Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Nach der offiziellen Bestätigung des Todes Jewgeni Prigoschins in Folge der forensischen Ermittlungen rückt die Frage in den Mittelpunkt, wie es mit der Wagner-Gruppe weitergeht.
Die letzten Tage vor seinen Tod waren geprägt von geschäftigen Tätigkeiten in Afrika, um die Aktivitäten der Wagner-Truppen dort auf hochrangiger politischer Ebene festzulegen. Dies geschah mit Sicherheit im Einvernehmen mit der russischen Führung, in deren uneingeschränktem Interesse diese liegen.
Afrikanische Stimmen seinerzeit unmittelbar nach dem Wagner-Aufstand, wonach anstelle von Wagner auch Beethoven willkommen sei, lassen von dortiger Seite auf den unbedingten Willen schließen, auch unabhängig von der personellen Führung russischer Truppen dort an dieser Unterstützung festzuhalten.
Der weißrussische Staatspräsident Alexander Lukaschenko bestätigte, daß die Wagner-Kämpfer in seinem Land ihre Arbeit dort in jedem Fall fortsetzen werden.
In anderen Teilen der Welt, wo Wagner-Kräfte sich im Einsatz befinden, wird es sich nicht anders verhalten.
Nun hängt alles von der Wagner-Gruppe selbst ab.
Es ist davon auszugehen, daß auch diese an Kontinuität und der Weiterführung der Arbeit ihres Anführers Jewgeni Prigoschin interessiert ist.
Ein Unternehmen dieser Größenordnung wird zwar von seiner Führungsspitze geprägt, dennoch erscheint es undenkbar, daß es unterhalb derselben keine weiteren Ebenen gäbe. Es kommt jetzt darauf an, ob sich in diesen Ebenen eine neue Leitfigur herauskristallisiert. Der plötzliche Wegfall einer charismatische Persönlichkeit vom Typ Jewgeni Prigoschins hinterläßt zwar zuerst einmal eine Lücke, bisweilen aber eröffnet sie jemandem auch Chancen, aus diesem Schatten herauszutreten und unerwartetes Profil zu gewinnen. Dies ist den tapferen Kämpfern zu wünschen.
Wagner wird weltweit gebraucht. Das sollte Ansporn und Motivation für seine Leute für die Zeit nach der Überwindung der Schockstarre sein. Auch die feigen Mörder ihres Chefs dürfen letztlich keinen Sieg davontragen.
Jewgeni Prigoschin als Inspirator und Hoffnungsträger ist tot, aber seine Legende lebt weiter und setzt sich in seinen Nachfolgern fort! Das wünschen sich seine Anhänger, das wünschen sich die Menschen in Rußland und das wünscht sich die nach Freiheit und Gerechtigkeit strebende Welt!
Anlage 1
RT-DE
vom 27. August 2023
Russlands Ermittlungskomitee bestätigt Prigoschins Tod: Leiche identifiziert
Das russische Ermittlungskomitee hat den Tod von Jewgeni Prigoschin bestätigt. Am Sonntag wurde die Identifizierung aller menschlichen Körper abgeschlossen, die am Absturzort der Maschine des Wagner-Chefs entdeckt worden waren. Diese wurde mittels einer genetischen Analyse möglich.
Das Ermittlungskomitee der Russischen Föderation hat den Tod des Chefs des privaten Militärunternehmens Wagner, Jewgeni Prigoschin, bestätigt. Am Sonntag veröffentlichte die Behörde auf Telegram eine äußerst lakonische Mitteilung, in der die Sprecherin des Ermittlungskomitees, Swetlana Petrenko, die Identifizierung aller zehn am Absturzort im Gebiet Twer endeckten Leichen für abgeschlossen erklärte. Die Identifizierung sei mittels einer molekulargenetischen Analyse erfolgt. Nach den Ergebnissen des Gutachtens stünden die geborgenen Leichen im Einklang mit der Liste der Insassen der abgestürzten Maschine.
