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vom 14. Januar 2024
Französischer Historiker Todd: "Verschwinden der USA ist das Beste, was Europa passieren kann."
Der international bekannte französische Historiker Emmanuel Todd, der schon 1976 das Verschwinden der UdSSR vorhersagte, läutet nun die Todesglocke für den Westen. Er sieht den abnehmenden Status des "im Nihilismus versunkenen Amerikas".
Der französische Historiker und Anthropologe Emmanuel Todd ist überzeugt, dass die westliche Hegemonie am Ende ist. Als Gast beim französischen Nachrichtensender BFMTV sagte Todd am Donnerstag: "Sobald die Vereinigten Staaten zustimmen, sich aus ihrem Imperium, aus Eurasien und all diesen Regionen, in denen sie Konflikte austragen, zurückzuziehen... Im Gegensatz zu dem, was wir denken – wir sagen 'was wird aus uns, wenn die USA uns nicht mehr beschützen?' – werden wir in Frieden leben! Das Beste, was Europa passieren kann, ist das Verschwinden der Vereinigten Staaten."
Seine Aussagen zu den USA stammen fast wortwörtlich aus seinem letzten Buch "La Défaite de l'Occident" ("Die Niederlage des Westens"), in dem er feststellt, dass die NATO den Konflikt in der Ukraine bereits verloren hat. Er behauptet in seinem Buch, dass die Niederlage letztendlich zu einer Aussöhnung Russlands mit Europa und einer Wiederannäherung mit Deutschland führen werde. Dies laufe jedoch den Interessen Washingtons zuwider.
In seinem Buch kritisiert Todd "die stumpfe Haltung des Westens gegenüber Russland" und behauptet, dass "die Verhinderung einer Annäherung zwischen Deutschland und Russland eines der Ziele der USA war". Laut Todd hätte diese Annäherung die "Verdrängung der Vereinigten Staaten aus dem europäischen Machtgefüge bedeutet". Weiter resümiert Todd: Die Amerikaner "würden also lieber Europa zerstören, als den Westen zu retten".
Der europäische Einfluss auf die internationale sei gesunken, so Todd. Er werde nicht mehr von der deutsch-französischen Partnerschaft repräsentiert. Zudem sieht der französische Intellektuelle den Niedergang der Vereinigten Staaten als unausweichlich. Die USA seien "im Nihilismus versunken", seien eine "globale Supermacht" im Abstieg und hätten eine "geschwächte Kriegsindustrie".
Dass sich die Europäer im Zuge des Konflikts von Russland distanziert hätten, schade ihren eigenen Handels- und Energieinteressen, so Todd weiter. Dem Historiker zufolge leben wir augenblicklich in einer "putinophoben und russophoben Welt", die vom westlichen Narrativ beherrscht sei.
Todd geht in seinem letzten Buch auch nicht davon aus, dass die kommenden US-Präsidentschaftswahlen etwas an dem Verlauf des aktuellen Konflikts ändern werden. Russland werde seiner Linie treu bleiben, laut Todd. Ein neuer Präsident im Weißen Haus sei für den Kreml nicht von Bedeutung, denn "Russland befindet sich im Krieg mit den USA".
Für sein eigenes Land sieht Todd ebenfalls schwarz. Eigentlich "existiert Frankreich gar nicht mehr, weil es mit den Vereinigten Staaten verbündet ist und von der NATO kontrolliert wird", schreibt der Historiker.
Der Niedergang Europas lasse sich damit erklären, dass die Europäer "das Element des unfreiwilligen Vasallen akzeptieren". Während laut Todd die Transatlantiker sich an die Hegemonie Washingtons klammern und "unter dem politischen Stockholm-Syndrom leiden", sieht der französische Denker einen Frieden, "der in einem vom US-Joch befreiten europäischen Raum widerhallen würde".
Todd ist Autor zahlreicher Bücher. Unter anderem sagte er den Zusammenbruch der Sowjetunion in seinem Buch "La chute finale" von 1976 voraus. Bei seiner These stützte er sich auf verschiedene Faktoren wie zum Beispiel der zunehmenden Kindersterblichkeit.
https://rtde.site/international/192681-franzoesischer-historiker-todd-verschwinden-usa/
Für die Angelsachsen ist die Stunde der Abrechnung gekommen.
An allen Fronten scheinen die angelsächsischen Länder Probleme zu verzeichnen. Ihre Eliten verlieren weltweit die Oberhand und müssen selbst zu Hause einstecken. Es scheint, als sei der Moment der Abrechnung für das von ihnen verursachte Leid in der Welt gekommen.
von Pjotr Akopow
Das neue Jahr 2024 hat in rasantem Tempo begonnen: Zu den beiden bereits bestehenden Brennpunkten kommt ein dritter hinzu, und ein vierter wird aktiv diskutiert. Und es wird immer schwieriger, nicht nur eine Grenze zwischen ihnen zu ziehen, sondern auch den Grad des Einflusses des einen auf den anderen zu beurteilen.
