Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Im Advent hatte ich eine sehr nette Begegnung mit Leo, einem eineinhalbjährigen hellroten Chow-Chow. Er stand neben seinem auf der Straße der Innenstadt in der Nähe des Weihnachtsmarktes sitzenden und ein Wurstbrötchen kauenden, gut gelaunten, etwa Anfang 20- bis 30jährigen Begleiter. Leo befand sich dem Anschein nach in vorzüglich gepflegtem, gut genährtem Zustand.
Mir fiel als Kenner dieser Rasse auf, daß Leo recht ruhig und gelassen, was rassetypisch ist, aber sehr umgänglich war, was nicht unbedingt dem Charakter entspricht. Ich hätte ihn wohl anfassen können, was Chow-Chows nur in wirklich seltenen Fällen akzeptieren. Er legte sich nicht hin, was die trägen Chow-Chows an sich auf der Stelle zu tun pflegen. Auf dem Kopf trug er ein schwarzes Hütchen. Auch eine solche Maskerade toleriert ein Chow-Chow üblicherweise nicht.
Vor den Beiden lag eine umgedrehte Mütze mit Geldstücken. Der Hund stand zum Begleiter abgewandt und beschnupperte die Umgebung.
Dann erschien eine Dame, die Leo eine Knabberstange fütterte. Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich ihm auch etwas zum Naschen besorgt.
Überraschend erscheint, daß die Begleitung eines in Anschaffung und Unterhaltung derart teuren Hundes bettelt. Daher war ich auch nicht zu einer Geldspende bereit. Es ist verantwortungslos, sich ein Tier zu halten, dessen Unterhalt und ggf. ärztliche Betreuung auf Dauer nicht gesichert ist.
Ich möchte hier nichts unterstellen. Ob Leo sediert war, kann ich nicht beurteilen. Vielleicht war der junge Mann ja ein Gassigänger, der einen ihm nicht gehörenden Hund ausführte und bei Gelegenheit zum Betteln einsetzte, während er sich einen Imbiß gönnte.
Erst jetzt lese ich, daß der Verdacht bestehe, daß mafiöse Strukturen Hunde an Bettler vermieteten, damit diese mehr Spenden einnähmen, da sich Passanten eher und mit höheren Beträgen zum Spenden bereitfinden für ein Tier.
Allerdings muß man auch der Redlichkeit wegen erwähnen, daß der Verdacht sich bisher nur in sehr wenigen Fällen nachweisen ließ.
Hier gilt es, wachsam zu sein. Wenn eine Person mit wechselnden Tieren bettelt, liegt die Vermutung nahe, daß es sich um einen der vermuteten Fälle handelt.
Im geschilderten Fall ist das Bild zu konfus, um ein Urteil zu erlauben. Tiere haben auch individuell unterschiedliche Charaktere, was es schwierig macht, ihr Verhalten als vom Standard abweichend zu beurteilen.
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/hundebettler-in-trier-koblenz-tierquaelerei-rlp-100.html
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/betteln-sedierte-hunde-101.html