollte Maas, ganz der Weltenkläffer, der libanesischen Regierung die Leviten lesen. Es war sicher nicht die Angst vor dieser Standpauke, die die Regierung dort in den vorzeitigen Rückzug getrieben hat. Daß Maas es nicht dennoch so sieht, bleibt zu befürchten.
Und so wird er weiterhin weltweit mahnen, warnen und drohen - Deutschlands Rumpelstilzchen auf Eselstour.
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/kommentar-heiko-und-sergej-reden-aneinander-vorbei/ar-BB17PWMN?ocid=msedgdhp
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/mutma%C3%9Flicher-auftragsmord-bundesregierung-beklagt-fehlende-russische-kooperation/ar-BB17P02N?ocid=msedgdhp
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https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/nord-stream-2-maas-beschwert-sich-ueber-sanktionsdrohung-16898468.html