Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Bei Regeln unterscheidet man zwei Arten: rechtlich verpflichtende und der Konvention geschuldete. Erstere umfassen die gesamte Rechtsordnung, letztere die Gebote der Höflichkeit und des angenehm-freundlichen Miteinanders.
Übertretungen ersterer ziehen, da zwingend verbindlich, Strafen nach sich. Die Mißachtung letzterer zeitigen zwar keine rechtlichen Konsequenzen, haben aber gesellschaftliche Mißbilligung bis hin zur Ächtung zur Folge.
Bei vielen Sportarten hat sich der Brauch etabliert, einander vor und nach dem Wettkampf die Hände zu reichen als Ausdruck des Respektes vor dem sportlichen Gegner. Diese Geste ist freiwillig, wird aber ganz überwiegend praktiziert, sodaß ein Abweichen davon auffällt und vom Publikum in der Regel mißbilligt wird.
Der internationale Fechtverband hatte bisher als einziger den Handschlag in seinen Statuten als obligatorisch vorgeschrieben. Ein Verstoß dagegen hatte Strafen ausgelöst.
Seit dem Ausbruch des Krieges zwischen der Ukraine und Rußland werden russische Sportler nur noch unter neutraler Flagge, ohne Nationalhymne und nach der abverlangten Abgabe einer Erklärung, wonach sie den Krieg nicht unterstützten, zu internationalen Wettbewerben zugelassen. Angehörigen der russischen Streitkräfte ist die Teilnahme verwehrt.
Diese empörende Praxis wurde zuvor noch gegenüber keinem Aggressor angewandt. US-Sportler wären ansonsten kaum noch in Wettbewerben anzutreffen, da ihr Land pausenlos andere Staaten überfällt, ausplündert oder terrorisiert.
Sportler in eine Art Sippenhaft für ihre Regierung zu nehmen, verkennt nicht nur deren fehlende Möglichkeiten, auf die Entscheidung ihrer Regierungen Einfluß zu nehmen, sondern mißachtet das Wesen des Sportes als völkerverbindendes, friedenstiftendes Element. Gerade in Zeiten offener Konflikte wäre diese Wirkung so wichtig.
Ukrainische Sportlerinnen zeigen seither einen besonderen Eifer darin, die Kampfhandlungen vom militärischen Gefechtsfeld in die Sportarenen hineinzutragen und dort einen persönlichen Kampf gegen ihre Gegnerinnen auszutragen, der Formen persönlicher Rachefeldzüge annimmt.
In Italien waren eine Russin und eine Ukrainerin in einem Fechtwettbewerb gegeneinander angetreten. Nach Beendigung des Duells hatte die Ukrainerin der zum Gruß per Handschlag ansetzenden, inzwischen unbewaffneten Russin den Säbel entgegengestreckt, wofür sie zunächst korrekterweise von der weiteren Teilnahme am Wettbewerb suspendiert und für 60 Tage gesperrt worden war.
Diese Strafe wurde inzwischen aufgehoben. Zudem wurde die Regel des obligatorischen Handschlages abgeschafft.
Die Veränderung oder Abschaffung einer Regel kann immer nur in die Zukunft und nicht retroaktiv wirken. Alle müssen wissen, was aktuell gilt und sich darauf einstellen können.
Das Verhalten der Ukrainerin war über Rüpelhaftigkeit, die ihrer Nation eigen ist, noch erheblich hinausgegangen. Der Einsatz einer Waffe nach Ende des sportlichen Wettkampfes gegen die unbewaffnete Russin ist strafrechtlich zumindest als Nötigung zu werten.
Die Aufhebung der Sperre ist daher weder nachvollziehbar, noch rechtens. Es hätte in diesem krassen Fall sogar eine strafrechtliche Ahndung erfolgen müssen.
Es ist alarmierend, wie die verwilderten Sitten eines unzivilisierten Landes gerade übergreifen auf den Rest der Welt, und bedauerlich, daß ausgerechnet das Negative Oberhand gewinnt.
Man kann durchaus bezweifeln, ob mangelnde Erziehung per Anordnung korrigiert werden kann. Wenn Regeln jedoch nicht ad absurdum geführt werden sollen, müssen sie eingehalten werden, solange sie gelten.
