Zwei Arten, ein Geldsystem abzusichern - Bitcoin und US-Dollar Vergleich

in deutsch •  5 years ago 

Die These von diesem Artikel ist, dass jemand der Bitcoin kauft, hält und benutzt, das hier unterstützt:

Bitcoin Mining Farm
(Bild: Super Crypto Mining Inc / Twitter)

Was für eine abscheuliche Verschwendung an Energie und Ressourcen... Jedoch besagt die These außerdem, dass jemand der hingegen US Dollar hält und benutzt, damit stattdessen das hier unterstützt:

US-Militär
(Gefunden auf Medium, Quelle: afp.com)

Rechenpower oder Militärpower - Welche von beiden Möglichkeiten ist uns lieber? Was wären die USA und ihre Währung ohne ihre Militärmacht? Manch einer mag sogar die Ansicht vertreten, dass der US-Dollar im Endeffekt nur durch diese Militärmacht gedeckt ist. Das im Hinterkopf vergleichen wir doch mal erneut USD und BTC miteinander. In der Hinsicht, wie diese beiden Geldsystem gedeckt, gesichert und verteidigt werden.

Natürlich wird der USD(oder Währungen von anderen Ländern) nicht direkt über die Militärmacht gedeckt. Aber seine Funktion und sein Wert wird durch den Staat versprochen und dieser bedient sich in letzter Möglichkeit seines Militärs. Um den Sinn hinter diesem Vergleich von Mining-Power und Militär-Power zu verstehen, müssen wir bei beiden Systemen die Frage stellen: Wie werden Angriffe auf das jeweilige System abgewehrt oder verhindert?

Würde jemand die USA angreifen, so würde das durch das US Militär abgewehrt werden und so ist der USD ohne weiteres unumstößlich und als Währung nicht durch Angriffe von Außen zu zerstören.

Würde jemand den Bitcoin angreifen, so wird das durch die eingesetzte Rechenpower erschwert und letztendlich auch durch eine Reaktion der Miner abgewehrt werden können. Oder aber auch dadurch, dass dem Angreifer einfach die Ressourcen ausgehen oder es schlicht unmöglich ist, alle Rechenzentren und Nodes zu finden und zu zerstören, oder eine Leistung aufzubringen, so gigantisch um die Blockchain umzuschreiben. Alle dafür aufgewendeten Ressourcen wären zudem vollkommen verschwendet, da das danach übernommene System, also der Bitcoin, wertlos wäre.


Krieg und Militär kann meiner Auffassung nach mit echtem Geld gar nicht auf Dauer finanziert werden. Weil das Geld sofort aufgebraucht wäre. Um Krieg zu finanzieren, benötigt derjenige der das tut die Hoheit über das Geld, um das für die Armee benötigte Geld zu drucken oder auszuleihen. Gleichzeitig muss dieses Geldsystem und die Wirtschaft in der es Verwendung findet mithilfe dieser Militärmacht gesichert werden. Krass ausgedrückt, bedeutet dies:


(Die Passage bei 34:26)

Dieser umstrittene Sprecher, Jürgen Elsässer, geht hier sogar so weit, dass die USA auch versuchen den Dollar durch ihre Außenpolitik militärisch in der Welt zu stärken. In diesem Zusammenschnitt aus Videos habe ich vor mehreren Jahren jedenfalls zum ersten mal von diesem Zusammenhang zwischen USD-Stabilität und Militärmacht gehört. Ich kann aber noch jemand den wir kennen dazu zitieren:

Aber wir müssen uns hier gar nicht auf verschiedene Berichterstatter berufen, denn dass auch die Militärische Vormachtstellung wichtig für den Dollar ist, steht eh auch auf Wikipedia.

"Heutzutage ist der US-Dollar, wie die meisten Währungen dieser Welt, nicht mehr durch Bindung an einen bestimmten Standard gedeckt, sondern korreliert hauptsächlich mit der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und dem gesamten Volksvermögen des Landes, hängt aber auch von der jeweiligen politischen Stabilität und der militärischen Vormachtstellung des Staatssystems ab."

