Warum schweigt die Mehrheit?

in deutsch •  4 years ago  (edited)

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Das Grundgesetz kann Rechte nur garantieren. Wenn die Berechtigten diese nicht beanspruchen und ausüben, bleiben sie Makulatur. Erzwingen läßt sich die Wahrnehmung von Rechten nicht. Solange der Verzicht völlig freiwillig erfolgt, ist das nicht zu beanstanden. Das Recht zu reden, umfaßt stets auch das Recht zu schweigen.

Es wird jedoch immer mehr die Tendenz erkennbar, daß unfreiwillig auf Rechte verzichtet wird. Das Kasner-Regime und die gleichgeschalteten Blockparteien üben mit ihren Hilfstruppen subtilen bis aggressiven Druck aus, um Meinungen jenseits der Regimevorgaben zu unterdrücken.
Zu diesem Zweck hat das Regime in einem Marsch durch die Institutionen seine Leute an strategisch bedeutsamen Stellen positioniert und ein Netz von Abhängigkeiten geschaffen. Auf diese Weise wird Hebelwirkung erzeugt. Lehrer, Arbeitgeber und Gastronomen schwingen sich zu Zensoren ihrer Schüler, Arbeitnehmer und Kunden auf. Wer schulisch und beruflich weiterkommen, sowie sozial nicht geächtet sein will, fühlt sich nolens volens zur Anpassung verpflichtet.
Immerhin trauen sich noch zwei Drittel der Bevölkerung zu sagen, daß sie sich nichts mehr zu sagen trauen. Damit stehen die Mehrheitsverhältnisse fest. Nur 18% artikulieren sich zu beliebigen Themen völlig frei. Der Rest will ungeschriebene Gesetze zu Tabuthemen erkannt haben, die man tunlichst meiden sollte. Diese betreffen nicht zufälligerweise die Agenda des Regimes. Damit unterliegen de facto gerade die virulenten Probleme unseres Landes einem Bann und sind der freien öffentlichen Diskussion entzogen.
Eine Minderheit hat die Meinungshoheit usurpiert und oktroyiert ihre Sicht der Dinge den übrigen auf. Die Mehrheit zieht es vor, zu schweigen. Schweigen aber bedeutet keine Zustimmung. Es breitet sich ein Schweigen des Mißtrauens und der Angst aus. Dieses erzeugt ein Vakuum der Stille, das die Feinde besetzen, und das es ihnen ermöglicht, sich als Mehrheit auszugeben. Sie beanspruchen die alleinige Exegese über Begriffe und versuchen, auch gleich die Folgen daraus abzuleiten. Berühmtes Beispiel: „Rassismus(s!) ist keine Meinung!“ So legen sie ihre Definition zu Grunde und stellen den anderen das Recht auf Meinungsfreiheit in Abrede.
Da diese Minderheit sich aus intellektuellen Parias zusammensetzt, die sich außer Stande befinden, im kontroversen Diskurs zu bestehen, ist repressives Vorgehen ihre einzige Chance der Durchsetzung. Mit Fistelstimmchen skandieren sie: „Wir sind laut!“ und sind dabei nur lächerlich.

Flankiert wird dies von einer Wissenschaft, die sich zusehends selbst demontiert, indem sie - anstelle empirisch geführter Beweise und überlegener Argumente - nicht hinterfragte Ideologien als Dogmen verbreitet. Da alternative Theorien nicht mehr vermittelt werden, drohen grob abwegige Mindermeinungen zu herrschenden zu werden. Dies birgt die Gefahr, daß auf diese Weise ganze Generationen geistig verloren gehen und verwahrlosen. Die Wahrheit wird verfälscht, unterdrückt und bleibt schließlich gleich ganz auf der Strecke.

Die Mehrheit der Bevölkerung betreibt Selbstzensur und besorgt somit die Sache der Feinde. Offene Zensur, die ihnen die Masken von den Hackfressen risse, bleibt diesen daher erspart. Ihre Opfer erledigen die Arbeit gleich selbst.

Was bewegt die Mehrheit dazu, sich derart unterjochen zu lassen? Ist Deutschland zum Land der Duckmäuser unter der Führung einer Meisterduckmäuserin verkommen?
Es fehlen Mut und Solidarität. Dabei macht man häufig die Erfahrung, daß es nur eines Stichwortes bedarf, um von unerwarteter Seite Zustimmung zu erhalten. Als wäre nur auf den Einsatz gewartet worden, sprudelt es aus dem Gegenüber heraus. Schweigen verhindert dieses Andocken und hält jeden in seiner Isolation - ganz nach Feindesplan.
Auch die Gegner verfolgen persönliche Interessen, wo sie Angriffsflächen bieten. Sie dürfen nicht geschont werden.

Verschaffen wir uns Gehör! Wenn die Mehrheit das Wort ergreift, überdröhnt es die dummen und feigen Marionetten. Dazu bedarf es nicht viel: Mut und Einigkeit. Das sollte doch zu leisten sein, wenn so vieles auf dem Spiel steht.

Hier ist der Beitrag eines jeden gefragt - jeden Tag. Bald schon wird die Erfahrung zeigen, daß es so schwierig nicht ist. Wem das nicht liegt, der braucht nicht einmal aktiv auf andere zuzugehen; nur reißen Sie die Mauer des Schweigens ein, und verschanzen Sie sich nicht dahinter. Zeigen Sie Gesicht und Profil bei sich ergebender Gelegenheit - und diese wird nicht ausbleiben.

https://www.forschung-und-lehre.de/zeitfragen/immer-mehr-tabuthemen-1802/

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Wer schulisch und beruflich weiterkommen, sowie sozial nicht geächtet sein will, fühlt sich nolens volens zur Anpassung verpflichtet.

Aber es geht doch nicht darum was man fühlt, sondern was Tatsache ist. Also tu, was du willst.

Immerhin trauen sich noch zwei Drittel der Bevölkerung zu sagen, daß sie sich nichts mehr zu sagen trauen. Damit stehen die Mehrheitsverhältnisse fest.

Woher hast du die Daten, sind das Schätzungen?

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Das sind Umfragewerte, vgl. Anhang.
Natürlich geht es darum, wie der Einzelne seine Situation einschätzt, denn danach wird er handeln. Bestes Beispiel: die Börse. Auch wenn Fakten gegen eine Tendenz sprechen, geben oft subjektive Erwartungen den Ausschlag.