Es wird wieder laut um Kryptowährungen. Eine gigantische Blase soll hier entstanden sein, so manche Experten und solche, die sich so bezeichnen. Doch was stimmt?
Natürlich kann ich diese Frage auch nicht beantworten. Kein Mensch kann es wirklich wissen, wie sich der Gesamtmarkt verhält und in Zukunft verhalten wird. Klar, man kann Tendenzen geben und ich bin auch jemand, der 100% an die Zukunft von Kryptos im Allgemeinen glaubt, aber niemand weiß, was nächste Woche ist. Wer meint zu wissen und noch keine Milliarden auf seinem Konto hat, ist für mich unseriös.
Ich habe aber jetzt mal ein paar Argumente zusammengetragen, warum Kryptos in einer Blase stecken könnten oder auch nicht. Jeder möge für sein Geld seine eigenen begründeten Entscheidungen treffen.
Zunächst einmal die Argumente gegen eine Blase:
Kryptos sind im allgemeinen ein gutes Investment
Viele Kryptowährungen sind deflationär ausgelegt. Das heißt, das Angebot ist gedeckelt und das erzeugen neuer Coins, auch Mining genannt, wird immer schwieriger und kostet immer mehr teure Energie. Die Nachfrage wird hingegen durch viele Faktoren hochgetrieben. Viele Kenner der Technologie und des Konzeptes sind überzeugte langfristige Investoren. Hinzu kommen viele kurzfristige Spekulanten, die aber häufig selbst, wenn auch anfangs von Geldgier getrieben, zu gläubigen Investoren werden. Auch suchen viele angesichts der desaströsen Lage des Fiat-Money-Wirtschaftssystems Zuflucht im sicheren Krypto-Hafen. Wie schon etwa Gold profitiert Krypto auch vom Verfall des Wertes traditioneller Währungen. Krypto erfüllt auch für viele Menschen weltweit die Funktion, Geld sicher von staatlichen Repressionen zu verschicken. Und zuletzt wird die Nachfrage auch dadurch angekurbelt, leider zu wenig und noch lange nicht – wie es eigentlich sein sollte – als Hauptfaktor, dass immer mehr Händler Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren.
All diese Faktoren rechtfertigen, dass Kryptos zumindest im Wert steigend sind. Was jedoch eine gerechtfertigte Wachstumsrate ist, darüber lässt sich freilich gut streiten.
Regelmäßige Dips überprüfen die Substanz
Wer schon etwas länger in Kryptos investiert ist, wird bemerkt haben, dass es alle paar Monate zu Einbrüchen im Kurs kommt. Bei traditionellen Anlageklassen wären diese Einbrüche von bis zu 30-50% tödlich. Bei Kryptos ist dies nicht weiter ungewöhnlich. Und es ist gesund! Denn jedes Mal, wenn der Kurs einbricht, zeigt sich, wer die Nerven behält. Zocker werden so aus dem Markt gespült und nur die wahren Gläubigen bleiben standhaft und vertrauen weiter in ihre Anlagen. Da die sogenannten Dips aber nur immer begrenzt sind und anschließend eine Erholung eintritt, zeigt dies, dass die meisten Marktteilnehmer von der Substanz der Kryptos überzeugt sind. Würde es sich um eine Blase handelt, wären diese Dips jeweils ein tiefer Stich mit einer Nadel in diese. Eine Blase würde dann platzen.
Kommen wir nun aber zu den Argumenten für eine Blase:
Zu kleine Dips bei immensem Anstieg
Der Anstieg in den letzten Wochen ist schon enorm, selbst für durchschnittliche Krypto-Verhältnisse. Und ja, es kam zwischenzeitlich auch mal zu ein paar Dips. Diese waren jedoch so lächerlich gering und wurden durch neue in den Markt drängende Anleger sofort wieder ausgeglichen. Eine Überprüfung auf Substanz konnte hier nicht wirklich stattfinden. Tatsächlich sieht der Chart immer noch sehr exponentiell aus, was aber nichts zu heißen hat, da er bei Kryptos schon seit längerem so aussieht. Mit jedem neuen Höchststand muss die Skala verlängert werden, sodass die alten Anstiege gleich gar nicht mehr so exponentiell aussehen. Und ich will auch nicht behaupten, dass kurzzeitige exponentielle Wachstumsraten in einem freien Markt und gerade bei Wachstumstechnologien nicht möglich seien. Auch in der Natur sieht man gerade beim Anfang eines Wachstumsprozesses häufig enorme Steigungen. Und wie anders sollen Kryptos denn schnell genug wachsen um endlich das kriminelle Fiat-Money-System abzuschaffen? 1-2% im Jahr? Viel Spaß, denn damit würde nicht einmal die Inflation im Fiat-Money ausgeglichen werden. Und ja, es sieht mittlerweile genauso aus wie 2013. Dies lasse ich aber nicht als Argument durchgehen. Zum einen bin ich kein Fan von induktiver Beweisführung und zum anderen ist die Situation auch eine ganz andere als damals. Bitcoin erreicht immer mehr den Mainstream, was ihm mehr Substanz und Berechtigung verschafft. Aber ja, man sollte 2013 immer im Hinterkopf haben. Potentiell schwarze Schwäne tauchen heute fast täglich auf. Und wenn Kryptos tatsächlich eine Blase sind, wäre ein Szenario wie 2013 das wahrscheinlichste. Eines bleibt auf jeden Fall festzuhalten. Der neuliche Anstieg sprengt mal wieder alle Erwartungen und bringt uns in schwindelerregende Höhen.
