Teil 1: Dezember 2018, mein Leben war noch in Ordnung

Erstmal vielen Dank für die lieben Kommentare.

Wie angekündigt, gehe ich jetzt genauer auf die angesprochen Jahre ein.

Ich fange an mit „Dezember 2018, mein Leben war noch in Ordnung“.

Das Ende von 2018 verlief sehr positiv für mich: ich hatte einen guten Job, der mir Spaß gemacht hat und ich wurde auch noch befördert, im November habe ich mir ein neues Auto gekauft und Anfang Dezember kam meine Freundin zum ersten Mal nach Deutschland. Alles war perfekt, es hätte nicht besser laufen können.

Ein Visum für Sie zu bekommen war zwar ein Haufen Papierkram und hat einige Wochen gedauert, aber im Nachhinein war es recht unproblematisch.

Die gemeinsame Zeit in Deutschland haben wir genossen und ich konnte es kaum abwarten, in Ihr Gesicht zu blicken wenn der erste Schnee fällt. Zu dieser Zeit habe ich im Harz gewohnt. Es hat nicht lange gedauert, bis ich in Ihre strahlenden Augen blicken durfte als der erste Schnee viel.

Im Vorfeld war ich mir nicht sicher wie es Ihr in Deutschland gefällt und wie sie mit dem kalten Wetter klarkommt, aber alles verlief super. In Thailand wurde Weihnachten zwar auch eingebürgert, aber das ist natürlich kein Vergleich zu der Weihnachtszeit in Deutschland.

Damit sie sich ein besseres Bild von Deutschland machen konnte, sind wir viel in Deutschland gereist. Nachfolgend einige Bilder aus dieser Zeit.

Der Besuch hatte mehrere Gründe: natürlich dass, wir uns endlich wiedersehen, damit Sie auch mal meine Eltern kennenlernen konnte und wir wollten in dieser Zeit sehen, ob Sie sich ein Leben in Deutschland vorstellen könnte. Ihr hat es richtig gut gefallen, so dass wir uns als Ziel gesetzt haben, Ende 2019 in Deutschland zu heiraten. Den Heiratsantrag hatte ich Ihr schon in Thailand gemacht.

So langsam verlässt uns das Glück

Um ein Hochzeits-Visum zu gekommen gibt es einige Regeln, eigentlich alles kein großes Probleme.

Unter anderem musste Sie einen deutschen Sprachkurs und eine dazugehörige Prüfung ablegen, was ja auch nachvollziehbar ist, wer in Deutschland leben und arbeiten möchte, muss auch Deutsch sprechen können.

Meine Freundin hatte die ganzen Jahre immer mal wieder mit Depressionen zu kämpfen, die daher rühren, dass sie für Ihre Familie nur der Geldautomat ist. Sie hatte immer 2 Jobs und hat fast Ihr ganzes Geld zu Ihrer Familie geschickt. Meine Freundin ist schon mit 17 Mutter geworden, der Vater ist 37 Jahre älter. Wie das zu Stande gekommen ist? Ihr Mutter hat sie mit 15 an einen 52 Jahre alten Mann verkauft, was wirklich zeigt, dass sie für Ihre Familie nicht mehr als ein Geldautomat ist.
Der Mann hat sie dann verlassen, weil ihm sein Sohn nach ein paar Monaten dann doch zu viel wurde.

Sie durfte anschließend nicht Mal Mutter und für Ihren Sohn da sein. Ihr wurde dann vorgeworfen ein Kind in die Welt gesetzt zu haben und musste jetzt Geld verdienen, während Ihr Sohn zu den Großeltern geschickt wurde, die Ihn dann großgezogen haben. In jedem Jahr durfte Sie Ihren Sohn nur wenige Wochen sehen.

Ich glaube man kann verstehen, dass Sie mit Depressionen zu Kämpfen hatte...

Als Ihre Familie mitbekommen hat, dass Sie und Ihr Sohn nach Deutschland auswandern wollen, haben diese alles versucht um das zu verhindern. Nicht weil Sie Ihre Tochter und Enkel vermissen würden, sondern weil dann jedes Druckmittel verloren ginge und Sie kein Geld mehr von Ihr erpressen könnten.

Meine Freundin hat mehrfach versucht selbst deutsch zu lernen, aber mit Depression war das nicht so einfach. Sie hätte über einige Wochen in Bangkok zur Sprachschule gehen müssen, um dort Pflichtstunden zu absolvieren, in dieser Zeit hätte Sie kaum arbeiten können. Um zu verhindern, dass der Geldfluss einbricht, wurde der kleine geschlagen „Wenn Du kein Geld mehr schickst misshandeln wir Deinen Sohn...“.

Mit Fotos von Ihrem misshandelten Sohn ist Sie zur Polizei gegangen, um sich Hilfe zu holen, doch Ihre Familie hat es dann so gedreht, dass Sie angeblich mit Ihrem Sohn überlastet ist und ihn selbst schlägt, wenn Ihr alles zu viel wird. Die Polizei hat Ihrer Familie geglaubt, obwohl Sie Ihren Sohn nachweislich schon seit Monaten nicht gesehen hat. Am Ende musste sich meine Freundin dann vor der Polizei rechtfertigen und Ihre Familie war fein raus.

Diese Sachen haben Sie dann so niedergeschlagen, dass Sie sich mehrfach versucht hat das Leben zu nehmen. Da ich wegen Corona auch nicht nach Thailand reisen konnte und mich einfach nur noch hilflos gefühlt habe, hat mich dann auch richtig in Depressionen getrieben.

Um meine Depressionen, was wir alles Versucht haben um an unsere Lage etwas zu ändern und wie ich dann anschließend in die Heroin-Sucht geraten bin, darum geht es im nächsten Beitrag.

Damit dieser Betrag nicht so negativ endet, hier noch ein paar schöne Fotos:

Der nächste Beitrag wird auch nicht so schön. Danach geht es dann aber positiv weiter, so wie man es von meinen älteren Beiträgen kennt.

Liebe Grüße aus Thailand