Die verkaufte Großmutter

in deutsch •  4 years ago 

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Von 1884 bis 1915 herrschte das Deutsche Reich als Kolonialmacht im heutigen Namibia. Bei der Niederschlagung von Volksaufständen fanden damals nach der Erkenntnis von Historikern etwa 65000 der 80000 Herero und mindestens 10000 der 20000 Nama den Tod.
Namibia erwartet dafür eine offizielle Entschuldigung und Reparationszahlungen. Das Angebot von deutscher Seite in Höhe von 10 Millionen Euro wurde als unzureichend ausgeschlagen.
Namibia hat aus Beobachtungen gelernt, daß Anschuldigungen auch nach solch langer Zeit, gefolgt von Schachern, sich auszahlen.

Im Ergebnis bedeutet dies, daß 105 Jahre nach Beendigung des Kolonialstatus diejenigen, die nicht daran beteiligt waren, an diejenigen zahlen, die keinen Verlust erlitten haben. In diese absurde Konstellation laufen auch fortgesetzte Reparationsleistungen, die auf später angeführten Gründen beruhen, mit fortschreitendem Zeitablauf hinein.
Den Fordernden sollte es zwar ihre Selbstachtung verbieten, ihre Großmutter zu verkaufen (Oft handelt es sich noch nicht einmal um tatsächliche Ahnen, sondern lediglich um Mitglieder derselben Gruppe.), jedoch ist es ihnen nicht wirklich zu verdenken, daß sie fortgesetzt auf dieser Klaviatur spielen, die sich noch immer als sprudelnde Geldquelle erweist.
In Deutschland werden, anders als in den USA, immaterielle Schäden von Gerichten mit lächerlichen Summen angesetzt mit dem Argument, daß sie durch Geld nicht zu kompensieren seien. Dies stellt eine völlig unhaltbare Begünstigung der Täter dar. Natürlich macht Geld einen immateriellen Verlust nicht ungeschehen. Das darf den Tätern aber nicht zugutekommen. Zudem wird verkannt, daß Geld durchaus geeignet ist, einen gewisse Genugtuung und etwas Trost zu verschaffen.
Zu dieser unbefriedigenden innerstaatlichen Rechtslage setzt Deutschland sich außenpolitisch durch Reparationsleistungen in Widerspruch. Das ist jedoch abwegig, weil hier zwischen Geschädigten und Zahlungsempfängern einerseits, sowie Tätern und Zahlenden andererseits, immer seltener Personenidentität besteht.

Deutschland macht sich erpreßbar unter dem Siegel der „Aufarbeitung“ seiner Vergangenheit - ein in diesem Zusammenhang vollkommen sinnentleerter Begriff, entlehnt aus der Terminologie der Restaurierung, d. h., der Beseitigung von Schäden an Objekten. Sucht man nach Äquivalenten dafür in anderen Sprachen, wird dieser Unsinn offenbar. Das Angebot läuft stets auf den ursprünglichen Sinn hinaus. Auf den Terminus „Revision“ soll ja wohl gerade nicht ausgewichen werden. Das Wort „Aufarbeitung“ wurde speziell für Deutschland und Japan mit einer ganz anderen Bedeutung angefüllt. Es dient als Vehikel zur Perpetuierung einer Anspruchsgrundlage gegen beide Völker in der Manier einer Sippenhaftung, unabhängig von persönlicher Schuld.

In Japan wird dies erkannt. Dort formiert sich allmählich Widerstand dagegen.
In Deutschland aber nimmt die Haltung des fremdbestimmten Vasallenregimes immer groteskere Formen an. In Berlin wird über eine Verlegung einer geplanten S-Bahn-Trasse nachgedacht, weil ihr ein - wohl gemerkt neues, nicht historisches - Denkmal für Sinti und Roma im Wege steht, das für den Bau nur temporär abgebaut und später wieder aufgestellt werden sollte. Bei unersetzlichen Bäumen oder historischen Monumenten gab man sich schon weitaus weniger zimperlich.
Während seiner EU-Ratspräsidentschaft will das Regime auf Verbesserungen der Lage von Sinti und Roma ein besonderes Augenmerk legen, ohne zu hinterfragen, warum deren Lage oft prekär ist, und was sie selbst dazu beitragen, bzw. beigetragen haben. In den 60er und 70er Jahren in Deutschland traten sie auffällig oft als Diebe und aggressive Bettler hervor und beschädigten so ihre eigene Reputation. Das wirkt nun einmal nach und könnte auch anderenorts eine Rolle spielen. Von ihrem Erscheinungsbild her fallen sie heute jedenfalls nicht mehr unbedingt auf.

Selbstverständlich sollen persönlich nachweislich Geschädigte Kompensation erhalten. Für Leistungen auf fiktiver Grundlage besteht jedoch keine Veranlassung. Sie sind eher geeignet, Animositäten hervorzurufen.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/deutschland-will-lage-von-sinti-und-roma-in-eu-ratspr%C3%A4sidentschaft-verbessern/ar-BB17ImHP?ocid=msedgdhp
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/gedenktag-f%C3%BCr-sinti-und-roma-europa-staatsminister-roth-bem%C3%A4ngelt-deutsche-erinnerungskultur/ar-BB17rXNP?ocid=msedgdhp
https://www.focus.de/politik/deutschland/wiedergutmachung-fuer-kolonialzeit-nicht-akzeptabel-namibia-lehnt-entschaedigungsangebot-deutschlands-ab_id_12309390.html
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/welt/75-jahre-kriegsende-kostbare-opfer-der-kriegstoten-japan-bringt-s%C3%BCdkorea-gegen-sich-auf/ar-BB181Dhu?ocid=msedgdhp

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