Sprachdiktatur über Sprachenmüll

in deutsch •  last year  (edited)

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Auch in Deutschland sind sie ein Ärgernis: englische Werbewortfetzen, die an Schaufenstern prangen. In den USA sucht man deutsche Entsprechungen vergebens. In Rußland will man jetzt dagegen vorgehen.

Auf diese Weise wird eine fremde Sprache aufgedrängt, die anzunehmen keine Notwendigkeit gebietet.
Warum bezeichnet man einen Laden als „shop“, einen Kaffee zum Mitnehmen als „coffee to go“, einen Ausverkauf als „sale“? Die überwiegende Zahl der Adressaten praktiziert ein anderes Idiom. Der englische Sprachenmüll wird zwar inzwischen weitgehend, aber dennoch nicht von allen verstanden.
Wir müssen mit mehr Aufmerksamkeit und Selbstbewußtsein diese kulturelle Überwältigung bekämpfen. Sie ist kein Zufall. Dahinter steckt kultureller Neokolonialismus der Anglophonie.

Bezeichnenderweise sind es gerade die mit ausländischen Lehnworten um sich werfenden Angeber, deren Kenntnis der fremden Sprache oft keinem Test standhalten würde. Mehr als rudimentären Anforderungen werden sie nicht gerecht, wenn überhaupt.

Es gibt keinen Grund, dieses Unwesen weiter wuchern zu lassen.

Anlage

RT-DE
vom 09. November 2023

Umfrage: Mehrheit der Russen befürwortet Verbot fremdsprachiger Werbeschilder.

"Coffee", "Sale", "Shop": Fremdsprachige Werbeschilder könnten in Russland bald verboten werden. Darüber entscheidet die Staatsduma. Laut einer Umfrage unterstützt etwas mehr als die Hälfte der Bürger das Vorhaben.

Der Staatsduma wurde ein Gesetzentwurf vorgelegt, wonach Werbeschilder in Russland künftig nur noch in russischer Sprache angebracht werden dürfen. Darüber hinaus sollen auch Wohnanlagen und Siedlungen keine ausländischen Namen mehr tragen dürfen. "Das Hauptziel der Gesetzesinitiative ist es, die russische Sprache zu schützen und die Verwendung von Anglizismen und Fremdwörtern in ganz Russland deutlich einzuschränken", heißt es in der Begründung.

Die Verfasser argumentieren, dass in verschiedenen Branchen "aggressiv" in einer Fremdsprache für laufende Rabatte, Schlussverkäufe und Aktionen geworben werde. "Es sollte unmöglich sein, auf Schildern und in Schaufenstern Aufschriften wie 'Coffee', 'fresh', 'Sale', 'Shop', 'open' usw. zu verwenden", heißt es in dem Dokument. Die Anforderungen gelten nicht für Marken und Handelsnamen.

Außerdem schlugen die Verfasser vor, das Werbegesetz dahingehend zu ändern, dass Werbung immer ins Russische übersetzt wird und "inhaltlich identisch, in der Platzierung und in der technischen Gestaltung gleichwertig" bleibt.

Sollte das Gesetz angenommen werden, würde es am 1. Januar 2025 in Kraft treten.

Laut einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Forschungszentrums des Portals Superjob befürwortet etwas mehr als die Hälfte der Russen die Initiative. So gaben 53 Prozent der Befragten an, dass sie die Maßnahme gut finden, mit Kommentaren wie "In unserem Land sollte man alles verstehen können" und "Wir müssen die russische Sprache schützen". Die meisten Befürworter sind über 45 Jahre alt (77 Prozent) und sprechen kein Englisch (67 Prozent).
Ein Viertel der Befragten stimmte dagegen, weil es "keinen Sinn macht, die bestehenden Namen zu ändern" und es "eindeutig wichtigere Dinge gibt, die finanziert werden müssen". Weitere 22 Prozent waren unentschieden und halten es für einen guten Kompromiss, beide Sprachen zu verwenden.

Die Umfrage wurde russlandweit vom 3. bis 7. November durchgeführt. Insgesamt nahmen 1.600 Personen über 18 Jahren daran teil.

Anfang des Jahres hatte die Staatsduma ein Gesetz verabschiedet, das die Verwendung von Fremdwörtern im öffentlichen Bereich verbietet, es sei denn, es handelt sich um Begriffe, für die es im Russischen keine allgemein gebräuchlichen Entsprechungen gibt.

https://rtde.site/russland/186458-umfrage-mehrheit-russen-befuerwortet-verbot/

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