Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Der Deutsche Thomas Bach wurde von der Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees mit großer Mehrheit in seinem Amt als Präsident des Internationalen Olympischen Komitees bestätigt. Der Jurist und ehemalige Florettfechter amtiert bereits seit siebeneinhalb Jahren in dieser Position.
Dazu gratulieren wir ihm sehr herzlich und wünschen ihm viel Glück und Erfolg für seine Tätigkeit.
Der Olympionike Thomas Bach war 1976 in Montreal mit der deutschen Florettmannschaft Olympiasieger geworden. Vier Jahre später hatte ihn der westliche Boykott der Spiele 1980 in Moskau, von ihm als Athletensprecher vergeblich bekämpft, um die Chance gebracht, diesen Erfolg zu wiederholen. Die bittere Schlüsselerfahrung, den Sport als Spielball der Politik zu erleben, hatte ihn auf den Weg zu seiner späteren fulminanten Karriere als Sportfunktionär gebracht. Dieses ermutigende Beispiel zeigt, wie Mißerfolge sich durch Engagement bisweilen in Erfolge umwandeln lassen. Ein Quäntchen Glück gehört natürlich auch dazu.
Seine eigene Erfahrung bewahrte Thomas Bach davor, sich ideologisch vom Westen zur politischen Instrumentalisierung des Sportes vereinnahmen zu lassen. Zu Recht! Dafür wurde er oft unfairer Kritik ausgesetzt.
Es wird nicht verkannt, daß der Sport für Staaten mit Prestigezuwachs und finanziellen Gewinnen verbunden ist.
Die Sportler selbst werden dabei als Schachfiguren mißbraucht. Für sie, die sie sich oft in jahrelangem Training vorbereiten und in den meisten Sportarten nur in einer relativ begrenzten Lebensphase aktiv betätigen können, ist es besonders bitter, aus politischen Erwägungen um den Erfolg oder ihre Gesundheit betrogen zu werden. Für viele bedeutet ein ausgefallener Olympiawettkampf das Aus, weil sie vier Jahre später ihren persönlichen Leistungszenit überschritten haben, oder weil sie ihre berufliche Zukunft angehen müssen. Nicht alle können mit Sponsorenverträgen rechnen, die - je nach Sportart und auch abhängig von der individuellen Attraktivität - sehr unterschiedlich dotiert sind.
Mit 30 bis 40 Jahren Verspätung haben westliche Diskuswerfer und Kugelstoßer zugegeben, ihre Leistungen nur mit Doping erreicht zu haben. Die Radfahrer Lance Armstrong und Jan Ullrich haben Dopingvorwürfe jahrelang zurückgewiesen, doch inzwischen ist klar, daß sie vom Scheitel bis zur Sohle vollgepumpt waren mit leistungsfördernden Substanzen.
Die einseitige Anklage Rußlands in dieser Hinsicht erweist sich so als durchsichtiges Manöver.
Als ehemaliger Aktiver ist Thomas Bach der richtige Mann für seinen nun von ihm bekleideten Posten, bei dem die Aufgabe, Sport und Politik weitestgehend auseinanderzuhalten, guten Händen anvertraut ist.
Mast~ und Schottbruch, Herr Bach! Sie sind ein Sieger!
https://www.dw.com/de/thomas-bach-wiedergew%C3%A4hlt-der-taktiker-auf-dem-ioc-thron/a-56812302