Anlage 1
RT-DE
vom 29. Juli 2023
"Abgrüßen mit dem Säbel": Fechtverband hebt Suspendierung auf und ändert Regel.
Trotz der Verweigerung des Handschlags darf die ukrainische Sportlerin Olga Charlan zur Weltmeisterschaft in Mailand im Mannschaftswettbewerb antreten. Der Internationale Fechtverband entschied, die Verpflichtung zum Handschlag aus dem Regelwerk zu streichen.
Der Internationale Fechtverband FIE hat die Suspendierung von Olga Charlan ausgesetzt. Damit darf Charlan, anders als zuvor entschieden, nun doch an der Weltmeisterschaft in Mailand im Mannschaftswettbewerb teilnehmen, die für die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris entscheidend ist. Nachdem sich Charlan im Einzelturnier am Donnerstag geweigert hatte, ihrer unterlegenen Kontrahentin, der Russin Anna Smirnowa, die Hand zu reichen, war sie disqualifiziert worden und hatte eine Sperre erhalten.
In einer Pressekonferenz teilte der FIE unterdessen mit, dass man nach dem Vorfall vom Donnerstag die Fechtregeln ändern werde. Somit wird der traditionelle Handschlag am Ende eines Kampfes mit sofortiger Wirkung durch einen Distanzgruß ersetzt, sodass sich Ukrainer russischen Sportlern nicht zu nähern brauchen. Während der Handschlag in anderen Sportarten als Teil guten Sportgeists gesehen wird, war er beim Fechten bislang obligatorisch.
IOC-Präsident garantiert Teilnahme an Olympia 2024.
Vonseiten der internationalen Sportverbände war Charlan nach ihrem Verstoß gegen die Fechtregeln viel Unterstützung und Verständnis zuteilgeworden. So wurde der Ukrainerin vom FIE zugutegehalten, dass sie Smirnowa gemäß dem zu Beginn der Weltmeisterschaften noch geltenden COVID-Protokoll abgegrüßt haben wolle. Auch das Internationale Olympische Komitee hatte wenige Stunden nach dem Skandal interveniert und die internationalen Sportverbände aufgefordert, "sensibel" beim Aufeinandertreffen zwischen Athleten aus der Ukraine und Russland umzugehen.
IOC-Präsident Thomas Bach schrieb Charlan sogar einen Brief, in dem er ihr die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2024 in Paris garantierte. Bach schrieb unter anderem, es sei bewundernswert, wie Charlan mit dieser unglaublich schwierigen Situation umgehe, und sagte ihr seine volle Unterstützung zu. Angesichts ihrer besonderen Situation werde das Olympische Komitee ihr einen zusätzlichen Startplatz für die Olympischen Spiele 2024 in Paris zur Verfügung stellen, falls sie sich in den kommenden Monaten nicht qualifiziere, so Bach.
Deutscher Fechter-Bund: "Abgrüßen mit dem Säbel"
Der Deutsche Fechter-Bund (DFB) teilte am Freitag mit, man hätte mehr Feingefühl bei Entscheidungen von solcher Tragweite wie einer Disqualifikation erwartet. Olga Charlan hätte ihre Bereitschaft zum "Abgrüßen mit dem Säbel" deutlich signalisiert. Dass Charlan trotz des "völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands" angetreten sei und der [ukrainische] Verband ihr dies gestattet habe, sehe man als "große menschliche und sportliche Geste", die durch die Entscheidung des Weltverbandes FIE "schwer beschädigt" worden sei.
Durch die "sehr strikte Auslegung" der Regeln werde ein "fatales Signal" weit über die Fechtwelt hinaus gesendet, so der DFB. In "Zeiten wie diesen" dürfe das "wortwörtliche Auslegen und Anwenden von Regeln" kein Maßstab sein.
https://rtde.site/international/176481-abgruessen-mit-saebel-fechtverband-hebt/
Anlage 2
https://steemit.com/deutsch/@isabellaklais/be-pride-like-ukraine
https://qpress.de/2023/07/28/sport-muss-feindschaft-nationen-widerspiegeln/