Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Unserem Freund Notan Dickerle entgeht kein Abgang. Unser bewährter Nekrologe beleuchtet nachfolgend den von Robert M. Morgenthau, der vom „deep state“ nach „six feet under“ gewechselt ist.
In der Tiefe ruht der Staat – zum Tod des New Yorker Staatsanwaltes Robert M. Morgenthau
von Notan Dickerle, Anwärter auf den Leuchtturmpreis für mutigen Journalismus gegen „Bunt“
Morgenthau ist ein Name, der in der Geschichte der USA regelmäßig an prominenter Stelle auftaucht. Großvater Henry, ein eingewanderter deutscher Jude aus Mannheim, wird zunächst Immobilienmagnat und als großzügiger Parteispender zu Beginn des Ersten Weltkriegs US-Botschafter im Osmanischen Reich. Sein Sohn Henry Morgenthau Jr. wird auf Grund seiner persönlichen Freundschaft zu Präsident Roosevelt dessen Finanzminister sowie Autor des berüchtigten Morgenthau-Plans, der dem Kriegsgegner Deutschland einen karthagischen Frieden auferlegen sollte. Dessen Sohn Robert M. Morgenthau, von 1975 bis Ende 2009 Staatsanwalt („District Attorney“) von New York City, ist jetzt am 21. Juli gestorben – genau 10 Tage vor seinem 100. Geburtstag. Für Wikipedia gilt er „als prägende Figur in seinem Bereich“, bisweilen werde er „als Legende bezeichnet“.
Im Gegensatz zu seinem Vater war Robert M. Morgenthau nicht nur Sympathisant sondern Mitglied der Demokratischen Partei. Zweimal hat er vergeblich für das Amt des Gouverneurs von New York kandidiert – er war kein Volkstribun, rhetorisch wenig begabt und eher schüchtern. Aber in seinem Amt als Staatsanwalt, das er bis ins hohe Alter von 90 Jahren ausübte, war er hoch angesehen; vereinzelte Kritik kam eher von der linken Seite, die ihm zu wenig Härte gegenüber Rassisten vorwarf. Im Jahr von Morgenthau’s Amtsantritt 1975 gab es in Manhattan 648 Morde, in seinem letzten Amtsjahr waren es nur noch 58 – sicherlich teilweise auch sein Verdienst.
Auch wenn Robert M. Morgenthau keine Vernichtungsphantasien wie sein 1967 verstorbener Vater gehegt hat stand er in der antideutschen Tradition der USA: er war einer der letzten Amtsträger, die den Zweiten Weltkrieg noch aktiv erlebt hatten. Im Mittelmeer wurde der Zerstörer, auf dem er als Offizier Dienst tat, 1944 von einem deutschen Torpedo versenkt, später kam er gegen einen japanischen Kamikaze-Flieger knapp mit dem Leben davon. Anekdotisch erzählte Morgenthau später von einem Deal mit dem lieben Gott: wenn der ihn überleben ließe würde er - aus seinem Leben etwas Sinnvolles machen.
Als der seinerzeitige Vorsitzende des Vereins „Atlantik-Brücke“, Arend Oetker, nach dem Sinn dieser Organisation gefragt wurde gab er zur Antwort, die USA würden von ca. 200 einflussreichen Familien beherrscht, und Aufgabe des Vereins sei es, zu diesen Familien gute und freundschaftliche Beziehungen zu unterhalten. Die Familie Morgenthau gehört mit Sicherheit zu diesen 200 Familien, die im Wesentlichen auch den „Deep State“ ausmachen, die Kräfte, die hinter dem demokratischen Vordergrund als „mover and shaker“ tätig sind und die politische Realität in weit stärkerem Umfang bestimmen als Wahlen es vermögen. Robert M. Morgenthau hinterlässt neben seiner Witwe, der Pulitzer-Preisträgerin Lucinda Franks sieben Kinder, sechs Enkel und drei Urenkel. Die Familie Morgenthau wird auch nach dem Ableben ihres Oberhauptes zu denjenigen gehören, deren Stimme in den USA und damit im globalisierten Westen überdurchschnittliches Gewicht haben.