Über die Individualität von Ernährung
Heute möchte ich einmal ein komplett anderes Thema angehen. Dieses Thema hat sich bislang durch mein Leben gezogen und ist immer noch eine Passion von mir. Mittlerweile betreibe ich die Sache nicht mehr so hingerissen wie in der Vergangenheit.
Wie hat alles begonnen?
Eigentlich kann ich zum Thema Ernährung wie die Jungfrau zum Kind. Mit Anfang Zwanzig hat man in der Regel nicht sehr viel damit im Sinn außer der Frage wie schmeckt es.
Der Grund warum ich mich damit auseinander gesetzt habe lag darin das ich im Sport bessere Ergebnisse erzielen wollte. Auch den Sport habe ich begonnen weil meine Frau etwas abnehmen wollte.
Kurz auf den Punkt gebracht habe ich meiner Frau ein kleines Heimstudio eingerichtet. Derjenige der dann darin trainierte war aber nicht meine Frau. Ganz sich weil der Entschluss nicht von ihr gefällt wurde.
Schon nach sehr kurzer Zeit war mein komplettes Leben auf das trainieren mit Gewichten ausgerichtet. Kein Urlaub wurde gebucht welches nicht das Trainieren in einem Studio ermöglichte. Selbst die stressigsten Jobs konnten mich nicht vom Training abhalten.
Ich stand morgens 5:30 Uhr auf und absolvierte meine 45 minütiges Training und verrichtete dann meine Job der damals 10 Stunden meiner täglichen Zeit erforderte.
Ich erwarb sogar die Fitnesstrainer B-Lizenz. Und das Training machte süchtig.
Weil ich den Entschluss gefasst hatte nicht wie viele andere zu Mitteln zu greifen, die einen wachsen ließen wenn nur eine Hantel in der Nähe lag, gelangte ich an meine natürlichen Grenzen.
Wer sich Ernährungspläne von Bodybuildern anschaut hat konnte keine kulinarischen Highlight finden außer Tunfisch und Magerquark.
Das war ein weiterer Grund warum ich mich intensiv mit Ernährung befasste.
Noch heute koche ich leidenschaftlich gern. Denn auch Sporternährung muss nicht langweilig und eintönig sein.
Eines viel mir recht schnell auf, jeder hatte eine andere Empfehlung wie er mit Ernährung bessere Ergebnisse erzielte. Fakt war zum Beispiel das wer Muskeln aufbauen will muss seinem Körper die Bausteine dafür zuführen.
Da ich aber noch heute die Abwechslung suche und nicht wie tausende andere Magerquark für den Rest meines Lebens als Hauptnahrungsquelle bevorzugen wollte setzte ich mich intensiv mit Nährwerten auseinander.
Das führte zum Beispiel zu intensiven Diskussionen mit Freunden. Nicht jeder war der Meinung es ist nötig Fleisch und Milchprodukte als essentielle Bestandteile in der Ernährung einzubauen.
Einer dieser Freunde war zum damaligen Zeitpunkt eingefleischter Vegetarier. Und der Typ war einer der drahtigsten und muskulösesten Menschen die mir jemals begegnet sind.
Kurzum seine Worte überzeugten mich und ich beschloss ebenfalls Vegetarier zu werden.
Ich weiß noch wie heute dass ich bis zur Frühstückspause 1 Pfund Bananen und etliche Äpfel verdrückt habe um auch nur annähernd ein Gefühl von Sättigung zu vermitteln. In der Pause, ich machte eine weitere Ausbildung zum Elektromechaniker Fachrichtung Systemelektronik, ging es dann in den nahe gelegenen Supermarkt um Nachschub zu holen.
Nicht nur Unmengen von Obst wurden gegessen sondern ebenfalls Salate, Rohkost und Nüsse bereicherten meinen Speiseplan.
Nach einiger Zeit stellte ich positive Veränderungen fest. Das anfängliche Hungergefühl verschwand und letztendlich kam ich bis zum Mittag mit 2 Äpfeln aus.
Ich hatte ein unbeschreibliches Powergefühl, ich wusste gar nicht wohin mit meiner Kraft. Nach meiner Ausbildung arbeitete ich damals zusätzlich in einem Fitnessstudio.
Das kam mir total entgegen da es dort Gang und Gebe war mit seinen Kunden mit zu trainieren. Quasi Personal Training.
Natürlich verwendetet ich nicht die Gewichte die ich in meinen eigenen Training verwendete sondern maximal 50% davon.
Weiterer Positiver Effekt der wohl der fettfreien Ernährung und den zusätzlichen Trainingseinheiten zu verdanken war, bislang hatte ich noch niemals in meinem Leben einen so niedrigen Körperfettanteil um die 8%.
Diesen vegetarischen Lebensstil habe ich dann aber zusammen mit meinem Freund aufgegeben nach ca. 2 Jahren. Grund war zum damaligen Zeitpunkt fand ich diese Ernährungsform als nicht sehr Gesellschaftsfähig.
Zumindest habe ich mir das eingeredet. Während andere auf dem Grillfest Würstchen und Lendenkotelett auf den Rost legten schaute ich entweder zu oder musste mich selbst versorgen mit Tofu Würstchen. Ansonsten blieb dann nur der Salat.
Heute sehe ich das anders. Zum einen gibt es heute eine Menge Nahrungsmittel mehr als 1995 und zum zweiten kommt hier der Spruch „wer will findet Wege, wer nicht will findet Ausreden“ erstklassig zur Anwendung.