Was haben die angelsächsischen Angriffe auf den Jemen, das Verfahren beim Internationalen Gerichtshofs der Vereinten Nationen gegen Israel wegen Völkermordes, der Besuch des britischen Premierministers Rishi Sunak in Kiew zur Unterzeichnung eines Abkommens über Sicherheitsgarantien für die Ukraine und die Sorge über den Ausgang der heutigen Wahlen in Taiwan gemeinsam? Die Tatsache, dass sie zufällig zeitlich zusammenfallen? Natürlich nicht: Dies sind alles Anzeichen für den Verfall und die Demontage der angelsächsischen Weltordnung. Und die Tatsache, dass die Angelsachsen versuchen, diesen Prozess mit Provokationen zu stoppen, macht ihn nur noch schlimmer.
Warum haben die USA und Großbritannien Raketenangriffe auf den Jemen durchgeführt? Um den Beschuss von Tankern auf dem Weg zum Roten Meer zu verhindern, behaupten Washington und London. Der Jemen bedroht jedoch Schiffe, die nach Israel fahren, um das Blutvergießen im Gazastreifen zu stoppen – vielleicht wäre es also wirksamer, wenn die Angelsachsen Druck auf Israel ausüben würden, damit es seine Operationen gegen die Palästinenser einstellt. Was sogar der Internationale Gerichtshof der Vereinten Nationen wahrscheinlich in den nächsten Tagen als einen Akt der Apartheid und des Völkermordes anerkennen wird, weil es so viele unabhängige und objektive Beweise gibt, die die Behauptung Südafrikas stützen, dass es einfach unmöglich ist, sie zu ignorieren, ohne den Ruf der internationalen Organisationen zu schädigen.
Aber weder die USA noch Großbritannien können oder wollen Israel wirklich zwingen, denn es ist Teil ihres globalen Projekts, und sie tun alles, um "seine Sicherheit zu gewährleisten". In Wirklichkeit aber tun sie alles für seine Straffreiheit: Sie haben eine Flotte in die Region geschickt, liefern Waffen, drohen muslimischen Ländern mit Vergeltung, falls sie versuchen, Gaza zu helfen. Nur der arme, aber militante Jemen hat nichts zu befürchten: Nach jahrelangem Bürgerkrieg und dem Krieg gegen die Saudis haben die Jemeniten nichts zu verlieren (und sie haben die moralische Unterstützung der gesamten arabischen Welt und die materielle Unterstützung der Iraner). Es ist unmöglich, den Jemen dazu zu zwingen, seine Versuche aufzugeben, die Schifffahrt im Roten Meer zu behindern – mit Raketenangriffen wird nichts erreicht, und die USA denken nicht einmal an eine Bodenoperation (wegen der extrem hohen Kosten und der Sinnlosigkeit). Die Angelsachsen wollen also nur den Jemen einschüchtern? Doch dazu müssten sie das Land viele Monate hintereinander und mit sehr hoher Intensität bombardieren. Eine solche Operation würde nicht nur zu einer großen Zahl ziviler Opfer führen, sondern auch die arabische Welt endgültig in Aufruhr versetzen: Zu der Empörung über die Geschehnisse in Gaza käme der Hass auf die Angelsachsen hinzu, weil sie Jemeniten umbringen. Dies ist also auch keine Option für die Angelsachsen.
Ein größerer regionaler Krieg droht
Offenbar handelt es sich lediglich um einen demonstrativen Schlag, der wahrscheinlich fortgesetzt wird, aber nichts an der Situation am Roten Meer ändern wird. Allerdings erhöht er das Risiko, neue Fronten zu schaffen und einen größeren regionalen Krieg anzuheizen, vor allem im Libanon, wo Israel die Hisbollah weiterhin provoziert. Die USA sprechen ständig von iranischen Stellvertretern im Libanon und im Jemen und warnen Teheran vor einer Einmischung und davor, Israel von seinen Problemen mit Gaza abzulenken. Der Iran übt jedoch maximale Zurückhaltung, während er im Libanon, in Syrien und auf seinem eigenen Territorium ständig provoziert wird. Nun glauben die Angelsachsen, sie befänden sich im Jemen im Krieg mit iranischen Proxys, wobei sie übersehen, dass das Verhalten der Huthi vielmehr auf die Lage in der arabischen Welt als auf ihre Verbindungen zu den Iranern zurückzuführen ist.