(de.wikipedia.org/wiki/US-Dollar)

Irgendwas scheint jedenfalls dran zu sein. Ansonsten ist es auch irgendwo von selbst einleuchtend, dass staatliche Vormachtstellung auch mit dem Militär zusammenhängt und beim Aufrechterhalten der Währung mitwirkt.


Militärbuget der 8 mächtigsten Staaten
(8 größte Militärbudgets in der Welt, Quelle)

Das ist das im oberen Video angesprochene Verhältnis, und der Grund warum ich hier vorrangig die USA heranziehe und nicht Staaten und deren Armeen im allgemeinen.


Wodurch sind Bitcoin und US-Dollar gedeckt?

Da kann man sicher noch 10 Artikel zu schreiben. Ich versuche es jetzt etwas zu vereinfachen.

Beim Dollar decken folgende Komponenten den Wert ab:

  • Verwendung des Dollars als Geld in der Volkswirtschaft
  • Vertrauen in den Dollar
  • US-Militär, Vormachtstellung der USA

Wobei Vertrauen und Verwendung an so etwas wie Gewohnheit zu scheinen liegt und weil es einfach so vorgegeben vorgelebt und so eingeführt wurde. Fast Niemand würde sagen "Ich verwende den Dollar, denn ich vertraue auf die US Militärmacht und die USA als mächtige Volkswirtschaft und Staat".
Beim Bitcoin sind es diese Punkte:

  • Verwendung des BTC als ultrahartes Geld und Wertspeicher
  • Vertrauen in den BTC
  • gigantische Rechenpower

Hier kommt das Vertrauen natürlich von der Technologie sowie deren Verständnis und die Verwendendung von der Usability und der gebotenen Sicherheit her. Auch hier würde analog wohl eher niemand so denken "Ich vertraue in den BTC weil da so viel Rechenpower hinter steckt" wobei das hier schon eher der Fall sein könnte.

Staats- bzw. Militärmacht beim US-Dollar ist so eine art Äquivalent zur Rechenleistung beim Bitcoin. Es ist sozusagen das Rückrad. Wobei Vertrauen und Verwendung bei beiden Systemen jeweils mit zum Werterhalt beitragen und dabei mit dem Netzwerkeffekt und mit dem entgegenstehenden Waren und Dienstleistungen hochskalieren. Ansonsten sind ja beide Geldarten nicht durch etwas anderes gedeckt, wie es früher einmal beim Goldstandard der Fall war. Vielmehr muss beides selbst zum Objekt des Vertrauens, der allgemeinen Akzeptanz und Verwendung werden, damit es als Geld überhaupt funktioniert. Ja, auch BTC ist streng genommen Fiat-Geld. Es ist jedoch kein Schuldgeld. Nur im Hintergrund steht noch jeweils eine Macht zur Absicherung des Ganzen.

Wäre eine zentralisierte Währung mächtig, wenn der jeweilige Staat keine Macht hätte, die im Notfall militärisch durchgesetzt wird? Staaten sind souveräne Macht-Gebilde und sie stellen einen single Point of Failure dar, von dem auch die Staatswährung abhängt. Militärmacht stellt in letzter Konsequenz das Mittel der Wahl dar, wenn die Macht eines Staates bedroht ist. Geld und Macht sind bei Staaten ein Kreislauf. Eine selbst erhaltende Maschinerie. Es sind auf Gewaltmonopol und Autorität basierende Machtkonstrukte, die sich irgendwie versuchen so aufrecht zu erhalten dass sie möglichst lange bestehen bleiben. Natürlich ist auch der Bitcoin ein selbst erhaltendes Konstrukt, dass sich über die Marktzyklen hinweg durch Miner, Investoren und allem drum herum aufrecht erhält und so immer weiter fortschreitet und fortbesteht.

