Ich verbringe derzeit eine gewisse Zeit pro Tag (und manchmal pro Nacht, wenn ich nicht schlafen kann ;o)) mit einem Landwirtschaftsspiel. Ich spiele es am Laptop, aber es ist eigentlich für Mobilgeräte konzipiert. In diesem Spiel erarbeitet man sich mit jedem neuen Level mehr Erweiterungsmöglichkeiten. Im Grunde eine Art Zivilisationssimulation. Man gibt virtuelles Geld aus, um Dinge zu erhalten, mit denen man mehr Geld einnehmen kann, um später wieder Geld auszugeben. Und man wird auch für die Zeit und das investierte Geld belohnt. Man darf (und soll nach den Erstellern der Spiele auch) reales Geld ausgeben, um mehr Erfolg mit der Farm oder Stadt zu haben. Man kann dann einzelne Aktionen schneller vollziehen und so schneller in neue Levels aufsteigen.
Na, kommt das irgendjemandem bekannt vor???
Aber das grundlegende Element bei Spielen sind ja Belohnungen. Ich für meinen Fall habe die 50 in halbwegs griffbarer Nähe. Das ist eine Hausnummer. Und in mir ist so ein Gefühl "wenn Du Dich n bißchen anstrengst, schaffst Du das auch".
Ganz ehrlich, da sind negative Gedanken rund um Steemit echt zweitrangig, wenn einem sowas durch den Kopf geht.
Boah.
Ich muß mir jetzt erstmal einen Joghurt holen, um langsam beim Essen meine Gedanken zu ordnen ...
Unsere Reputation ist also immer ein Maß dafür, wieviel Zeit und Gehirnschmalz wir in die Seite gesteckt haben. Den Verdienst streichen auch hier andere ein.
Halt, wer hat da was von Opium fürs Volk gesagt?
Achso, das gilt nur für Religionen?
Wieso?
Ist nicht jede Art von Freizeitgestaltung irgendwie "Opium fürs Volk"? Egal, ob ich jetzt zivil am See sitze, im Kino oder als Sanitäter bei einer Vorstellung einer Laienspielgruppe oder einem Fußballspiel? Ob ich im Urlaub auf Kreuzfahrt gehe oder in die Berge wandern: irgendjemand verdient immer an mir und meiner Zeit.
Anders ausgedrückt sichern wir so natürlich auch Arbeitsplätze, wenngleich manchmal in geringer Menge oder nur indirekt.
Der Preis für die Industrialisierung: Menschen haben Zeit, um in den Urlaub zu fahren.
Steemit macht süchtig. Auch das hat es mit vielen Handyspielen gemeinsam. Viele User haben ja auch nur ihr Handy für die Benutzung von Steemit (und Discord) in Gebrauch.
Unsere Reputation ist also auch ein Maß für den Suchtfaktor, den wir Steemit zugestehen.
Der Joghurt ist übrigens alle. Und auf mich wartet noch Hausarbeit.
Abruptes Ende eines Artikels, in dem ich mich auch noch mehr hätte ausbreiten können. Aber ich warte jetzt erstmal auf Eure Kommentare.
Tja.
Klar, in Deinem Artikel steckt vieles drin, das für mich stimmig ist.
Second Life war auch nur ein Spiel, hat aber manchen der Realität entzogen.
Letztlich kommt mein libertärer Kern durch:
Angebote jeder Art sind ok, und es obliegt der Eigenverantwortung des Einzelnen, was er davon wie nutzt und für sich daraus macht.
Eine Sucht beginnt immer mit einer solchen (im Nachhinein dann) falschen eigenen Entscheidung...
Harte Worte, die ich nicht mißverstanden wissen möchte, aber an der Stelle beginnt mein Gedankengang zunächst universell. Mal schauen, ob eine Weiterentwicklung in diesem Thread erforderlich wird.
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