Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Eine Ausstellung im Haus der Geschichte in Bonn macht sich auf die Suche nach der Heimat.
Hat jede/r eine Heimat? Hat jede/r nur eine Heimat? Ist Heimat etwas Dauerhaftes? Braucht man überhaupt eine Heimat?
Die Antwort darauf ist subjektiv-individuell. Und genau so möchte ich mich dem Thema nähern, das ich vor etwa dreieinhalb Jahren objektiv angegangen bin („„Heimat“ ist ein ausgrenzender Begriff - und das ist gut so!“). Die objektive Sicht entspricht der der meisten Zeitgenossen und ist daher die allgemein gültige.
Doch „Heimat“ besitzt eine stark persönliche Konnotation. Sie kann mit der Herkunft verbunden sein, doch das ist nicht zwingend der Fall. Man kann sich durchaus an dem Ort der Geburt und der Jugend nicht heimisch fühlen. Manche haben daher eine „Wahlheimat“, die ihnen nicht gleichsam zufällig zufiel, sondern die sie sich frei ausgesucht und für die sie sich bewußt entschieden haben.
Meine Heimat ist Deutschland. Das wurde mir stets dann sehr bewußt, wenn ich über den Flughafen Frankfurt / Main aus dem Ausland einreiste. Immer war dies mit einem ganz starken besonderen Eindruck verbunden. Ich war in der Welt zu Hause - aber immer für Deutschland unterwegs und dort ganz tief verwurzelt.
Zu Hause fühle ich mich immer dort, wo ich mich gerade auf einige Dauer aufhalte. Heimweh ist ein mir persönlich unbekannter Begriff, den ich noch nie nachempfinden konnte.
Innerhalb Deutschlands bin ich heimatlos. Es gibt mehrere Orte, an denen ich mich sehr wohlfühle. Es gibt Orte, die ich nicht mag. Leider gibt es noch immer viel zu viele Orte, die ich nicht kenne.
Fühlt man sich auf Dauer an einem Ort heimisch? Für mich selbst verneine ich das. Mit zeitlichem Abstand an einen Ort zurückzukehren, der einem einst (Wahl-)Heimat war, kann Gefühle eigenartiger Distanz, Fremdheit und Traurigkeit auslösen, denn ein Ort ist immer stark mit einer bestimmten Zeit verbunden. Orte unterliegen Veränderungen, und für Personen und Lebensumstände gilt das auch. Die Suche nach dem Ort von damals endet oft in Enttäuschung, weil die Erinnerung eine andere ist als die aktuell vorgefundene Realität.
Die Heimat entgegen dem eigenen Willen zu verlieren, ist mit einem schwerwiegend empfundenen Verlust und großem Unrecht verbunden.
Fazit: Ob man eine Heimat braucht, hängt vom eigenen Typ und der Definition des Begriffes ab. Man braucht Orte, an denen man sich wohlfühlt. Diese kann man als Heimat bezeichnen. Davon kann es durchaus mehrere geben. Diese können im Laufe der Zeit auch wechseln.
https://www.dw.com/de/heimat-ausstellung-bonn-haus-der-geschichte/a-60597257
https://steemit.com/deutsch/@isabellaklais/heimat-ist-ein-ausgrenzender-begriff-und-das-ist-gut-so