IKEA - Ich krieg einen Anfall - eine wahre Geschichte

in deutsch •  5 years ago 

@seo-boss hat einen Contest ausgeschrieben, in dem es darum gehen solle eine wahre Geschichte zu erzählen.
Im Augenblick habe ich gar keine Zeit, aber mir ist mal was passiert (es ist jetzt schon gut 7 Jahre her) das ich am gleichen Abend aufgeschrieben habe, wahrscheinlich genau für jetzt.


IKEA – Ich krieg einen Anfall
Eigentlich wollte ich nicht zu IKEA. Wozu hat man schließlich einen angehenden Tischler im Haus? Der versprach tolle Möbel zu bauen. Tat er aber nicht. Nach dem wir also ziemlich viel investiert hatten, um aus dem Wohnzimmer eine Rumpelkammer zu machen (Alte Schränke hatten wir gleich weggeworfen und alles steht in Umzugskartons herum), beschloss ich, dass es so nicht weitergehen kann. Ein Vitrinenschrank sollte her. Er muss unter die Dachschräge passen und auch sollen all meine Gläser, Flaschen, Vasen etc. hineinpassen. So landete ich bei meiner Internetsuche immer wieder bei LIATORP.
Ok, also doch Ikea, ist ja gleich um die Ecke. Ikea Brinkum.
9:00 Uhr
Freundlicherweise habe ich ein Auto zur Verfügung gestellt bekommen. Ich musste nur noch volle und leere Flaschen, Bierkästen, Süßigkeiten, Spiele, Silvesterböller und ein bisschen Müll rausräumen, die Rückbank umklappen und schon ging's los.
10:00 Uhr
Erst mal möchte ich LIATORP sehen, finde aber nur Regal und einfachen Schrank, aber keine Vitrine. Auf Nachfrage erfahren ich dass die LIATORP Vitrine ein Auslaufmodell ist, es gibt sie leider nicht mehr.
Hm....
Aber im Internet war sie doch...?
Vielleicht noch in anderen Häusern?
Tatsächlich, bei Ikea Oldenburg gibt es sie reichlich.
11:00 Uhr
Ich flitze schnell ins Haus, hole das Navi und mache mich auf den Weg.
11:45 Uhr
Das blöde Navi wollte nicht, Akku leer, hab versucht Ikea ohne Navi zu finden bin aber gescheitert. Wusstet ihr, dass Oldenburg ein Autobahnkreuz hat? Na ja viel Umweg bin ich nicht gefahren, endlich kam der Akku in die Gänge und ich fand den Weg.
12:00 Uhr
LIATORP war schnell gefunden, ich bekam einen Zettel für die Warenausgabe und konnte nun noch in Ruhe durch die Markthalle bummeln.
13:00 Uhr
Mit einem Wagen voller Krimskram und und dem Zettel für LIATORP stehe ich an der Kasse. Ich möchte mit EC Karte bezahlen, aber leider - abgelaufen. Letzte Woche ging sie noch! Aber das war letztes Jahr!
Soll ich gleich alles stornieren fragt die Kassiererin? Nein, es muss doch eine Möglichkeit geben.
Kreditkarte? Ich könnte meine Mann anrufen und seine Kreditkartennummer angeben …
Abgelehnt!
Die Verkäuferin hat die Idee: Ich kann eine IKEA Familie Bezahlkarte beantragen und gleich damit bezahlen. Ich also wieder eine Etage höher, eine nette Mitarbeiterin führt mich durch das Online Antragsformular. Wahrheitsgemäß gebe ich bei Beruf „arbeitsuchend“ an. Familieneinkommen? Hm.. ich neige da wohl eher zum abrunden und so Kleinigkeiten wie Kindergeld oder Lehrgeld des Sohnes habe ich auch nicht bedacht.
Kreditrahmen? Na mit 1000 € sollte ich locker hinkommen.
So jetzt gehen Sie noch zu dem netten Herrn am IKEA Familystand, da bekommen Sie die Vertragsbestimmungen schriftlich und auch gleich die vorläufige Karte.
Nur 8 Personen stehen vor mit an , dann bin ich dran. Wieder meinen Perso, ja alles gut.
Stirnrunzeln … jetzt brauche ich nur noch einen Einkommensnachweis.
Wie jetzt? So etwas trage ich doch nicht bei mir.
Na dann holen Sie ihn eben, der Antrag ist ja hier.