Der Staat ist auch derjenige, der dafür bürgt, dass Schulden einer solchen Staatswährung zurückgezahlt werden. In eigentlich jedem Währungssystem ist immer der Staat selbst der größte Schuldner und damit auch wieder größter Bürgender dafür, dass das Geld seine Funktion als Schuldschein erfolgreich erfüllt. Die Schulden und auch die darauf anfallenden Zinsen, sofern es diese noch gibt, werden durch die Steuergelder oder weitere Schulden zurückgezahlt. Hierbei wird natürlich auch in letzter Konsequenz Gewalt angewendet um diese Steuern einzutreiben. Auch wird im Notfall militärische Macht angewendet, um die Volkswirtschaft, die diese Steuern erwirtschaftet und innerhalb derer das Geld Anwendung und Vertrauen genießt, im Falle eines Angriffs von Außen zu verteidigen.

Der Bitcoin durchbricht diese eher krankhaft hirnverbrannt wirkende Natur und liefert ein ultrahartes, monetär nutzbares virtuelles gut, dessen Sicherheit nicht durch staatliche Macht sondern durch gigantische Rechenpower abgesichert ist. Es ist zwar eine staatenlose Währung, die aber dennoch durch eine gigantische Macht abgesichert ist, die für es bürgt, es absichert und verteidigt.


Die Miner sind das Militär des Bitcoin?

Warum überhaupt Militär mit Mining gleichsetzen? Es ergibt sich bei Militär nämlich ein ähnlicher Sachverhalt wie bei Mining: Es wäre wünschenswert, dass ein Gleichgewicht herrscht und keine Partei die Übermacht gewinnt. Was beim BTC die Gefahr einer 51% Attacke ist, wäre wie wenn in der Geopolitik eine Fraktion zu viel militärische übermacht erlangt.

Weiterhin ist mir folgender ähnlicher Sachverhalt eingefallen: Wenn auf der einen Seite die Miner aufrüsten, müssen auf der anderen Seite ebenfalls die Miner aufrüsten, um auf das gleiche Ertragslevel zu kommen. Ebenso ist das ein ähnlicher Effekt in der Militärstrategie: Wenn eine Nation militärisch aufrüstet, müssen die anderen mitrüsten, um ihre eigene Sicherheit und ihren Anteil an Macht auf dem selben Level aufrecht zu erhalten. Auch müssen Aufrüstungen stattfinden, wenn Fortschritte in der Waffentechnologie bzw. in der Mining Technologie stattfinden. Man stelle sich vor, alle Staaten würden exakt halb so viel Militärmacht besitzen. Das Gleichgewicht wäre das selbe und alle könnten den selben Anteil an an Bestimmrecht und Anspruch auf Ressourcen in der Welt für sich einräumen wie zuvor. Da aber die Technologien und Ressourcen vorhanden sind, um viel mehr Streitkräfte auszurüsten, wird dies auch gemacht. Beim Mining ist es einfach genau das gleiche: Theoretisch könnten 500 Nerds mit ihren Laptops auf der Welt eine gleichmäßig verteilte Rechenpower liefern. Aber da die Welt viel viel mehr an Energie hergibt, muss es auch darauf hinauslaufen, dass auch hier ein Wettrüsten erfolgt. Es ist bei beidem die relative Stärke im Vergleich zu den anderen Teilnehmern ausschlaggebend und nicht die absolute Stärke.



(Mit Paint selbst erstelltes Schema)

Staaten und Herrscher mit Militärmacht oder Mining-Unternehmen mit Rechenpower - Es sind beides selbsterhaltende Machtkonstrukte, die nach diesem Schema arbeiten. Nach welchem sie ihre Macht dazu einsetzen, Ressourcen zu akkumulieren und diese dann wiederum in den Erhalt der Macht investieren.


