Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Es lebe der Aprilscherz! Warum? Schon weil er ein alter, nicht kommerzialisierter Brauch ist - anders als Weihnachten, Halloween, Valentinstag. Forscher sehen hierin einen Grund für die abnehmende Bedeutung des Aprilscherzes, dabei spricht dies gerade für ihn.
Vielleicht nimmt dieser nette Brauch auch ab, weil wir tagtäglich Realsatire aus der Politik geliefert bekommen, die den Spaß am echten Spaß verdirbt und diesen ohnehin übertrifft, wenn auch in bösartiger Weise. Auch das ist ein Grund, sich den Humor nicht verderben zu lassen und dagegenzuhalten.
Ein kurzer Augenblick der harmlosen Überraschung und danach gemeinsames, entspanntes Lachen - so sollte es sein.
Von der Lüge unterscheidet den Aprilscherz die nur sehr kurzzeitige, uneigennützige und nicht bösartige Täuschungsabsicht allein aus Spaß am Lachen. Die Flunkerei wird augenblicklich wieder aufgelöst und richtiggestellt.
Selbst die Lüge existiert als Notlüge auch in positiver Variante. Man stelle sich nur vor, man lehnte eine Einladung mit der brüskierenden Wahrheit ab, daß man keine Lust oder schon etwas Besseres vorhabe. Da rettet die Unpäßlichkeit für beide Seiten die Situation. Oder nicht auszudenken: man sagte dem stolz seine Neuerwerbung vorführenden Freund, wie potthäßlich man das Stück finde. Vermutet man in letzterem Fall allerdings Wucher, wäre ein vorsichtiger Hinweis auf den vermutlich wahren Wert freundschaftlicher, wenn noch etwas zu ändern ist.
Eine Variante des Aprilscherzes, allerdings unabhängig vom Datum, ist ein prank - ein Streich oder Schabernack mit schadenfrohem Charakter, bei dem dem Gegenüber unter Vortäuschung falscher Identität eine Aussage gegen seinen Willen entlockt wird.
Wer jetzt heute noch nicht gescherzt hat, sollte dies unbedingt tun. Und diese Empfehlung ist todernst gemeint.
