Das Rache im ersten Moment wirklich süß sein kann, kann bestimmt fast jeder, bestätigen. Lässt es ein doch die eigene Schmach für kurze Zeit vergessen.
Manchmal, wenn der Groll verflogen ist und sich womöglich dein Gewissen melden sollte, könnte dir bewusst werden, dass dieses "Glücksgefühl" tatsächlich nur von kurzer Dauer ist. Vielleicht ist das Vergeben doch die bessere Art der Rache, da diese bei den betreffenden eventuell ein bleibendes Schuldgefühl wecken könnte.
Der Wunsch, Rache zu üben, ist ein natürlicher Vorgang
Rache ist nicht umsonst ein Tatmotiv, welches zu den niederen Beweggründen gezählt wird, um somit gegen Personen, die aus Rache handeln, besonders hart vorgehen zu können. Da das Sinnen nach Vergeltung trotzdem ein eigentlich natürlicher Vorgang ist, wurde hier der Milderungsgrund "Affekt" eingeführt, dieser räumt einem letztendlich einen sehr kurzen Zeitraum ein, sich in einer zeitnah ablaufenden Affekthandlung straffrei zu rächen.
Für den, der sich bei einer strafrechtlich relevanten Rache erwischen lässt, sind die Folgen also weniger als süß anzusehen, sondern können, aufgrund des vorliegenden Motivs, erheblich sein. Denn jemanden für eine Missetat sühnen zu lassen, obliegt einzig und allein dem Staat.
Dass es dir nach einer Racheaktion, mit der Du es jemandem "heimgezahlt" hast, für einen Moment lang wieder besser gehen kann, liegt an der Genugtuung die Du in dem Moment empfindest.
Dieses Gefühl wird im Belohnungszentrum des Gehirns hervorgerufen. Du hast also von deinem Gefühl her etwas für dich Richtiges getan und wirst dafür, ähnlich wie beim Genuss von Süßigkeiten, belohnt.
Dass dies, ähnlich wie bei der durch Schokolade hervorgerufenen Serotoninausschüttung, nur kurzfristig der Fall ist, erklärt es eventuell, dass Du dich das eine oder andere Mal nach einer erfolgreichen Racheaktion noch schlechter fühlst als zuvor.
Ein modifizierter Bibelvers lässt Vergeltung heute süß erscheinen
Wie bei so vielen angewendeten Sprüchen des Alltags könnte auch hier der nicht mehr wirklich zu ergründende Ursprung des "Rache ist süß"-Gedankens in der Bibel zu finden sein.
Heißt es doch im 32. Kapitel des 5. Buch Mose: "Die Rache wird gut schmecken". Aus "gut schmecken" wurde süß.
Da die Menschen von Kindheitsbeinen an, in den meisten Fällen, etwas Süßes 🍭 🍧 🍫 als Belohnung für "gute Taten" kennenlernen - Du wirst dich sicherlich an die eine oder andere Belohnung dieser Art erinnern können - wurde die Umwandlung in "Rache ist süß" vollzogen.
Besinnt man sich beispielsweise eines anderen Spruchs wie "Rache ist Blutwurst" so könnte dies verdeutlichen, dass es je nach Geschmack immer wieder neue Beschreibungen geben könnte, was Rache nun sein kann oder was es für körperliche oder sinnliche Folgen mit sich bringen kann, sich zu rächen.
Die Sinnesreize, die Süßes oder das Lieblingsessen auslösen können, könnten auch von einer Genugtuung, die durch Racheakte ausgelöst werden stimuliert werden.
Und wieder was gelernt. Dankeschön
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Hi @hatoto
Man lernt halt nie aus, auch wenn man steinalt wird. 🤓
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So alt bin ich noch gar nicht ;)
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