Ne, dann brauch ich den auch nicht mehr, ich fühle mich verarscht. Der nette Mitarbeiter erklärt mir, das rein nach dem Zufallsprinzip jeder 100. einen Einkommensnachweis vorzeigen muss. Zufallsprinzip? Wer's glaubt...
Also wieder runter, den Irrgarten durch die Markthalle
13:45 Uhr: Auto.
Einen Versuch noch. Ich fahre zur Bank nach Oldenburg. Dummerweise weiß das Navi nicht, dass ich davor unmöglich parken kann, es möchte immer wieder, dass ich trotz Geradeauspfeil abbiege. Endlich habe ich einen Parkautomaten gefüttert. Zur Bank, aber keine Chance auf Bargeld, es ist ja eine andere Filiale.
Onlinebanking? Frage ich. Ich kann mir die TAN auf's Handy schicken lassen.
Der junge Mann strahlt mich an. Ja das geht … und dreht sich um.
Ja wie denn frage ich? Wie kann ich jetzt an Geld kommen?
Nein Bargeld bekommen Sie nicht.
Hm – kann mir jemand sagen, warum er mich angestrahlt hat?
14:40 Uhr Ich will nach Hause
15:15 Uhr Zuhause – Waschmaschine an, etwas trinken, Kind Nummer zwei zu einem Freund fahren, Bank –neue EC Karte beantragt, Geld geholt und wieder nach Oldenburg.
16.10 Uhr IKEA
Wo ist mein Einkaufswagen? Eine nette Mitarbeiterin erinnert sich. Ja, der stand die ganze Zeit da. Jetzt haben wir ihn weggeräumt.
Egal ich will nur noch LIATORP, den Rest gibt’s auch in Brinkum.
Also wieder zu so einer anderen netten Mitarbeiterin, die mir einen neuen Zettel ausfüllt.
Kasse
Eigentlich nur 2 Personen vor mir, hab leider zu spät registriert dass die beiden offensichtlich einen kompletten Hausstand auf ihren Einkaufswagen haben.
Dann habe ich doch noch Glück, eine neue Kasse öffnet und ich (ich hab nur ein Teil) drängle mich vor.
16.25 Uhr Warenausgabe Ich sehe Werbe Filme, wie schnell es geht bei IKEA, und dass ich ein Kaltgetränk bekommen kann, wenn ich länger als 8 Minuten warte. Als meine Nummer um 2 Minuten vor
17:00 Uhr auf dem Display erscheint, habe ich keine Lust mehr auf ein Kaltgetränk.
Ich nehme zwei flache Pakete in Empfang – sauschwer (85 kg), leider ist der Kofferraum genau 2 cm zu kurz und ich kann die Heckklappe trotz verschiedener Packversuche nicht schließen.
Es regnet auf der Rückfahrt und ich schleiche über die Autobahn zurück.
18:00 Uhr: endlich Zuhause! Neun Stunden nachdem ich losgegangen war! Mann und Sohn tragen die Pakete rein, sie liegen jetzt im Esszimmer.
Vielleicht kommen ja die Heinzelmännchen und bauen über Nacht auf.


So hatte ich die Sache am 4. Januar 2012 aufgeschrieben. Tatsächlich kamen zwar keine Heinzelmännchen, aber mein Sohn Nummer eins hat den Schrank aufgebaut.
Das sah dann so aus:

liatorp1.JPG

Der Schrank war allerdings noch nicht eingeräumt, als mein Mann mir mitteilte, dass er ein Vorstellungsgespräch in Süddeutschland hat. Tja, was soll ich sagen? Aus dem Vorstellungsgespräch wurde eine neue Arbeitsstelle. Kurz darauf haben wir unser mit einigem Aufwand renoviertes Haus wieder verkauft und sind umgezogen. LIATORP ist mit umgezogen und kann auch in unserem jetzigen Domizil stehen. Wobei ich hier ein anderes Möbel schöner fände ...

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Schöne Vitrine.
Ich hab bisher keine solchen Geschichten mit IKEA erlebt.

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Hi @larissalisa, puuh was für eine Geschichte! Hab noch einen schönen Abend :) Liebe Grüße Alexa

Hihi, eigentlich irgendwie typisch für eine Ikea Geschichte ;-) Bei dem Aufwand wird diese Vitrine wahrscheinlich immer einen Platz bei euch finden, oder?! Lieben Gruß Kadna

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