Extremes Gegenteil
Einige Jahre später praktizierte ich eine komplett entgegengesetzte Ernährungsform die ich fast 4 Jahre mit Hingabe praktizierte.
Ketogene oder anabole Ernährung
Bei dieser Ernährungsform die ursprünglich für Epileptiker entwickelt wurde, die Schübe wurden damit auf ein Minimum reduziert, gibt es nur Eiweiß und Fett. Keine Kohlenhydrate.
Genauer gesagt nicht mehr als 30 Gramm am Tag. Ziel ist es im Bodybuilding mit dieser Ernährungsform möglichst viel fettfreie Muskelmasse aufzubauen.
Der Körper hat einen Schutzmechanismus. Das Gehirn übrigens „der Körperteil der angewiesen ist auf Kohlenhydrate“ muss versorgt werden.
Bekommt das Gehirn keine Kohlenhydrate stellt der Körper um. Er ist dann in der Lage das Gehirn mit Ketonkörpern, die einfach gesagt, aus Fett gewonnen werden zu versorgen.
Es gibt Ganze Bücher die sich mit dieser Ernährungsform beschäftigen. Die sollte man sich auch durchlesen bevor mit dieser Ernährungsform beginnt.
Wer das nicht tut bekommt sicherlich wie ich, der auch nur mit zu wenig Wissen gestartet ist schreckliche Verstopfung, weil die nötigen Ballaststoffe fehlen.
Im Bodybuilding Bereich gibt es dann sogenannte Lade Tage wo Du essen kannst was Du willst. Und dort habe ich dann auch zum ersten Mal Kohlenhydrate richtig verstanden.
Nachdem ich am Tagesende im Bett lag merkte ich richtig wie der Körper diese verbrannte. Andere nennen es vielleicht Hitzewallungen. Vielleicht war die Tüte Gummibärchen zusätzlich auch der ausschlaggebende Punkt.
Mit dieser Ernährung erreichte ich ein Körpergewicht von 90 Kilogramm bei 10% Körperfettanteil ohne Verzicht.
Da ich heute mein Ziel nicht mehr primär der Aufbau von Muskeln ist bin ich zu einer ausgewogenen Mischkost umgeschwenkt. Vielleicht kann man sie auch als Low Carb bezeichnen oder noch besser gesagt bewusster Konsum von Kohlenhydraten.
Ich habe im Bezug auf Ernährung immer alles am Eigenen Körper getestet. Was ich noch heraus gefunden habe ist das jeder Körper anders reagiert.
Selbst wenn sich jemand für eine Ernährungsform oder Diät bewusst entschlossen hat muss diese bei ihm nicht so anschlagen wie bei einem anderen. Auch mit einem Ernährungsplan reagierte einer meiner Schützlinge bei weitem nicht so wie ich auf beispielsweise diese anabole Diät. Und dieser Schützling befolgte den Wort wörtlich sogar mit der Stoppuhr.
Abgesehen das es auch im Ernährungsbereich Lobbyismus gibt und der ein oder andere Lebensmittelskandal für mich bewusst gesteuert wird, habe ich eine Erkenntnis gewonnen.
Die optimale Ernährung hängt auch heute für mich noch immer mit der Evolution des Menschen zusammen. In meinen Augen sind wir da nicht alle auf dem gleichen Entwicklungsstand.
Jede Ernährungsform hat sein Körnchen Wahrheit. Als ich mich eingehend mit Getreide beschäftigt habe, verzichtete ich fast vollkommen auf dieses. Weil was ich da gelesen hatte vermieste mir komplett den Genuss von Brot und sonstigen Produkten aus Getreide.
Natürlich gibt es auch literarische Werke die Milch und Fleisch verteufeln und sicherlich ihr Wahrheiten haben.
Während der Eine Mensch noch ein wenig näher an der Evolutionsstufe des Jägers und Sammlers ist, befinden sich andere schon auf der Stufe des Ackerbauers.
In welcher Du dich ernährungstechnisch befindest wirst du leider für dich selbst herausfinden müssen wenn du das Beste für dich aus der Ernährung herausholen möchtest.
Also egal ob Vegetarier Fleischesser, Paleo- Diät oder Brigitte Diät das Optimum für dich findest Du nur selber heraus.
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Ich beobachte das Thema auch und sehe genau wir du das Pendel schwingen.
Ich bin meist im Brot und Salat Lager. Aber auch Obst und Nüsse. Manchmal auch Fisch. Wichtig ist mir vor allem die Qualität.
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Ja oft ist weniger Mehr.
Gerade im Fleisch Bereich finde ich macht sich das besonders bemerkbar.
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Das ist wieder ein richtig toller Bericht, klasse !!!
Ich hab mal LowCarb gemacht und dabei gings mir nach kurzer Zeit sooo scheisse, das herauskam das ich eine Allergie auf Fleisch von Säugetieren habe :D
Danach war ich 3 Jahre komplett vegan und mir ging es blendend damit, meine Blutwerte waren besser denn je und ich hab nur natürliche Nahrungsmittel gegessen, und vitamin b12 und D3 supplementiert.
Heut ess ich seeehr viel Gemüse und Obst, jeden Tag viel Salat, und kartoffeln, Tomaten und und und, also ganze natürliche sachen. Und wenn aber mal ein Stück Fleisch vorbei schwimmt oder ein Milcheis, is das auch ok.
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Genau das ist der Weg den man einschlagen soll. Das für sich beste herausfinden und bei dir scheint das ja geklappt zu haben.
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