Die Frage hat sich Leroy zwar noch nie gestellt, aber die - sagen wir mal: Chantal (oder liebevoll genannt: Es Schanti). Die verzweifelt daran.
Was soll der Blödsinn? Werdet Ihr gleich sehen.
Auf dem Weg der totalen Nachrichtenverweigerung schreitet Leroy voran, ist aber noch nicht ganz perfekt. Meist schaffe ich es über Wochen. Das Wichtigste hört man sowieso von seinen Arbeitskolleginnen. Gestern z.B. schreit die Gaby ins Büro: "Nee, der Steinmeier hat sich impfen lassen mit Astra-Zeneca!" Dann fängt sie an zu gackern. Jetzt weiß Leroy also, was los ist. Nach einigen Sekunden Schweigen schreit sie nochmal: "Hastet jejöhrt, Leroy?" Dann antworte ich: "Jo, hab ick." Dann ist wieder paar Sekunden Stille, dann fragt sie schon leicht genervt: "Und, wat hältste davon?" Dann antwortet Leroy: "Find ich super von ihm, dass er mit tollem Beispiel voran geht. Wenn mir mehrere solcher Leute in Deutschland hätten, wäre die Welt sicher ein Stückchen besser." Daraufhin wendet sie sich genervt ab: "Warum erzähl ick Dir Vogel überhaupt wat?" Dann sagt Leroy: "Frag ich mich auch, Gaby. Aber wenn Du Dich nützlich machen willst, kannste mir n Tee machen." Dann lacht sie und macht mir einen Tee. Am Schluss murmelt sie oft noch was von "Arschloch" oder so ähnlich.
Ich bin also informiert über wesentliche Staatsvorgänge und kriege außerdem noch einen Tee.
Aber manchmal wird Leroy rückfällig, zum Beispiel heute. Um sich zu kasteien für die Sünden der letzten Wochen hat er sich aufgemacht zu einem Gewaltmarsch, der dann allerdings eben unterbrochen werden müsste wegen Schmerzen im Hüftgelenk. Die kommen daher, dass ich gestern Nacht auf die Fresse geflogen bin, aber das ist eine anderes Thema.
Jedenfalls musste ich mich hinsetzen vor Schmerzen und bekam schlechte Laune, so dass ich beschloss, die Pause mit Realsatire zu überbrücken. Seit Wochen öffnete ich also mal wieder Spiegel Online, das Organ für Gewitzte, Clevere und gut Informierte.
Selbstverständlich wurde Leroy nicht enttäuscht. Denn eine Autorin, die der Redaktion bekannt ist, aber lieber anonym bleiben möchte, stellt obige Frage und klagt:
Die Art und Weise, wie meine Eltern einkaufen, setzt mich unter Druck: von allem, immer, zu viel. Wenn ich sie besuche, den Kühlschrank öffne und mir das Essen entgegenquillt, verspanne ich. Riesige Käselaibe, nicht schlecht, aber eben auch nicht Bio. Fleisch und Wurst aus dem Supermarkt, obwohl sie es sich leisten könnten, beim Biolandmetzger einzukaufen. So viel Obst und Brot, dass vieles davon vergammelt und weggeworfen werden muss. Mit steigendem Alter (und dank Corona) wird der Kaufrausch immer schlimmer.
Jetzt wisst Ihr auch, warum sie lieber anonym bleibt und warum Leroy vermutet, dass sie Chantal heißt.
Leider verbirgt sich der Rest des Artikels hinter einer Paywall. Fast wäre ich versucht gewesen, endlich mal Kohle zu bezahlen. Die Titanic kostet schließlich auch Geld. Meine Laune wurde gleich besser, als ich anfing, Ihr im Kopf einen Zettel zu basteln, auf dem sie die richtige Antwort ankreuzen kann auf ihre Frage, wie man seine Eltern erzieht.
a) mit dem Rohrstock
b) ab ins Heim mit ihnen, da werden sie schon sehen
c) weiß nicht
d) is mir scheißegal
e) geht mich einen Dreck an
Man könnte sie natürlich auch fragen, ob sie noch alle Tassen im Schrank hat oder sonst keine Probleme, aber das wäre langweilig. Oder man könnte einen Klempner schicken, denn ein Arzt hilft hier vermutlich nicht mehr.
Oder man lacht einfach drüber und hofft für die Gute, dass sie bald einen Job findet oder geschwängert wird.
Leroys Urteil: 9 von 10 Punkten für den Spiegel. Gerne mehr davon!
Hammer! Ich werde mir demnächst auch mal Spiegel-Online reinziehen! Mein Mann schleppte heute von der Tanke (Karfreitag. Was wollte er da?) schon wieder „Die Zeit“ an (jedenfalls nicht das Alibi, das du nun denkst - er trinkt nicht). Was für ein Umweltskandal, so viel Papier! Und nicht irgendwo Chantal oder Kevin. Voll langweilig, 9 von 10 Punkten gefallen mir besser!
Frohe Ostern euch... ;-)
LG Chriddi
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Danke, gleichfalls!
Die ZEIT kenne ich ehrlich gesagt nicht, die ist mir zu dick.
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Ja, zu dick. Reicht dafür aber auch für ein bis zwei Wochen - und fürs Rätsel kannste getrost noch eine Woche drauf packen... ;-)
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Ich wusste gar nicht, dass man sich online spiegeln kann. Coole Sache. Viele Leute ziehen in diesen Tagen ihr Gehirn durch den Darm. Kein Wunder das es so stinkt. Mein Vorschlag zu Ostern. Rammeln, bis die Eier bunt werden. Dann wird alles gut ...
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