Wenn es mal nicht Putin war, war es das Wetter.

in deutsch •  6 years ago 

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Die Suche nach einem Sündenbock, um vom wahren Sünder abzulenken, treibt bisweilen seltsame Blüten. Das könnte man als bemühten Versuch verbuchen, falsche Fährten zu legen. Hier aber wird unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit ein besonders dämlicher Ansatz gewählt, um die wahren Zusammenhänge zu verschleiern. Besonders ärgerlich erscheint, daß dazu das Problem der globalen klimatischen Veränderungen mißbraucht und der Diskussion darum Schaden zugefügt wird.

Ein in Wien ansässiges Forschungsinstitut mit internationaler Trägerschaft - International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) - legte eine Studie vor, die vorgibt, einen Zusammenhang zwischen Klima, Krieg und Flucht nachzuweisen. Das allein wäre durchaus als seriös zu bewerten.
Bekanntermaßen beeinflußten die Pegelstände des Nils entscheidend die politischen Geschicke im Alten Ägypten. Überschwemmungen waren gefolgt von Zeiten der Prosperität. Sich danach einstellende Dürreperioden lösten immer wieder Unruhen und Aufstände aus und führten schließlich zum Untergang dieser Hochkultur.
Auch anderenorts lösten und lösen länger anhaltende Dürren Migrationsbewegungen aus. Kriege können sich dadurch einstellen, sind aber nicht zwangsweise die Folge.
Es existiert mithin ein solcher Zusammenhang - aber nicht generell und überall. Wenn die Studie als Anwendungsfälle dieser Theorie gerade die Kriege und Unruhen in Libyen, Irak, Syrien und Ägypten anführt, verläßt sie das Gebiet der Wissenschaft und verkommt zum Propagandapamphlet.

Die Kriege in den genannten Staaten wurden nur dann vom Klima ausgelöst, falls die USA und ihre Vasallen sich neuerdings „Klima“ nennen. Über diese Staaten allerdings fegten sie durchaus als Gewitter und verheerender Sturm hinweg. Oppositionsbewegungen, die es in jedem Staate gibt, waren gegen die Regierungen aufgestachelt und munitioniert worden, gefolgt von der Unterstützung von außen durch die üblichen Verdächtigen. Die „Bürgerkriege“ waren künstlich initiiert worden, um Interventionen zu rechtfertigen und sich unbequemer Herrscher zu entledigen. Die Gründe dafür waren strategische und wirtschaftliche Interessen. Daß dabei so manches regelmäßig aus dem Ruder läuft, kennt man schon. Aus Verbündeten werden auch schnell mal Antagonisten, je nachdem, wie ihre Nützlichkeit zu~ oder abnimmt. Von dramatischen Wetterumschwüngen hat man in den Staaten des etwas frostig ausgefallenen „Arabischen Frühlings“ bisher nichts vernommen. Um der Wahrheit die Ehre zu geben: aufgetretene Versorgungsengpässe waren nicht ungünstigen Wetterverhältnissen zu verdanken, sondern den gegenüber diesen Staaten verhängten Embargos.
Die dadurch losgetretene Migrantenlawine erweist sich für die Verursacher zusätzlich als „fringe benefit“ im Kampf gegen unliebsame wirtschaftliche Konkurrenz.

Der Klimawandel wird oft angezweifelt oder als Phänomen dargestellt, das schon immer in Intervallen stattgefunden habe. Ersteres ist falsch; letzteres stimmt zwar, hilft uns aber hier und heute nicht weiter. Als absolut kontraproduktiv erweist sich jedoch die in der Studie hergestellte falsche Verknüpfung. So schadet man einem für uns alle wichtigen Anliegen. Der Klimawandel hat schon viel angerichtet, für die Kriege in Libyen, Irak und Syrien war er aber definitiv nicht verantwortlich.
Es wird mal wieder Putin dahinter stecken. Wetten, daß?

Nein, es wäre nicht interessant zu wissen, wer diesen untauglichen Versuch, Nebelkerzen zu streuen, in Auftrag gegeben und finanziert hat. Diese Frage beantwortet sich von selbst.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/wissenschaft/das-klima-der-krieg-und-die-flucht/ar-BBSIvlc?ocid=spartanntp
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