Urlaubsbild aus vergangenen Zeiten, zur Hebung der Moral und in Anlehnung an den literarischen Klassiker.
Hier konkret Brücke über die Volga zwischen Saratov und Engels. Ist gerade der Übergang zwischen Wald und Steppe mit sehr warmen Sommern und sehr kalten Wintern. Ca. 400 km südlich von Saratov befindet sich übrigens Volgograd, bei Oma und Opa auch noch als Stalingrad in Erinnerung, falls sie es überlebt haben. Dort ist bereits echte Steppe.
Teilweise sieht man das andere Ufer nicht mehr. Das Wasser ist hier glasklar und selbst bei 40° Außentemperatur herrlich kühl.
Saratov, knapp eine Million Einwohner, ist etwas runtergekommen im Vergleich zu anderen Städten in Russland, hat aber fast schon südlichen Charme und extrem freundliche und entspannte Einwohner. Eine wunderschöne Fußgängerzone mit Parks und Hipster-Cafés in Hinterhöfen, guter Gastronomie, Bars und Kneipen am Hafen und Strand, einem Völkerpark auf den Bergen, die die Volga überblicken und mit traumhaftem Umland. Die Markthalle im Stadtzentrum lässt sogar italienische Großmärkte alt aussehen. Obst und Gemüse, Fleisch und frischer Fisch in Qualitäten, wie es der EU-Bürger schon seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt.
Die Gastronomie ist in Russland auf ziemlich hohem Niveau. Man isst fast überall sehr gut, das Angebot reicht von klassisch-russischer Küche bis hin zu den sehr beliebten Küchen der ehemaligen zentralasiatischen Sowjetrepubliken. Nicht nur die Küche ist ausgezeichnet, auch der Service. Man kann es sich kaum vorstellen, aber in der Privatwirtschaft tätige Russen sind wahre Servicebomben, die man bei uns gar nicht kennt.
Besonderer Höhepunkt bei Saratov sind die Volga-Inseln und Moore in der Gegend. Ein Labyrinth von zahlreichen Inseln und Kanälen lädt zum Rudern oder Motorbootfahren ein. Ein Teil der Inseln ist touristisch erschlossen mit Campingplätzen und sowjetischen Erholungsheimen - mit Disco auf der Terrasse mit Blick auf Saratov am Wochenende. Die Überfahrt von Saratov im 250-PS-Schnellboot mit einem pfeifenden besoffenen Russen am Steuer wird man nie vergessen. Dagegen ist Bungee-Jumping der reinste Kindergarten.
Von hier aus fahren täglich mehrere Volga-Kreuzer mit Touristen auf und ab. Man kann bis nach Moskau bzw. Astrachan fahren. Ein Traum an Bord dieser Schiffe, und je nach gebuchtem Komfortniveau zwischen sauteuer und wirklich bezahlbar.
Mit dem Zug ist man an die komplette Föderation angeschlossen, die Fahrtzeiten sind ewig lang, aber mörderentspannt mit geilen Schlafabteilen und echten Speisewagen mit echten Köchen. Hier gibt es sogar anständigen Wein auf der Karte! Im Rest des Zuges ist das Saufen streng verboten, das wird knallhart unterbunden, um Exzesse zu vermeiden, zu denen der männliche Russe hin und wieder neigt, falls er zuviel Vodka hat.
Zugfahren ist ein echtes Highlight in Russland. Der Service ist erstklassig, Tee gibt es jederzeit umsonst am Samovar, man wird verköstigt wie im Flugzeug, man hat einen Fernseher, fast durchgehend Internet, Strom, Lampe und eine breite Liege. Das stundenlange Rütteln im Hintergrund und der Blick auf die unendliche Weite der Landschaft gibt es nur hier. Wer 1. Klasse fährt, hat ein Abteil zu zweit, teilweise eine Dusche und bekommt den Tee in feinster Keramik gereicht.
Taxifahren ist großartig und extrem günstig. Man sagt, wo man hinmöchte, die App sieht gleich, wo man ist. Dann kann man das Komfortlevel auswählen und bekommt sofort den Endpreis angesagt, der am Schluss entweder von der Karte abgebucht wird oder im Ausnahmefall auch bar bezahlt wird. Die Taxis sind sauber, die Fahrer freundlich und neugierig. Wie in allen Ländern, sind die Taxifahrer überwiegend Migranten.
Wie überhaupt die Digitalisierung in jeder Hinsicht deutlich weiter ist als bei uns. Eigentlich macht man alles mit dem Handy.
Russland ist ein magischer Anziehungspunkt für fast alle Länder außenrum. Das politische System ist stabil, das Land von Natur aus ein Vielvölkerstaat, es herrscht mehr oder weniger Ordnung. Die Gehälter sind relativ hoch, und man kann als Taxifahrer Punkte sammeln im Einbürgerungsprozess, der ziemlich hart ist. Wer sich danebenbenimmt oder kein Geld verdient, fliegt sofort raus. Gleichgültig, aus welchem Land man kommt.
Ach so, wen es jetzt gepackt hat: Ein Russland-Urlaub ist in jeder Hinsicht der Hammer, aber nix für Schnäppchenjäger. Das Preisniveau ist durchgängig höher als bei uns, mit wenigen Ausnahmen. Mit vier Personen und im Vollgas-Modus bist Du in zwei Wochen locker eine fünfstellige Euro-Summe los. Russisch ist hilfreich, aber nicht unabdingbar. Abenteuer eben. Man freut sich über jeden Touristen und jeden Gast. Als Westeuropäer schauen die Euch an wie ein Zirkuspferd.
Was Leroy sonst so voll legal und natürlich voll versteuert treibt, wenn er nicht an der Volga abhängt im Sommer?
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- "Antifragilität" leiht Ihr Euch am besten in Eurer örtlichen Bibliothek aus oder kauft es gebraucht bei Booklooker. Denkanstoß der besonderen Art.
- Wer unbedingt für 1 Euro pro Deal an der Börse spekulieren will oder im Moment kostenlose ETF-Sparpläne bevorzugt, neuerdings sogar nicht nur von iShares, der kann sich kostenlos bei Trade Republic registrieren und loslegen.
Herzlichen Glückwunsch zu deinem tollen Artikel.
Du wurdest hiermit für den Monatspreis der Liebe im März nominiert.
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Lieber @leroy, wenn man deinen klasse Bericht liest möchte man sofort die Koffer packen, um an der Volga Land und Leute kennen zu lernen. Freunde, haben begeistert von Petersburg geschwärmt, aber Saratov scheint noch mehr Rußland pur zu sein, ein ganz andere Nummer.
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Danke für den Hinweis auf "Antifragilität". Habe ich mir gestern besorgt und lese zur Zeit sehr viel......
liebe Grüße
gernfried2000
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Ein interessanter Beitrag, macht für mich irgendwie Lust das Land auch mal etwas zu entdecken.
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