Dieser Vergleich soll dazu dienen, zu verstehen wie zentralisierte Währungssicherung und wie dezentrale Währungssicherung funktioniert und was Mining eigentlich ist und wozu es da ist. Wie kann man darüber denken? Ist es nur eine Form von Konsens oder ein Spamschutz? Und virtueller Rohstoff-Abbau? Und eine Subvention für günstige Energie? Klar. Und es ist eben außerdem eine Form des Ausübens von Macht. Macht, die dazu dient, sich einen Anteil an einer Wertvollen Ressource zu sichern, und diese dann wiederum zum aufrecht erhalten der Macht einzusetzen. Das ist beim Mining so und es war bei Staatskonstrukten schon immer so. Die Schlussfolgerung ist natürlich, dass Bitcoin für die ganze Welt die bessere Alternative ist als durch staatliche Macht abgesichertes und vorgegebenes Kreditgeld. Was denn auch sonst? Wir haben so auch den Anlass, den Energieverbrauch von Bitcoin mit dem Energieverbrauch von Staaten und deren Militär zu vergleichen. Und nicht nur mit Goldbergbau und dem Bankensystem. Das schließt damit eigentlich direkt an meinen letzten Artikel über Bitcoin an, in dem es um die ökologische Verträglichkeit des Bitcoin Minings ging. Dabei hatte ich auch diese Tabelle aufgeführt:


"Governments" steht dabei für alles, was die Staaten verursachen. Die Militärausgaben sind hierbei mit einberechnet. Mining und Militär sind beides Governance- und Sicherheits-Kosten. Und diese brauchen auf Dauer immer einen gewissen Teil von allem auf was auf der Welt überhaupt verfügbar ist. Egal ob es aus Vernunft-Sicht nötig ist oder nicht(man empfindet ja beides, Militär wie Mining, als Ressourcenverschwendung). Einfach ausgedrückt ist das so, weil sich verschiedene Partein um die Macht streiten und dafür die im Ökosystem verfügbaren Ressourcen benutzen.

Das, was das aus der Druckerpresse und den Bankcomputern stammende Militärbudget und weitere Staatsausgaben bei den USA sind, sind beim Bitcoin die Mining-Rewards. Beide Systeme haben eine Inflation, die dazu benutzt wird, um das Militär zu speisen. Auch der Bitcoin druckt neues Geld, um sein Militär zu unterhalten, könnte man sagen. Es ist so etwas wie ein Sicherheitsbudget, das die Miner so lange besoldet, bis das Netzwerk so weit etabliert und groß gewachsen ist, dass es sogar allein durch die Transaktionskosten aufrecht erhalten werden könnte. Irgendwann sind die Transaktionskosten einfach so hoch, dass ein weiteres Halving keinen nennenswerten Impact mehr haben würde - dann trägt das ganze System sich selbst vollkommen ohne Inflation. Das ist etwas, das staatliche Systeme niemals hinbekommen haben und wahrscheinlich auch niemals hinbekommen werden und können. Die Versuchung oder der Wille, die Macht über ein Geldsystem auch auszunutzen und zu missbrauchen, ist zu groß.


Schlussfolgerungen/Zusammenfassung, Ende

Keine Quellen diesmal - das waren mehr eigene Ideen. Oder aber ich kann nicht mehr genau ermitteln, welche Quellen genau zu diesen Ideen geführt haben.

Ausgangsfrage war: Wer/was beschützt die jeweiligen Geldsysteme bzw. macht sie unangreifbar, indem er/es sich durch diese selbst am Leben hält?

Über Steuern und Inflation halten sich Staaten am Leben und können so weiterhin Steuern erheben/erpressen. So halten sie auch die alten Währungssysteme mit einer zentralisierten Governance mit aufrecht.

Bitcoin hat eine dezentrale Governance mit einem Kreislauf aus Macht, Energie und Geld. Jeder kann daran teilnehmen - theoretisch auch Staaten. staatliches Mining gehört sogar mit zu einem ultrabullischen Szenario für BTC für die nächsten Jahrzehnte dazu.

Ich hoffe, diese Ausführungen ermöglichen abermals vielen von euch neue Sichtweisen auf Bitcoin, Geld und Mining, und ich sehe langfristig auch zu diesem Thema immer noch weiteren Artikeln entgegen. Wenn die Zeit dafür gekommen ist. Also bis zum nächsten mal.

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Super und sehr ausführlich zusammengefasst!

