Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Wladimir Bukowski kann es nicht mehr tun; daher erinnert unser Freund Notan Dickerle an ihn und seine mahnenden Worte.
Warner vor einer EUdSSR – zum Tode des russischen Dissidenten Wladimir Bukowski
von Notan Dickerle, Anwärter auf den Leuchtturmpreis für mutigen Journalismus gegen “Bunt”
Er war in den sechziger Jahren einer der ersten Dissidenten der Sowjetunion, die auch jenseits des Eisernen Vorhangs bekannt wurden. Selbst wegen Verbreitung verbotener Literatur zeitweise in eine psychiatrische Anstalt gesperrt berichtete Wladimir Bukowski (nicht zu verwechseln mit dem amerikanischen Schriftsteller Charles Bukowski) vom Mißbrauch der Psychiatrie und dockte damit inhaltlich an den nur wenige Jahre zuvor veröffentlichten Roman “Der Meister und Margarita” von Mihail Bulgakow an. Ein entsprechendes Manuskript Bukowskis fand seinen Weg in den Westen und erschien 1973 unter dem Titel “Opposition: Eine neue Geisteskrankheit in der Sowjetunion” auch in Deutschland. Mehrere Verhaftungen und Verurteilungen wegen “antisowjetischer Tätigkeit” wurden im Ausland kritisch vermerkt, so daß die Sowjetmacht ihren unbequemen Sohn 1976 aus Opportunitätserwägungen in den Westen ziehen ließ und gegen den chilenischen Kommunistenführer Luis Corvalan austauschte. Der kritische Geist nahm in London seinen Wohnsitz, von wo aus er sich in seinen Schriften gegen die Verharmlosung des Sowjetsystems wandte und über die Blauäugigkeit der westeuropäischen Friedensbewegung wunderte.
Im Rahmen des Prozesses um die von Boris Jelzin verfügte Aufhebung der KpdSU hatte Bukowski Anfang der neunziger Jahre Gelegenheit zur Einsicht in das Geheimarchiv des Kreml und nutzte diese, um mehrere tausend Seiten Aktenmaterial zu kopieren, Grundlage für sein Buch “Abrechnung mit Moskau. Das sowjetische Unrechtsregime und die Schuld des Westens”. Er war sozusagen ein Vorläufer der Whistleblower.
Auch dem System Putin stand Bukowski kritisch gegenüber: bei den Präsidentschaftswahlen 2008 wurde er als Kandidat gegen Medvedev nicht zugelassen, da er seinen Wohnsitz im Ausland hatte, 2010 verfasste er ein Manifest mit dem Titel “Putin muß gehen”.
Für den Westen hielt Bukowski einige unangenehme Wahrheiten und Warnungen bereit, besonders für die Europäische Union, der er in dem 2004 erschienenen Buch “EUdSSR. The Soviet Roots of European Integration” (Europäische Union Sozialistischer Sowjetrepubliken. Die sowjetischen Wurzeln der Europäischen Integration) nicht nur einen sowjetischen Gründungsauftrag attestierte sondern auch eine gleichgeschaltete, sozialistische Zukunft voraussagte: Die EU als neuer Sowjetstaat mit Politischer Korrektheit als Ideologie würde wie die UdSSR ihre Bürger umerziehen bzw. zu einem “neuen Menschen” umgestalten wollen und zu diesem Zweck auch wieder Gulags einrichten. - Auch wenn letzteres bisher glücklicherweise ausgeblieben ist, so hat sich Bukowskis Prophezeihung in den 15 Jahren seit ihrer Niederschrift leider zunehmend bestätigt.
Schon seit längerer Zeit leidend ist Wladimir Bukowski am vergangenen Sonntag in Cambridge/GB im Alter von 76 Jahren gestorben.
Ein einsamer Rufer in der Wüste wie auch sein Landsmann Igor Rostislawowitsch Schafarewitsch mit seinem wohl bahnbrechenden Werk "Der Todestrieb in der Geschichte. Erscheinungsformen des Sozialismus". Ich habe es noch nicht gelesen und den Videobeitrag dazu von @zeitgedanken habe ich auch noch nicht gesehen. Es wurde auch vom großartigen Dr. Markus Krall mehrfach erwähnt.
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