Am 23. August war im Gebiet Twer ein Passagierflugzeug vom Typ Embraer Legacy abgestürzt. Nach Angaben der russischen Zivilluftfahrtbehörde Rosawiazija war die Maschine auf dem Weg aus Moskau nach Sankt Petersburg. Auf der Passagierliste standen auch der Wagner-Chef Prigoschin und der hochrangige Wagner-Kommandeur Dmitri Utkin. Nach Angaben des russischen Katastrophenschutzministeriums gab es keine Überlebenden. Das russische Ermittlungskomitee leitete eine Untersuchung wegen möglichen Verstößen gegen die Luftfahrtsicherungsbestimmungen ein. Präsident Wladimir Putin drückte den Familienangehörigen der Opfer sein tiefstes Beileid aus.
Anlage 2
RT-DE
vom 25. August 2023
"Ich brauche mehr Gold.": Wall Street Journal über Prigoschins letzte Tage
Jewgeni Prigoschin habe die letzten Tage vor dem Flugzeugabsturz in Afrika verbracht, berichtet Wall Street Journal unter Berufung auf mehrere mit der Situation vertraute Quellen.
Kurz vor dem Flugzeugabsturz traf sich Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin mit dem Präsidenten der Zentralafrikanischen Republik, Faustin-Archange Touadéra, berichtet das Wall Street Journal. Demnach landete Prigoschins Privatjet am 18. August in Bangui, der Hauptstadt des Landes. Bei einem Treffen mit Touadéra soll der Geschäftsmann betont haben, dass ein gescheiterter Putschversuch in Russland Wagners Tätigkeit in der Zentralafrikanischen Republik nicht beeinträchtigen würde. Prigoschin soll außerdem versprochen haben, Wagners Präsenz dort zu stärken, die Sicherheit der lokalen Regierung zu gewährleisten und "neue Investitionen in die Landwirtschaft zu fördern".
Am Folgetag soll sich Prigoschin mit Vertretern der sudanesischen Schnellen Eingreiftruppe (RSF) getroffen haben. Wagner hatte der RSF zuvor geholfen, gegen die sudanesische Armee zu kämpfen. Als Dank, heißt es in dem Bericht, hätten sie Prigoschin Gold übergeben. Laut einer Quelle der Zeitung sagte Prigoschin: "Ich brauche mehr Gold."
Anschließend soll der 62-Jährige nach Bamako, die Hauptstadt Malis, geflogen sein, bevor er wieder nach Moskau reiste.
Nach Angaben des WSJ flog Prigoschin von Mali nach Russland, als sich ungefähr zur gleichen Zeit eine Delegation des russischen Verteidigungsministeriums in Libyen aufhielt. Die russische Agentur TASS berichtete, dass die Delegation dort am 22. August landete. Bei dem Besuch seien "die Perspektiven der Zusammenarbeit im Bereich der Bekämpfung des internationalen Terrorismus" sowie andere Fragen besprochen worden, erklärte das Ministerium.
Der Bericht basiert auf Interviews mit hochrangigen afrikanischen Beamten, Militär- und Geheimdienstmitarbeitern, Wagner-Überläufern und der Analyse verschlüsselter Gespräche und Flugdaten.
Das Flugzeug, an dessen Bord sich unter anderem Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin und Wagner-Gründer Dmitri Utkin befanden, war am 23. August abgestürzt. Der Jet war von Moskau nach Sankt Petersburg unterwegs. Die Unfallursache muss noch geklärt werden. Wladimir Putin sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus.
https://pressefreiheit.rtde.tech/international/178852-ich-brauche-mehr-gold-wall/
Anlage 3
RT-DE
vom 26. August 2023
Was mit der Wagner-Gruppe ohne Prigoschin passiert
Wladimir Putin kündigt eine Ermittlung des Absturzes von Prigoschins Flugzeug an und hebt den Beitrag von Wagner im Kampf gegen Neonazismus hervor. Experten sind der Ansicht, dass sich die Zukunft der Wagner-Gruppe in den kommenden Monaten entscheiden könnte. Welche Optionen gibt es?
von Andrei Restschikow
Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei einem Treffen mit dem Oberhaupt der Donezker Volksrepublik am Donnerstag sein Beileid an die Angehörigen jener ausgesprochen, die beim Absturz des Flugzeugs ums Leben kamen, zu dessen Passagieren der Leiter des privaten Militärunternehmens "Wagner", Jewgeni Prigoschin, gehörte. "Was das Flugzeugunglück angeht, möchte ich zuallererst mein aufrichtiges Beileid an die Familien der Toten aussprechen. Das ist immer eine Tragödie", sagte Putin.