Genauso sehe ich es auch.

Posted using Partiko Android

Ansonsten sind ja beide Geldarten nicht durch etwas anderes gedeckt, wie es früher einmal beim Goldstandard der Fall war.

Geld, welches immer durch Kredit in die Welt kommt (alles andere ist kein Geld) ist immer durch die Fähigkeit des Schuldners gedeckt in der Zukunft Waren und Dienstleistungen herzustellen und am Markt zu platzieren.
In welchem Wertmaß man diese zukünftige Leistung bewertet spielt keine Rolle (goldgedeckte Währungen waren auch immer nur ein Schuldversprechen).
Ca. 70% aller USD werden außerhalb der USA erschaffen. Ganz freiwillig ohne militärischen Druck. Brechen irgendwo die einheimischen Währungen zusammen, ist am Schwarzmarkt der USD immer das Mittel der Wahl.
Nichts schädigt den USD so sehr wie die unglaubliche Schuldenmacherei der US Regierung. Die Ausdehnung des Warfare States und die große Inflation ab den späten 60er Jahren sollten als Beweis genügen.
Eine Währung wird schlecht, wenn Schulden nicht getilgt, sondern immer nur aufgeschuldet wird. Geld welches durch Staatsschulden entsteht wirkt wie Falschgeld. Der USD ist also nicht wegen des Militärs die Weltleitwährung, sondern trotz.

Wenn du meinst, dass nur Kreditgeld Geld ist, dann ja. Das ändert ja auch nichts daran, dass die USA dabei selbst der größte Schuldner sind. Dass der Dollar so stark verwendet wird(-> sehr viele Nutzer und sehr viel Waren und Dienstleistungen) macht es überhaupt erst möglich, so massiv Geld zu drucken / zu leihen. Sonst wäre der Effekt der Inflation viel stärker. Also bleibt der USD trotz dessen am laufen. Genauso wie die bisherige Etablierung des BTC es möglich macht, so viel Rechenleistung zu bezahlen.

Ich meine ja nicht, dass der Dollar direkt eine durch Zwang vorgegebene Währung ist. Was ich mich frage ist aber: Wäre USD noch sehr lange die Nr. 1 wenn die USA sagen wir 99% ihrer Armee von heute auf morgen aus irgendwelchen Gründen verlieren? Und auf der anderen Seite die Frage: Wäre der USD überhaupt zur Nr. 1 geworden ohne die US Vormachtstellung?

Ja die USA sind die größten Schuldner.
Dies ist aber nur die eine Seite der Bilanz.
Die Summe aller Schulden = die Summe aller Guthaben.
Die Welt ist offensichtlich ganz wild auf T-Bonds, sonst wären die Zinsen nicht so niedrig.

Wäre USD noch sehr lange die Nr. 1 wenn die USA sagen wir 99% ihrer Armee von heute auf morgen aus irgendwelchen Gründen verlieren? Und auf der anderen Seite die Frage: Wäre der USD überhaupt zur Nr. 1 geworden ohne die US Vormachtstellung?

Natürlich.
Die USA sind der größte Markt und der größte Finanzplatz.
Das viele Geld fließt ganz freiwillig dort hin.

sehr cooler Artikel. Ich möchte ganz provokant mal den ominösen Proof-of-Work aufzeigen.

es sei h= SHA256(ak)
i = > der Miner der einen Block hinzufügen will
o => die Transaktionen
i pub => Public Key von i
Anweisung: finde einen nonce so dass: SHA256 (h|i pub|o| nonce) < H
wobei H der Difficulty Parameter für das PoW-Puzzle ist, eine sehr kleine Nummer eben. Ca. so: 0,0000004575575. Je kleiner die Nadel im Heuhaufen desto schwerer zu finden.

das ist der Proof-of-Work. Macht neben Sybil-Resistenz eigentlich nicht viel außer, dass es als Leader election oracle den Job macht der auf der Steem-Chain uns inne ist --> Das Wählen des Validators, für zunächst eine Runde. Der >>Konsens<< ist per Definition aber die kanonische Kette bzw. der Zustand des verteilten Systems auf den sich geeinigt wird.

