Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Gleiche Rechte für alle sind eine Selbstverständlichkeit, über deren Notwendigkeit es keine Diskussion geben kann.
Die diesbezügliche Grundgesetzesgarantie ist eine deklaratorische, keine konstitutive. Bestünde sie nicht, existierte dieses Prinzip als naturgegebenes Menschenrecht dennoch.
Dessen ungeachtet werden vielen Menschen noch immer gleiche Rechte vorenthalten, da das Prinzip der Gleichberechtigung noch nicht überall Anwendung findet. Genau genommen sind in diesen Fällen nicht gleiche Rechte einzufordern, denn diese bestehen unzweifelhaft bereits für alle - selbst in Staaten, deren (Un-)Rechtsordnungen dies nicht vorsehen oder sogar explizit ausschließen. Es geht allein um die Durchsetzung.
Selbstverständlich gehen gleiche Rechte einher mit gleichen Pflichten.
Das Gleichheitsprinzip erfordert lediglich die Gleichbehandlung von Gleichem. Es schließt die Ungleichbehandlung von wirklich Ungleichem nicht aus, sondern gebietet diese ggf. sogar. Doch muß hier höchste Vorsicht walten, denn artifiziell konstruierte Ungleichheit dient oft als Vorwand für die Aushebelung des Gleichheitsprinzips.
Wo das Gleichheitsprinzip beachtet wird, ist dennoch bisweilen zu beobachten, daß es nicht immer allen die gleiche Position verschafft. Das Gleichheitsprinzip liefert keine vergleichbaren Erfolge für alle. Es eröffnet nur den gleichen Zugang zu Möglichkeiten. Ob diese Möglichkeiten dann genutzt werden (können), hängt von der individuellen Disposition der jeweiligen Person und auch von ihrem Willen ab.
Mit dem Gleichheitsprinzip (equal rights) völlig unvereinbar sind Quoten für bestimmte Gruppen (affirmative action), denn sie privilegieren Personen gegenüber anderen. Selbst wenn eine Gruppe früher benachteiligt war, womit ihr Unrecht geschah, kann dies nicht aktuell durch ihre Bevorzugung ausgeglichen werden, denn in der Regel waren die tatsächlich Betroffenen damals andere als die heute Bevorzugten.
Die Forderung nach Vereinbarkeit von Beruf und Familie kann sich nicht auf den Gleichheitsgrundsatz berufen, denn dieser beinhaltet nicht die Einräumung der Möglichkeit zur Quadratur des Kreises. Das Treffen einer Wahl zwischen mehreren vorhandenen Optionen und die Setzung von Prioritäten kann der Gleichheitsgrundsatz niemandem ersparen.
Patrioten neigen bisweilen zu einer archaischen Haltung zur Familie und der Rollenverteilung in der Gesellschaft. Damit schaden sie jedoch ihrem Land, für dessen Interessen sie doch einzutreten vorgeben. Zum Vorteil des Landes ist es unverzichtbar, daß alle das tun, was sie am besten beherrschen. Damit sind starre Rollenmodelle absolut unvereinbar, die individuelle Begabungen, Neigungen und Motivationen außer Acht lassen.
Es geistert die Aussage umher, daß Nicholas Rockefeller den Feminismus erfunden habe. Das ist natürlich Unsinn. Der Gleichheitsgrundsatz als Menschenrecht brauchte keinen Erfinder; er ist jedem Menschen von Natur aus mitgegeben. Das gesamte ihm in den Mund gelegte Zitat erscheint absurd. Mit eigenem Einkommen erst wird Freiheit als Unabhängigkeit (er)lebbar. Die Besteuerung steht dem nicht im Wege, solange der überwiegende Anteil beim Verdiener verbleibt.
Frauen müssen ungehinderten Zugang zu allen Positionen haben, für die sie sich eignen und im Wettbewerb als überlegen qualifizieren. Einfordern müssen sie ihre Rechte allerdings ggf. schon. Wer freiwillig verzichtet, erleidet keine Benachteiligung. Zum Jagen getragen werden braucht und kann niemand. Das gilt auch für die Aushandlung der Bezahlung für gleiche Arbeit. Wer schlecht oder überhaupt nicht verhandelt, verdient eben nicht mehr.
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