Leute wissen nicht, was sie tun
Dies soll jetzt nicht arrogant klingen, es ist aber eine unvermeidliche Tatsache. Wenn man sich den jüngsten Anstieg im Kryptomarkt ansieht und dann noch annimmt, dass ein Großteil der neuen Investoren tatsächlich auch erstmalig dabei ist, so stellt sich unweigerlich die Frage, wieviel diese Leute schon über den Markt und die dahinterliegende Blockchain-Technologie gelernt haben. In den alten Tagen waren es nur die Nerds, die sich auf ihren Nerd-Webseiten über das Nerd-Thema „Kryptos“ informiert haben. Heute verbreiten alle möglichen Mainstream-Outlets allerlei Fake News oder einfach nur schlecht recherchierte Artikel. Die wenigsten haben sich mit der libertären Philosophie und Geschichte hinter Kryptos auseinandergesetzt. Das einzige, was unmissverständlich selbst durch die schlechtesten journalistischen Arbeiten durchklingt, ist, dass es einen enormen Anstieg gibt und somit enorme Gewinnpotentiale. Oder auf gut Deutsch: Schnelles und einfaches Geld, wer kann da widerstehen? Und es ist ja leider noch nicht so, dass Kryptos wirklich ebenso breite Adaption als Zahlungsmittel finden, was das ganze ja wiederum rechtfertigen könnte.
Freier Markt in einer unfreien Welt?
Ich habe bisher betont, dass der Kryptomarkt ein freier Markt ist. Im Prinzip stimmt das, denn keine Regierung dieser Welt, kann Kryptos tatsächlich unterbinden. Man kann es den Kryptos schwer machen und dies wird sich sicherlich auch 2018 noch intensivieren. Aber an sich handelt es sich bei Kryptos zum ersten Mal nach langer Zeit wieder um ein authentisches Marktgeld. Jetzt muss ich allerdings etwas relativieren. Die Welt da draußen ist leider keine freie Marktwirtschaft. Zentralbanken können die Geldmengen nach belieben ausweiten, wie es Karl Marx sich es nicht besser hätte wünschen können. Und ja, dieses zum Scheitern verurteile Geld spielt den Kryptos ja nur in die Hände. Dennoch kann die Tatsache, dass Zentralbanken Blasen erzeugen, auch für den Kryptomarkt gefährlich werden. Wenn das neu erschaffene Geld der Zentralbanken weiterhin nur die Preise für Immobilien, Aktien und Fußballspieler in die Höhe schießen lässt, mag dies kein Problem darstellen. Aber wenn dieses Geld sich seinen Weg in den Kryptomarkt bahnt, kann dieser schnell auch mal überhitzen. Natürlich glaube ich auch, dass zuerst alle Fiat-Währungsblasen platzen werden und die Kryptos – zumindest einige davon – als Sieger aus dem Ganzen hervorgehen werden, aber dennoch kann es bis dahin zwischenzeitlich zu einzelnen Hochs in der Kryptosphäre kommen, die auch schnell wieder kaputtgehen.
Deswegen sage ich: Ja, Kryptos haben eine glorreiche Zukunft, aber ich weiß nicht, ob wir bis dahin nicht über den ein oder anderen Peak stolpern. Ich mahne daher zur Vorsicht.
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Was meinst Du? Sind wir schon in einer Blase? Oder geht da noch was? Schreibe uns doch Deine begründete Meinung unten in die Kommentare!
Da geht noch etwas, aber jeder sollte sich das nachfolgende Video einmal anschauen!
Wie nennen wir den unsere Produkte (Coins) oder machen wir gar einen ICO?
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Zum Thema Blase bei Kryptowährungen:
Wenn alle darüber reden, dass es eine Blase ist, ist es mit großer Wahrscheinlichkeit keine.
Zu unterscheiden sind Blasen und S-Kurven.
https://steemit.com/deutsch/@matthiasgertz/die-tulpenzwiebel-manie-ist-fake-news
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