Geld als Kompensation?

in deutsch •  5 years ago 

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Auf der Plattform „gofundme.com“ hat der Frankfurter Maschinenbauingenieur Michael Kötter eine Spendenaktion zugunsten der Trauerfamilie des in Frankfurt / Main ermordeten Jungen initiiert.

Bisher sind dadurch 100000.- € zusammengekommen. Setzt man diese Zahl in Relation zu über 1 Mio €, die ein Spendenaufruf über das Fernsehen zugunsten der Strafvereitelung von Schleppergehilfin Carola Rackete einbrachte, stellen sich Rat- und Fassungslosigkeit ein. Wie ist es möglich, daß die Solidarität mit einer Rechtsbrecherin, die mit ihrer kriminellen Aktion Leben und Gesundheit von Menschen bewußt und gewollt gefährdet hatte, um ein Zehnfaches größer ist als die mit den Hinterbliebenen des 8-jährigen Opfers eines schändlichen Mordes?
Wo bleibt der Aktivismus der Medien-Vollpfosten vom Schlage Böhmermann, Heuer-Umlauf und Pocher, die ansonsten keine Gelegenheit versäumen, sich ins Gespräch zu bringen und ungebeten ihren Senf zu allem beizutragen? Der geringere Erfolg der Frankfurter Aktion ist wesentlich auch darauf zurückzuführen, daß ihr mediale Unterstützung versagt blieb.

Wer nun die Frage stellt, ob die Opferfamilie dieses Geldes überhaupt bedarf, bewegt sich in die falsche Richtung.
Die sehr honorige Initiative von Herrn Kötter zielt nicht auf Schadensausgleich ab, der hier ohnehin nicht möglich ist. Sie ist vielmehr ein Zeichen von Loyalität und Empathie gegenüber den direkt von dem Verbrechen Betroffenen.
In Deutschland werden Opfer mit dem unsinnigen Argument des immateriellen Schadens, für den es angeblich keine Kompensation geben könne, abgespeist. Eine materiell eingestellte Gesellschaft besinnt sich plötzlich auf die Profanität des Mammon, um ihre Gleichgültigkeit und ihren Geiz gegenüber Opfern zu rechtfertigen. Ein immaterieller Schaden kann nicht ungeschehen gemacht werden. Ein gewisser Ausgleich auf anderer Ebene aber ist sehr wohl möglich. Die USA exerzieren es vor. Das Opfer wird durch einen Schadensausgleich, der diese Bezeichnung auch verdient, in eine andere Lebenssituation katapultiert, die zuvor so für es unerreichbar gewesen wäre. Der Schaden bleibt, aber er wird erträglicher. Das Opfer hadert fortan etwas weniger mit seinem Schicksal. Es ist ja nicht so, daß nach einem Verlust überhaupt keine Freude mehr empfunden werden könnte. Alle Frustkäufer können das bestätigen.
Dieser Gedankengang sollte auch Spenden zugunsten der Frankfurter Familie zugrunde gelegt werden. Auch generell ist es hierzulande für ein Umdenken in solchen Fällen höchste Zeit. Alles andere ist einfach nur schäbig.

https://www.bild.de/regional/frankfurt/frankfurt-aktuell/frankfurt-spenden-nach-ice-tragoedie-45-000-euro-fuer-opferfamilie-63711422.bild.html
https://www.journalistenwatch.com/2019/08/03/frankfurter-ice-mord/
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/tausende-menschen-spenden-nach-tödlichem-angriff-vom-frankfurter-hauptbahnhof/ar-AAFtym2?ocid=spartanntp
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