Dem Präsidenten zufolge werde der Beitrag der Mitglieder der Wagner-Gruppe zur Bekämpfung des Neonazismus in der Ukraine nicht vergessen. "Ich möchte anmerken, dass es Menschen sind, die einen bedeutenden Beitrag zu unserer gemeinsamen Sache der Bekämpfung des neonazistischen Regimes in der Ukraine leisteten. Wir erinnern uns daran, wissen es und werden es nicht vergessen", betonte Putin.
Russlands Ermittlungskomitee hat eine vorläufige Untersuchung der Katastrophe eingeleitet, die Ermittlung wird in vollem Umfang und bis zum Ende geführt werden, versicherte der Präsident. Putin merkte an, dass er Prigoschin seit den 1990er Jahren kannte. "Er war ein Mensch mit einem schwierigen Schicksal. Er beging ernsthafte Fehler im Leben, erreichte aber auch die nötigen Ergebnisse – sowohl für sich selbst als auch dann, wenn ich ihn darum bat, für eine gemeinsame Sache, wie in diesen letzten Monaten", sagte der Präsident.
Putin zufolge kam Prigoschin erst am Mittwoch aus Afrika zurück, wo er gewisse offizielle Persönlichkeiten traf. "Er arbeitete – und dies produktiv – nicht nur in unserem Land, sondern auch im Ausland, insbesondere in Afrika. Dort beschäftigte er sich mit Öl, Gas, Edelmetallen und Edelsteinen", fügte Putin hinzu.
Seinerseits erklärte Puschilin, dass Prigoschins Tod ein schmerzhaftes Thema für die DVR sei, wo Kämpfer der Wagner-Gruppe um die Befreiung von Soledar und Artjomowsk (ukrainisch: Bachmut) kämpften. "Wir nahmen diese Nachricht mit Sorge und großem Mitgefühl an. Doch wir verstehen, dass der Gegner vor nichts zurückschreckt", sagte Puschilin.
Wie Russlands zivile Luftfahrtbehörde Rosawiazija zuvor gemeldet hatte, war Prigoschin auf der Liste von sieben Passagieren des Privatflugzeugs Embraer verzeichnet, das nahe der Ortschaft Kuschenkino im Gebiet Twer, etwa 300 Kilometer von Moskau entfernt, abstürzte. Das Flugzeug war von Moskau nach Sankt Petersburg unterwegs. Nach vorläufigen Angaben befanden sich zehn Personen, darunter drei Besatzungsmitglieder, an Bord.
Experten sind sich uneinig darüber, was mit Wagner ohne Prigoschin passieren wird, dem es gelang, aus der Gruppe eine Weltmarke zu schaffen. "In letzter Zeit war die Wagner-Gruppe vornehmlich in Weißrussland und Afrika stationiert. Darüber hinaus verpflichtete sich ein bedeutender Anteil der Kämpfer den russischen Streitkräften", erklärt der Militärexperte Juri Knutow. Nach seiner Prognose könnte der Rat der Wagner-Kommandeure entweder Prigoschins Sache weiterführen oder das Unternehmen auflösen. "Ich denke aber, dass sie versuchen werden, das private Militärunternehmen zu erhalten und weiterzuarbeiten. Schließlich verfügt die Organisation über eine reiche Kampferfahrung", merkt er an.
"In Weißrussland sind die Wagner-Kämpfer jetzt hauptsächlich mit der Ausbildung der Militärangehörigen beschäftigt. In Afrika und im Nahen Osten haben sie ein recht breites Tätigkeitsfeld. Sie sind in der Zentralafrikanischen Republik und in Mali im Einsatz, erfüllten gewisse Missionen in Syrien und Libyen, und es ist durchaus möglich, dass sich auch andere Staaten mit der Bitte um Hilfe an sie gewandt haben", führt der Experte aus.