Wie du beschreibs ist es ja die kummulierte zuvor angewandte Hashpower bzw. die Wirtschaftsmacht die sich dort entwickelt hat. Die Longest-and-heaviest-chain-rule (der eigentliche Konsensmechanismus). Wo genau kommt die Entropie/ die Schwere der Kette her? die 180M GJ bzw. 60 TWh/Jahr? Chemisch gesehen? Kohle...Öl? Die seltenen Erden in den ASIC? denke nicht dass der Recourcen Konsum notwedig für Bitcoin sein sollte.

Ich habe mich schon gefragt wo du bleibst - Oktober ist bereits vorbei!
Technisch gesehen ist PoW das was du sagst. Aber es gibt mehrere mögliche Bedeutungen und Bezeichnungen die sich aus dieser Grundlage und den Auswirkungen daraus ergeben. Und die sind dann für die meisten Menschen leichter zu verstehen als technische Details.
Was bedeutet Entropie im Zusammenhang mit einer Kette? Ist das jetzt eine Verbindung des Entropiebegriffes der Informationstheorie und der Thermodynamik?
Warum soll der Ressourcenverbrauch nicht notwendig sein? Für einen wertvollen BTC ist er es jedenfalls.

  ·  5 years ago (edited)

Hey, stimmt Oktober ist vorbei hoffen wir auf positiven Nährboden. Immerhin beschäftigt sich jetzt sogar unsere Regierung mit Cryptowährungen.

Und die sind dann für die meisten Menschen leichter zu verstehen als technische Details.

Hast ja Recht, der Input war ja eher als Vorlage an dich gerichtet, da du ja nicht der normale Cryptointeressierte bist sondern schon ein gehobenes Interesse hast und solche Dinge gut für Normies beschreiben kannst. Finde die Proof-of-Military/Interventionismus Hypothese übrigends hervorragend (Potosi Silber der Spanier und das britische Pfund waren ja nichts anderes..).

genau Entropie in beidem Sinne. Die informations Entropie bzw. Unordnung im Hash wird minimiert, die Nadel im Heuhaufen entdeckt und gleichzeitig erhöht sich thermodynamische Entropie dadurch, dass Strom in Wärme umgewandelt wird und in die Umgebung dissipiert.

Stimmt schon, dass es für Bitcoin (so wie Bitcoin momentan ist) sein muss. Ob dies zum Wert beiträgt und generell sein muss?...naja indirekt trägts zum Nutzen und somit zum Wert bei weil dadurch die Sicherheit generiert wird aus der wir Nutzen ziehen. Und dadurch, dass das Gut einen erwarteten Nutzen hat messen wir dem bitcoin einen Wert zu (expected utility theory).

wie @urdreamscometrue beschreibt wird das aber oft mit dieser "labor theory of money" verwechselt. Eine Sache hätte Wert nur weil Arbeit drinn steckt... vermutlich eher andersrum. Huhn oder Ei? Es gibt schon Güter die macht man unnötig kompliziert, wie z.B. "grand complication" Uhren um sie nicht-inflationierbar zu machen. Szabo nannte die Eigenschaft "unforgeable costly", denn nur Seltenheit (limitierte Editionen und Stückzahlen) allein reicht nicht aus, viele Dinge sind selten aber nicht wertvoll. Gut aber nicht schön :D

Kann man einen Token auf Bitcoins niveau wirklich nur mit PoW "unforgeably costly" machen? Wenn ja sieht Ethereum 2.0 alt aus. Kanns selber noch nicht beantworten. War auch nur so in den Raum gestellt, vielleicht hast du /ihr ja Ideen.

So jetzt mal Antwort hier. Mir wäre ja Nährboden nicht nur für Crypto-Zeug lieb. Oktober meinte ich, weil du vor einiger Zeit vom Halloween-Effekt geschrieben hast.

