Stein der Weisheit - Mein Nierenstein

Es kam völlig unerwartet. Nach einem Wochenende voller Erlebnisse mit Reisen, Stürmen, Warten auf Bahnhöfen, war ich im sicherern Hafen der eigenen Wohnung zurückgekehrt. Zufrieden ging ich zu Bett. Um drei Uhr nachts wachte ich unter starken Schmerzen in rechten Rückenseite, Übelkeit und Harndrang auf. Was für ein Schmerz!

Solche Syptome kannte ich von Fischvergiftungen. Also suchte ich zwischen übergeben und Schüttelfrost zu erkunden was ich denn gegessen haben konnte. Der Übeltäter mußte der Hühnchensalat mit Mayonnaise gewesen sein. Mein Verhältnis zu Mayonnaise war schon immer gestört, dachte ich. Um acht Uhr am Morgen rief ich, völlig erschöpft, meine Mutter an und bat sie den Salat weg zu werfen. Weder warmes Wasser, Einläufe, Übergeben noch Yogaübungen halfen. Keine Veränderung nur Qual. - Eigentlich empfinde ich mich als recht schmerzunempfindlich (Außer bei Zähnen) und mache mir wenig Sorgen um meinen Körper. Wir sind uns normalerweise einig...Heut nicht! Mit letzter Kraft rief ich eine Freundin an, die sofort den Notwagen rief.

Zwanzig Minuten später lag ich im Behandlungsraum des Bad Münder Krankenhauses, umgeben von Schwestern und Ärzten. Nach kurzer Schilderung meinest Zustands kam ich an den Tropf oder besser drei Tröpfe (?) und innerhalb von 10 Minuten konnte ich wieder sprechen, der unerträgliche Rückenschmerz entkrampfte sich. Erst jetzt konnte ich die Menschen, den Raum und die Situation voll wahrnehmen. Der freundlich, lächelnde Arzt erklärte mir die weiteren Maßnahmen und schon ging es los. Blutabnahme, EKG, Ultraschall, Röntgen, Herzuntersuchung und mehr. In Windeseile waren die Resultate zurück. Zwischenzeitlich hatte man mir geholfen mich umzuziehen, mich mit etwas Nahrung versorgt und schön warm eingepackt. Der Oberarzt saß meben mir und arbeitete leise und ich fühlte mich so behütet wie schon lange nicht mehr. Hier wollte ich bleiben, egal was ich hatte.

Nun, es stellte sich bald heraus dass das Übel ein kleiner Nierenstein war. Er, kleiner als 2 Millimeter, hatte mein gesammtes Handeln, 12 Stunden lang, beherrscht. Der kleine Teufel hatte sich wohl zwischen Heide und Nordsee während des Umsteigens auf den Weg zur Blase gemacht und war dabei überall angestoßen. Respekt! Ich hätte alles zugegeben, unter diesen Schmerzen...Leider wurde ich nach der Untersuchung weitergeleitet in ein wesentlich größeres Krankenhaus mit Urologie, wo ich die Nacht verbrachte.

Am nächsten Morgen durfte ich nach Hause gehen, was aber nicht ging weil ich keine Staßenkleidung bei mir hatte. Auch waren alle Freunde mit Auto nicht erreichbar. Ein Taxi in meine Stadt zu nehmen war mir wirklich zu teuer. Dann lieber steem power kaufen! Also ging ich mit zwei Taschen bedeckt in rosa Cloggs und braunem Schlafanzug zum Bahnhof setzte mich in den Zug Für 3 € ging es nach Hause. Der Sanitäter im Krankenhaus hatte noch gescherzt ich würde wohl bald zurück gebracht werden aber in die Psychatrie, machte plötzlich Sinn. Der Witz war übrigens gut wir haben herzlich gelacht, also ich war nicht beleidigt in jeglicher Form.

Ich möchte hier mein Mitgefühl allen Männern mit Nierensteinen ausprechen. Scheinbar ist der Prozentsatz von Männern, die Nierensteine entwickeln, wesentlich höher als bei Frauen. Meine Lektion? Meine Krankenhaustasche ist abjetzt immer gepackt, kleine Krankenhäuser, sind sympatisch und viel viel Wasser trinken 1,5L pro Tag hält die Steine in Fluß.