Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Sturmtief „Sabine“ hatte Deutschland noch nicht erreicht, da überschlugen sich schon die Ankündigungen davon, mit welchen Ausfällen zu rechnen sein würde.
Allen voran die Deutsche Bahn AG, die früher einmal mit dem Slogan geworben hatte: “Alle sprechen vom Wetter - wir nicht!“, setzte die Ankündigung auch gleich als erste in die Tat um und stellte ihre Arbeit ein. Es erscheint fast so, als hätte man nur darauf gewartet, ein Alibi für eine Auszeit zu haben.
Wen überrascht dies bei einem Konzern, den der Versager Hartmut Mehdorn in den Ruin abrüstete, während sein inkompetenter Nachfolger es zuerst einmal für wichtig erachtet, sein Personal neu einzukleiden, während das Material unter Ermüdung ächzt und allenthalben ausfällt.
Die Lufthansa AG, Schulen und andere Institutionen zogen nach und verabschiedeten sich in die Sturmtief-Ruhe.
An dieser Stelle sei einmal angelegentlich daran erinnert, daß andere Länder regelmäßig mit ganz anderen Wetterverhältnissen zu kämpfen haben und damit zurechtkommen. In Rußland fallen im Winter die Temperaturen auf -40°C; und dennoch verkehren die Züge, fliegen die Flugzeuge und fahren die Autos. Niemand käme dort auf die Idee, wegen des Wetters nicht zur Arbeit oder zum Unterricht zu erscheinen.
In Deutschland klagen Gastwirte schon bei Regenwetter über ausbleibende Gäste selbst im Innenbereich.
Soldaten beschweren sich über Mißhandlung, wenn sie im Rahmen einer Orientierungsübung eine Nacht allein im Wald verbringen müssen. Ich selbst unterzog mich im Rahmen einer Übung bei der GSG 9 der gleichen Maßnahme. In der Gewißheit, daß die Dienstbehörde hinter dem Training steht, kann man davon ausgehen, daß der Dienstherr, wollte er einen loswerden, dafür schon noch auf einen anderen Weg verfiele, als einen gerade im Wald auszusetzen.
Wird Deutschland zum Land der Memmen und Mimosen?
Im Rahmen des Wiederaufbaus Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg wurden der Bevölkerung unter vielen Entbehrungen und widrigsten Bedingungen ganz andere Leistungen abverlangt und von ihr gemeistert. Die aktuellen Generationen wären dazu kaum noch in der Lage. Belastbarkeit, Leistungs~ und Einsatzbereitschaft erfahren einen erschreckenden Niedergang. Herausforderungen entzieht man sich lieber, anstatt sie aufzugreifen. Auf Druck wird immer öfter evasiv reagiert.
Wie kam es innerhalb weniger Jahrzehnte zur Ausprägung derartiger Pienzigkeit?
Es soll hier nicht zur Vernachlässigung von Gefahren und zur Mißachtung gebotener Vorsicht animiert werden. Mit der absoluten Vollkasko-Mentalität jedoch sind wir schlecht für eine Zukunft munitioniert, von der ungewiß ist, was sie für uns bereithält, und vor welche Herausforderungen wir noch gestellt sein werden.
Wer die Zeichen der Zeit erkennt, stellt fest, daß wir die längste Zeit die Früchte der Arbeit der Vorgängergeneration genossen haben, die uns Bedingungen hinterlassen hatte, unter denen wir optimal unsere eigenen Wege in Angriff nehmen konnten. Seit einigen Jahren schon ist der Abwärtstrend unverkennbar, der nur durch technische Fortschritte partiell abgefangen wird. Ein optimistischer Blick in die Zukunft erscheint zumindest mit einigen Hypotheken belastet.
Wir sollten uns darauf einstellen, daß wir die Talsohle noch nicht erreicht haben, daß uns noch einiges bevorsteht, und wir uns danach den Weg zum Licht erst wieder erkämpfen und erobern müssen. Etwas mentale und physische Robustheit wäre dafür nicht das schlechteste Rüstzeug.
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/«sabine»-stürmt-über-deutschland-und-lähmt-verkehr/ar-BBZNz2d?MSCC=1581284469&ocid=spartandhp#page=1
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/riss-in-oberleitung-ice-steht-auf-freier-strecke/ar-BBZdmzL?ocid=spartandhp
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/lokführer-und-zugbegleiter-der-bahn-bekommen-einen-neuen-look/ar-BBZhtMh?ocid=spartandhp
