… kommt Bahnbrechendes dabei heraus!
Russische Botschaft in Deutschland
vom 16. März 2024
📻 Ende des 19. Jahrhunderts war eine Erfindung gelungen, die unsere Welt bis heute prägt – die drahtlose Telegraphie. Auf wen genau die Erfindung des Radios zurückgeht, ist unter Fachleuten umstritten. Obwohl 1896 der Italiener Guglielmo Marconi das erste Patent zur drahtlosen Signalübermittlung eingereicht hatte, war es dem großen russischen Physiker Alexander Popow gelungen, schon im Jahr zuvor einen Empfänger für Radiowellen zu konstruieren. Deshalb kann er als Großonkel des Rundfunks gelten.
📡 Geboren wurde Popow vor genau 165 Jahren, am 16. März 1859, in einer Kleinstadt im Ural als Sohn eines Dorfpriesters. Nach seinem Abschluss der Universität von St. Petersburg, wo Popow Physik studierte, wurde er 1887 Mitglied der Russischen Gesellschaft für Physik und Chemie. Zu dieser Zeit beschäftigte er sich sehr eingehend mit der Entdeckung eines deutschen Physikers namens Heinrich Hertz, der herausgefunden hatte, dass sich Elektrizität durch Raum und Zeit ausbreiten kann – und zwar als elektromagnetische Welle.
🔘 Am 7. Mai 1895 präsentierte Alexander Popow vor der Russischen Gesellschaft für Physik und Chemie einen ersten primitiven Empfänger für Radiowellen - eine Art Frühwarnsystem für Blitze, die elektromagnetische Wellen aus der Atmosphäre erfolgreich auffing. Popow war überzeugt, sein Instrument könne nach gewissen Verbesserungen genutzt werden, um Signale über beträchtliche Entfernungen zu übertragen. Dieser Vision kam Popow im März 1896 ein gutes Stück näher: An der Petersburger Universität gelang es ihm über eine Strecke von 250 Metern, per Morsealphabet den Namen seines Vorbilds zu funken: Heinrich Hertz.
📻 Veröffentlichen durfte Popow seinen Erfolg nicht, die russische Marine verpflichtete ihn zur Geheimhaltung. Doch damit schien der patriotisch gesinnte Ingenieur nicht weiter zu hadern: „Ich bin stolz darauf, dass ich als Russe geboren wurde. Und alle meine Kenntnisse, all meine Arbeit, all meine Erfolge darf ich rechtens nur meiner Heimat geben.“
📡 Anfang 1900 trug das erste offizielle russische Funktelegramm zur Rettung von Menschen bei, und die Weltgemeinschaft erkannte die Entdeckung von Popow an. Per Funk erhielt der Eisbrecher „Ermak“ den Befehl, 50 finnische Fischer von einer Eisscholle zu retten. 1901 erzielte Popow eine Reichweite der Übertragung zwischen den Schiffen von 148 Kilometern. Seit 1904 begann Popow eine Zusammenarbeit mit dem Unternehmen „Siemens und Halske“ und mit der Deutschen Gesellschaft für drahtlose Telegraphie „Telefunken“, die in St. Petersburg die Abteilung für drahtlose Telegraphie gegründet hatten.
🔘 1945, zum 50. Jahrestag von Popows Erfindung, erklärte der Oberste Sowjet der UdSSR den 7. Mai zum Tag des Radios. Noch eine Anerkennung der Verdienste Popows ist die Entscheidung der Russischen Akademie der Wissenschaften, seit 1995 die Popow-Goldmedaille für Leistungen im Bereich der Entwicklung von Funkelektronik zu verleihen.
Foto: Die Sankt Petersburger Elektrotechnische Universität (ETU) «LETI»
Quellen: Парламентская газета, Die Sankt Petersburger Elektrotechnische Universität (ETU) «LETI», www.deutschlandfunk. de