Ja. Grundsätzlich gilt: You get what you pay for. Aber das gilt nicht für Berlin. In HH sieht das anders aus.
In Berlin bekommst Du selbst auf dem Großmarkt keine anständigen Tomaten, und zwar egal, was Du bezahlst. Die Spitzengastronomie hier holt das Zeug aus HH! Warum: weil denen das im Berliner Großhandel verschimmelt.
Mein Gärtner um die Ecke baut selbst Tomaten an, die sind akzeptabel, aber auch er baut Industriesorten an, die auf Quantität gehen. Ich habe ihn angefleht, für mich paar alte Sorten anzubauen und ihm sogar das Saatgut angeschleppt - ich war bereit zu zahlen. Der hat mich angeguckt wie ein Ochse und meinte: Bisher waren die hier gut genug für meine Leute. Was willst Du von mir?
Alternative ist selbst anbauen, kann man aber nur machen, wenn man sich täglich drum kümmern kann. Fällt leider aus.
Meinen Gemüsehändler habe ich gebeten, mir Melonen aus Bulgarien zu besorgen. Die gibt es in Berlin. Was hat der Penner gemacht? Hat den billigen Dreck aus Spanien gekauft und versucht, mir als bulgarische anzudrehen. Und war noch so dämlich, die Aufkleber drauf zu lassen. Soll ich zwei h in die Stadt nach Kreuzberg auf den türkischen Markt reisen, um mir eine essbare Melone zu kaufen?
Dein Artikel über das Rindfleisch ist spitze. So ist es. Da ist die Situation auch besser. Ich esse lieber einmal die Woche was Anständiges, als mir jeden Tag 1 kg Müll reinzuschaufeln. Es muss ja auch kein Filet sein. Für ein gutes Entrecote würde ich über Leichen gehen. Und wenn das Rind bzw. das Fleisch gut ist, kann man auch die günstigen Schnitte kaufen - schmeckt immer noch supergut.
Was mir nicht klar ist, wie Du an den Fisch aus Bremerhaven kommst? 90% von dem Kram, den man hier kaufen kann, ist aufgetaute TK-Ware.