Ist diese Verbindung der beiden Entropiebegriffe ein Zufall oder steckt da ein Zusammenhang? Warum heißt ausgerechnet beides Entropie?

In dem ganzen Artikel hier ging es weniger darum, dass (durch Mining oder Staat) der Wert von etwas garantiert wird. Sondern nur die Sicherheit. Aber ohne Sicherheit wäre ja wohl kein Wert möglich und ohne Wert keine Sicherheit nötig. Du kannst nicht eins von beidem als Ursache ausmachen. Daher auch da Henne-Ei. Die Sache dass man dann mit der labor theory of money kommen kann ist auch eine Folge davon, reicht vielen aber anscheinend schon um einen Sinn in PoW zu sehen. Was ja auch ok ist.

Was ich denke ist, nur mit PoW gibt es so einen Zusammenhang zwischen Geld, Energie und Wirtschaft - Ein Nakamoto-Gleichgewicht, ein Gleichgewicht das durch Energie und nicht durch Geldanteil allein geregelt ist. PoW ist das einzige was dem ganzen so eine Art Verankerung in der realen Welt gibt.

Der Halloween Effekt beschreibt ja lediglich zyklische Bewegungen von durschnittlichem Anlegerverhalten und zeigt sich scheinbar auch diesmal in representativen Indizes.


[DAX]

[S&P500]

heißt zwar Halloween Effekt wird aber hauptsächlich durch Thanksgiving katalysiert welches mit dem 28. ja noch aussteht. erinner mich noch an mitte November 2017 als der Preis plötzlich von ~7500 auf nur noch ~5500 crashte (welch eine Katastrophe mimi wie gut dass die Leute @5500 verkauften. Nach zwei Jahren würde ich meine BTC die ich in diesem Crash gekauft habe immer noch mit Gewinn los werden 🤷‍♂️)

und kurz darauf kam es zu einem der heftigsten Preissprünge die es je gab. Solche Ereignisse führen dann natürlich dazu dass alle wieder ihre Crypto-Kanäle reanimieren und sich als Guru vermarkten wollen.

Na gut, aber hängt das nicht auch mit gesteigerten Aktivitäten in den Sozialen Netzwerken zusammen? Damit zu erklären dass die Menschen weniger draußen in der Kälte sein wollen und sich endlich wieder mehr vor den Bildschirm setzen. Und somit auch höhere Chancen für Steem.

der ressourcen bzw stromverbrauch ist nicht notwendig für ein wertvolles geld medium.

Die Energie die in Btc hineingesteckt wird ist konsequenz des preises und nicht umgekehrt.

Der btc ist also durch den stromverbrauch keineswegs gedeckt oder so.

Die bereitgestellte Rechenleistung ist direkt vom preis abhängig und kann wegfallen.

Gedeckt ist der Btc höchstens durch das konzept des whitepapers, wenn man das so sagen kann.

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Eyeopening article my friend

Only Bitcoin

Ja, ich bin für proof of work

Warum?

ja, Rechner sind mir einfach sympathischer

Sympathisch, lel. Diese Aussage selbst ist auch vielleicht im Betracht auf KI sogar sinnvoll. Aber Asics sind eigentlich sehr sehr dumme Rechner. Geschaffen um eine einzige Aufgabe zu erledigen, wie so ein willenloser Arbeiter oder Soldat.

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Ok, habe ich alles gelesen. Das mit dem Vote hat aber nicht funktioniert scheinbar. Oder ist das nur eine art Nominierung deinerseits? So sagt es ja auch der Kommentar der dadurch entstanden ist. Oder muss ich dafür vielleicht auch angemeldet sein? Dazu habe ich in den Beiträgen des Projektes nichts gefunden. Ansonsten natürlich danke dafür!

Da du den Kommentar bekommen hast, wirst du auch einen Vote bekommen haben. Es sind verschiedene unterwegs - z.B. Voinvote oder so gehört auch dazu ;-) Ich kann leider deine Voteliste nicht vollständig sehen...

@kadna denkt du hast ein Vote durch @investinthefutur verdient

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