Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Der Kunstmarkt trotzt allen Unkenrufen und beschert russischer Kunst lebhaftes Interesse und sich selbst satte Gewinne damit.
Erstaunlich? Absolut nicht! Passionierte Sammler hören doch nicht auf, Dinge zu mögen, nur weil der politische Wind sich gedreht hat. Niemand von Verstand nähme dies zum Anlaß, seine Sammlung aufzulösen, darin „Säuberungsaktionen“ vorzunehmen, oder auf verlockende Zukäufe zu verzichten.
Besitzen Dinge überhaupt eine Nationalität? Ja, das tun sie. Jedes Land hat seine ganz eigene Handschrift, wie man leicht mit einem etwas versierteren Auge erkennen kann, wenn auch internationale Einflüsse eine Rolle spielen.
Doch was kann das Objekt für die Politik? Was kann der Meister dafür, der in einer völlig anderen Zeit lebte und mutmaßlich auch eher ein unpolitischer Künstler, bzw. Kunsthandwerker war?
Nur absolute Ignoranten und obsessive Eiferer übertragen ihre Phobien auf Gegenstände.
Etwas anderes ist es, auf Käufe aus bestimmten Staaten zu verzichten. Dann ist der Anbieter der Sanktionierte, nicht aber das Objekt mit seinem Erschaffer.
Anlage
RT-DE
vom 15. Juni 2023
Doppelsensation: Auktion russischer Kunst im Westen versteigert verschollene Repin-Werke.
Es sind sensationelle Gemälde des russischen Malers Ilja Repin wieder aufgetaucht – und zwar auf einer der Auktionen für russische Kunst, die unlängst noch verpönt waren. Ein halbes Jahrhundert lang waren die Bilder der Öffentlichkeit verborgen und nur noch durch Fotos belegt.
Zur russischen Kunst in Europa gibt es gleich zwei gewichtige Nachrichten. Die erste ist das in Wiederaufleben von Versteigerungen russischer Kunst, was in westlichen Länder seit der Eskalation des Krieges in der Ukraine als "unzumutbar" galt und deshalb – wo auch immer – zu "canceln" versucht wurde. Zum Glück sind zweitens dadurch zwei spektakuläre Gemälde von Ilja Repin, des Klassikers russischer Malerei im 19. Jahrhunderts, wieder aufgetaucht. Ihre Existenz war zwar bekannt, aber kaum jemand hatte sie gesehen – es gab nur alte Schwarz-Weiß-Fotos dieser Gemälde.
Wie das monatlich erscheinende Kunstmagazin The Art Newspaper berichtet, bringt das für seine Versteigerungen russischer Kunst bekannte Londoner Auktionshaus MacDougall's nach langer Pause wieder Kunst aus Russland auf den Markt – und zwar auf der Digitalplattform des französischen Auktionshauses Hôtel Drouot. Die Zeitschrift schreibt, dass die betreffende Auktion etwa 100 Lose umfasst – Werke von russischen klassischen und nonkonformistischen Künstlern sowie ebenso von Vertretern der sogenannten Pariser Schule.
Die Werke stammen aus verschiedenen US-amerikanischen und europäischen Sammlungen und sind größtenteils in Europa lokalisiert. The Art Newspaper meldet sinngemäß:
"'Die beiden Werke von Ilja Repin, die bei uns gelandet sind, sind eine absolute Sensation. In Russland waren sie nur von Schwarz-Weiß-Fotografien bekannt, die im Jahr 1931 bei der posthumen Ausstellung des Künstlers in Helsinki aufgenommen wurden', sagt Ekaterina MacDougall, Mitbegründerin des Auktionshauses. Es handelt sich um ein großes Porträt von Pfarrer Ioann Zwetkow (Schätzwert: 200-300 Tausend Pfund) und die 'Begegnung von Dante und Beatrice' (60-90 Tausend Pfund). Die Provenienz der beiden Werke trägt viel zur Geschichte der russischen Emigration in Finnland bei."
"Leider können russische Käufer, die in Russland leben, nicht an der Auktion teilnehmen", bedauert Ekaterina MacDougall in einem Gespräch mit The Art Newspaper. Solange es einen Sanktionskrieg zwischen dem Westen und Russland gibt, ist dies wahrscheinlich gar nicht möglich. Aber die russische Kunst hat neue Kunden angezogen, betont sie. Das Auktionshaus habe nun viele Interessenten aus Frankreich und den Vereinigten Staaten von Amerika, die ihre Sammlungen mit Gemälden russischer Künstler ergänzen wollen. Keiner schaffte es also, dies zu canceln.
https://rtde.site/russland/172629-doppelter-durchbruch-verschollene-repin-werke/
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