Hallöchen,
heute folgt Kreta Teil 02 der Urlaubsberichte. Thematisch wird es hierbei ausschließlich um eine der spektakulärsten Touren gehen, die man auf Kreta absolvieren kann und auch sollte, wenn man sich dazu in der Lage fühlt. Ich spreche von der Abstiegstour durch die Samariaschlucht.
Abstiegstour deshalb, weil der begeisterte Wanderer früh morgens nach dem Frühstück mit dem Bus vom ZOB in Chania raufgekarrt wird in die Omalos-Hochebene zur Ortschaft Xyloskalo (ca. 1200m über Meereshöhe). Dort beginnt die Tour und es geht logischerweise nur abwärts. Wer denkt, das sei ein Kinderspiel, möge bitte die knapp 18km lange Tour einmal durchwandern und danach nocheinmal urteilen. ;-)
Hat man das anspruchsvolle und kräfteraubende Programm erfolgreich absolviert, gelangt man je nach Fitness-Zustand in ca. 7-9 Stunden nach Aufbruch, an die Südseite von Kreta zum kleinen Dörfchen Agia Roumeli, wo einen das Lybische Meer mit offenen Armen empfängt und man endlich sich der staubig trockenen Sachen entledigen kann. Man will einfach nur noch ins Wasser und NIE mehr raus! Versprochen! ;-)
Los geht´s:
Noch ein paar gut gemeinte Tipps, falls Ihr vorhabt, dieses Abenteuer auch einmal zu erleben:
Versorgt Euch vorab mit sehr gutem und festem Schuhwerk. Der Untergrund der Tour besteht zumeist aus grob wackligem Geröll, oben in der Waldgegend auch Verwurzelungen. Wer da mit Flippis oder Espadrilles aufschlägt, dem tun mir jetzt schon die Gelenke leid. Wobei uns auch solche Fußbekleidungen begegnet sind, mit den dazugehörigen Folgen.
Dadurch, dass die Tour sehr früh am Tagesanbruch beginnt, ist es naturgemäß noch sehr frisch und kühl. Besonders da oben in den Bergen, wenn der Busfahrer einen in sein Abenteuer entlässt. Es empfiehlt sich daher leichtere, längere Kleidung mitzunehmen, die nach dem Zwiebelprinzip entpellt werden kann. Mit fortlaufender Zeit steigen die Temperaturen an und gipfeln im Sommer gerne mal bis zu 38°.
Nehmt daher bitte auch ordentlich Flüssigkeit mit. Es können die Wasservorräte an einigen Quellen aufgefüllt werden. Das Quellwasser ist sehr sauber und trinkbar. Unterwegs gibt es, bis auf eine Taverne, die in der Regel gegen Mittag erreicht wird, nichts mehr außer Staub, Felsen und gute Luft.
Wenn die eigenen Kräfte einmal vollständig zum Erliegen gekommen sind, stehen für diese Fälle auch gelegentlich Lastenesel bereit, die einen diesbezüglich unterstützen.
Zwischendurch stehen auch nochmal richtige "Motivationshilfen" bereit. :-D
Auf den kommenden Bildern gut zu erkennen, dieses V-förmige Schluchtental, das, vermutlich durch jahrtausend altes Wasser, welches von den Bergen stammt, geformt wurde. Bin jedoch auch alles andere als ein Geologe. Sieht für mich auf den ersten Blick aber danach aus. ;-)
Das Ende dieser Mammut-Tour ist in Sicht...
Nachdem man sich genügend frisch gemacht und erholt hat im Wasser, fällt man zum späten Nachmittag wie ein nasser Sack stillschweigend und ermüdet, jedoch völlig zufrieden auf die Sitzbank der Fähre, die einen zurück Chora Sfakion bringt und begutachtet von der Wasserseite her, den Wahnsinn, den man vor einigen Stunden durchlebt hat. Von dort ging es dann mit dem Bus für uns wieder in Richtung Chania.
Viele Grüße,