"Man kann sagen, dass es der Wagner-Gruppe gelang, die Lage in denjenigen afrikanischen Staaten zu stabilisieren, wo sie sich befanden und Missionen erfüllten. Und was auch nicht unwichtig ist: Es gelang ihnen, die Franzosen und teilweise sogar die US-Amerikaner zurückzudrängen. Dennoch könnte die Konsolidierung der Gruppe ins Wanken geraten. Natürlich wird vieles vom neuen Kommandanten abhängen. Er wird sich gut im Militärwesen auskennen, aber auch über diplomatische und politische Fähigkeiten verfügen müssen. Das ist notwendig, um einen konstruktiven Dialog mit Staatschefs aufzubauen", sagt Knutow.
"Gegenwärtig ist es schwierig, in der Gruppe einen Kommandanten zu finden, der im Hinblick auf Charisma und mediale Aktivität Prigoschin nahekommen würde. Alle Wagner-Kommandanten sind Militärs, die fernab von Politik und Medien stehen. So etwa Andrei Troschew mit dem Rufnamen "Grauhaariger", den Russlands Präsident als De-facto-Kommandanten während der vergangenen Monate erwähnte", vermutet der Experte.
"Das private Militärunternehmen Wagner ist eine kommerzielle Organisation. Ich denke, dass alle Organisationsformen, die es innerhalb der Wagner-Gruppe gibt, ihre Funktionen auch weiterhin erfüllen werden. Natürlich wird es nicht mehr dieselbe Wagner-Gruppe wie unter Prigoschin sein, denn er verfügte tatsächlich über ein recht großes Charisma", sagt Anatoli Matwijtschuk, ehemaliger Offizier der Spezialtruppen und Oberst a.D.
Seiner Meinung nach werde sich die Struktur der Gruppen kaum bedeutend verändern, und der Rat der Leiter werde bestehen bleiben. "Die Schaffung des privaten Militärunternehmens Wagner war ein langwieriger Prozess. Es nahm an Einsätzen in Syrien und der Zentralafrikanischen Republik teil. Und ich denke, dass die Gruppe ihre Positionen in Afrika halten können wird", erklärt Matwijtschuk.
Der Experte stimmt der These zu, dass die Wagner-Kämpfer die Lage in denjenigen afrikanischen Staaten, wo sie im Einsatz waren, stabilisierten. "Organisatorisch wurden sie zum Teil der afrikanischen Strukturen, die die Exekutive und die Legislative kontrollieren. Sie stützten diese Organisationen mit ihren Bajonetten und konnten die Lage im Kampf gegen den Terror stabilisieren", sagt Matwijtschuk.
In Russland ist der rechtliche Status von privaten Militärunternehmen nicht definiert, erinnert der Militärexperte Alexandr Artamonow. Nach dem Beginn der speziellen Militäroperation, als sich herausstellte, dass sich die NATO auf die Ereignisse wie auf einen großen Krieg vorbereitete, sei es notwendig geworden, auf private Initiative zurückzugreifen.
"In Russland war es ein vorübergehendes Phänomen, das inzwischen faktisch verschwunden ist. Dementsprechend wird Prigoschins Platz niemand einnehmen", vermutet er. In Afrika seien die Aktionen der Gruppe dagegen durch die Russische Föderation garantiert worden, weswegen die Einsätze offenbar mit der Zustimmung Moskaus geführt worden seien. Daher werde die Zusammenarbeit mit den afrikanischen Staaten wohl kaum große Änderungen erfahren.
Was die Behauptungen des polnischen Ministerpräsidenten über eine angebliche Bedrohung durch die Wagner-Gruppe angeht, "bellen hier getroffene Hunde", meint der Experte. Dies legen offizielle Angaben über die Aufstellung neuer Verbände in Ostpolen nahe, die "jederzeit in die Nordukraine ausrücken könnten".
Artamonow zufolge rühren die von Polen verkündeten Besorgnisse von der Tatsache, dass das Land eine aggressive Position in Bezug auf Russland einnimmt. "Vor dem Hintergrund dieser Erklärungen kämpfen polnische Militärangehörige weiterhin auf dem Gebiet der Ukraine. Sie werden mit militärischen Ehren begraben, denn Warschau selbst führt mit uns einen Krieg und macht keinen Hehl daraus", betont der Experte.
https://rtde.site/russland/178915-was-mit-wagner-gruppe-ohne/