Im Nahost-Konflikt haben die Angelsachsen im Moment einfach keinen gescheiten Schachzug – die ganze Situation entwickelt sich in eine für sie äußerst ungünstige Richtung. Und der Iran hat es nicht nötig, sich selber in die Nesseln zu setzen, indem er auf Provokationen reagiert. Bei ihren Versuchen, aus der Grube herauszukommen, graben sich die Angelsachsen immer tiefer in den Sand. Und zwar sowohl im Nahen Osten als auch zu Hause: Ihre außenpolitischen Aktivitäten verschlechtern die Position der herrschenden Eliten in beiden angelsächsischen Ländern.
Dabei geht es nicht nur um die Unterstützung Israels, sondern es werden auch Vorwürfe in Bezug auf die Ukraine gegen sie erhoben. Sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Großbritannien wird die ukrainische Frage im Vorfeld der bevorstehenden Wahlen zu einem innenpolitischen Thema. Allerdings dürfte in Großbritannien kein Machtwechsel das globale Spiel Londons beeinflussen, weshalb Premierminister Rishi Sunak jetzt nach Kiew gereist ist, um ein Abkommen über Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu unterzeichnen. Einzelheiten über den Inhalt des Dokuments sind noch nicht bekannt, sicher ist jedoch, dass es sich um eine bewusste Geste zugunsten des weiteren Versuchs handelt, die Ukraine weiter von Russland wegzuziehen. Der Teil der angelsächsischen Elite, der zuversichtlich ist, dass es ihm schließlich gelingen wird, die Grenze der russischen Welt nach Osten zu verschieben, macht (in erster Linie gegenüber Europa, aber auch gegenüber dem weniger radikalen Teil der US-amerikanischen Eliten) deutlich, dass er eine "Aufgabe der Ukraine" nicht zulassen wird. Die Vereinbarung zwischen Sunak und Selenskij ähnelt in diesem Sinne dem britisch-ukrainischen Abkommen über die Modernisierung der ukrainischen Marine, das einige Monate vor Beginn der militärischen Sonderoperation geschlossen wurde und das übrigens für Moskau eine der wichtigsten Bestätigungen für die Notwendigkeit der Einleitung einer Sonderoperation darstellte. Das aktuelle "Garantieabkommen" kann daher als das endgültige Urteil über die Existenz der Ukraine als solche bezeichnet werden, denn es ist absolut unmöglich, die Atlantisierung der Ukraine, die bereits offiziell begonnen hat, mit den Interessen Russlands zu vereinbaren.
Die Zeit arbeitet für China
Ebenso wenig lässt sich eine Erklärung der Unabhängigkeit Taiwans mit der Wahrung des Friedens zwischen China und den Vereinigten Staaten vereinbaren. Es geht nicht darum, dass China davon träumt, Taiwan möglichst schnell an sich zu reißen, sondern darum, dass die Angelsachsen Peking bewusst provozieren, indem sie das Thema einer möglichen Unabhängigkeitserklärung der Insel ins Spiel bringen. Der Zweck der Provokation ist klar: Man will von China die Zusicherung erhalten, dass es militärisch nichts unternehmen wird. Gleichzeitig ist in Bezug auf Taiwan strategisch alles klar: Die USA werden in naher Zukunft nicht in der Lage sein, den Prozess der Wiedervereinigung der Insel mit dem chinesischen Festland in irgendeiner Weise zu verhindern (weder militärisch noch politisch). Die Vereinigten Staaten werden (und können) es jedoch nicht riskieren, ihre Provokationen von einem theoretischen in einen praktischen Plan umzuwandeln – es wird keine Unabhängigkeitserklärung Taiwans geben, selbst wenn der derzeitige Vizepräsident der Insel die Wahl gewinnt.
In der Taiwan-Frage arbeitet die Zeit für China und gegen die Vereinigten Staaten – genauso wie im Nahen Osten und in der Ukraine. Die Angelsachsen sind sehr aktiv in ihrem Bestreben, ihre schwindende Hegemonie aufrechtzuerhalten, aber alle ihre Aktionen (natürlich inklusive der Gegenmaßnahmen ihrer Gegner – von Russland bis zum Iran) führen zum genau gegenteiligen Ergebnis. Nicht weil sie töricht sind, sondern wegen der Auswirkungen der angesammelten Probleme, Fehler und Verbrechen. Für alles kommt früher oder später der Moment der Abrechnung – und für die Angelsachsen ist dieser Moment gekommen.
https://rtde.site/international/192679-fuer-angelsachsen-ist-stunde-abrechnung-gekommen/