Liebe Steemianer,
Es ist nun gut eine eine Woche her, dass @kadna die #freiheitswoche ausgerufen hat.. und viel wurde über diesen Begriff geschrieben.
Was mir jedoch zu oft gefehlt hat, ist das "Big Picture".
Und das ist zwingend auch immer politisch.
Freiheit - Das wurde von dem großen liberalen Denker Friedrich August von Hayek einmal so definiert:
Eine andere Begriffsdeutung, die sich mehr mit der Institution des Staates befasst, ist die von dem österreichischen Ökonomen Ludwig von Mises:
“Der Staatsapparat ist ein Zwangs- und Unterdrückungsapparat. Das Wesen der Staatstätigkeit ist, Menschen durch Gewaltanwendung oder Gewaltandrohung zu zwingen, sich anders zu verhalten, als sie sich aus freiem Antriebe verhalten würden.”
Muss man also als ein Freund der Freiheit gleichzeitig ein Feind des Staates sein? Das scheint es ja zu sein, was diese Zitate nahelegen..
Ich verstehe durchaus, dass man - 50 Jahre nach 1968 und dem linken "Marsch durch die Institutionen" (Antonio Gramsci) - Probleme mit dieser These hat. Warum sollte man denn den Staat ins Fadenkreuz nehmen? Ist er es nicht, der uns im Zweifel vor Armut beschützt, vor Ungleichheit und Gewalt?
Sofern man die mentale Zwangsjacke der staatlichen Erziehung noch nicht abgelegt hat, mag man tatsächlich anmerken, dass eine hier geforderte Laissez-faire-Politik doch sicher zur Verarmung der unteren Schichten führen würde, zu unsäglichen Arbeitsbedingungen und einer nicht planbaren Zukunft für die Arbeiter.
Dieses Missverständnis hat zwei Gründe. Zum einen werden uns in der Schule Bücher wie die von Henry Hazlitt vorenthalten. Dessen Ausführungen zum Thema der Ökonomie, die zum Beispiel in „Die 24 wichtigsten Regeln der Wirtschaft“ zu finden sind, sind so klar, so intuitiv, dass sie jeder Mittelstufeschüler ohne Probleme würde verstehen können.
Der andere Grund ist, dass uns das ungedeckte Papiergeldsystem nicht erklärt wird. Viele Anhänger der Gedanken von Mises und Hayek würden argumentieren, dass genau dieses die Wurzel vieler unserer heutigen gesellschaftlichen Probleme darstellt. Betrachtet man nun die Ungleichheit bezüglich Einkommen und Vermögen, die Macht der Finanzindustrie, die Boom-Bust-Zyklen, die sogenannten „Finanzkrisen“ oder Themen wie die Altersarmut – sie sind allesamt untrennbar mit unserem Fiat-Geldsystem verbunden.
Ohne Ökonomie ist alles nichts
Um euch zu zeigen, dass es sich auch ohne staatliches Falschgeld ganz gut lebt, möchte ich an dieser Stelle gerne auf Stefan Zweig verweisen, der das liberale Europa vor dem ersten Weltkrieg in seinem Buches "Die Welt von gestern" so beschreibt: „Wenn ich versuche, für die Zeit vor dem Ersten Weltkriege, in der ich aufgewachsen bin, eine handliche Formel zu finden, so hoffe ich am prägnantesten zu sein, wenn ich sage: Es war das goldene Zeitalter der Sicherheit.“ – „Unsere Währung, die Österreichische Krone, lief in blanken Goldstücken um und verbürgte damit ihre Unwandelbarkeit.“ – „Dieses Gefühl der Sicherheit war der erstrebenswerteste Besitz von Millionen, das gemeinsame Lebensideal. Nur mit dieser Sicherheit galt das Leben als lebenswert, und immer weitere Kreise begehrten ihren Teil an diesem kostbaren Gut. Erst waren es nur die Besitzenden, die sich dieses Vorzugs erfreuten, allmählich aber drängten die breiten Massen heran.“
Besonders achten solltet ihr auf den zweiten Satz. Stefan Zweig war kein Ökonom, und doch kommt er auf diesen Seiten immer wieder auf die Stabilität des Geldes zu sprechen. Nun kann man sich dies heute kaum noch vorstellen, aber in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg war es tatsächlich so, dass das Preisniveau über die Jahre hinweg stabil war. Der damalige Goldstandard setzte dem Geldmengenwachstum enge Grenzen, was in der Kombination mit Effizienzgewinnen in der Industrie und einer höheren Produktion zu gleichbleibenden oder gar leicht fallenden Preisen führte. In einer solchen Welt reichen selbst kleine Gehaltszuwächse, um Jahr für Jahr ein wenig wohlhabender zu werden.
Ich führe das an dieser Stelle so detailliert aus, weil ich der festen Überzeugung bin, dass sich Freiheit nur verteidigen lässt, wenn wir als Gesellschaft einen neuen, klaren Blick auf diese Zusammenhänge werfen und erkennen, dass vieles von dem, was uns in der Schule beigebracht wurde, weniger der Wahrheit diente und mehr der Sicherung eines Systems, das uns seit Jahrzehnten, Stück für Stück, eben jene Freiheit nimmt.
Ich empfehle in dieser Hinsicht oft "Economics in One Lesson" von Henry Hazlitt (der dt. Titel lautet, wie oben bereits genannt: "Die 24 wichtigsten Regeln der Wirtschaft") und bzgl. des Geldsystems "Warum Andere auf Ihre Kosten immer reicher werden" von Philipp Bagus und Andreas Marquart.
Sollte euch der Gedanke, in eurer Freizeit Bücher über Ökonomie zu lesen, nicht allzu sehr reizen, habe ich noch eine Alternative parat ;)
The Peace Revolution Podcast - Liberty & Economics
https://tragedyandhope.com/peace-revolution-093/
Darin werden verschiedene Soundbites zusammengefasst, sodass bspw. die ökonomischen Ansichten eines Bernie Sanders auf die des libertären Ron Paul stoßen. Für welche Seite ihr euch entscheidet, das entscheidet ihr. Ich denke, dass es in erster Linie darauf ankommt, sich unvoreingenommen den Argumenten anzunähern..
..und lasst euch von der Länge des Podcasts nicht abschrecken ;). Wie der Produzent Richard Grove in der Einleitung sagt: Hört euch das Ganze in dem Tempo an, das euch genehm ist.. =)
Liebe (liberale) Grüße,
Euer @menckensgeist
Stimme Dir in fast allen Punkten zu, bis auf das mit dem Geldsystem, aber dazu hab ich mich ja schon zur Genüge geäußert.
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Ich warte, bis deine ganze Reihe dazu online ist & schau's mir dann in einem Rutsch an ;)
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Ist sie schon:
https://steemit.com/deutsch/@stehaller/battle-royal-oesterreichische-geldtheorie-vs-free-banking-oder-goldbugs-vs-kreditbugs-teil-1
https://steemit.com/deutsch/@stehaller/battle-royal-oesterreichische-geldtheorie-vs-free-banking-oder-gold-vs-kredit-runde-2
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Ich denke die wahre Freiheit fängt im Geiste an und manifestiert sich dann in der Wirklichkeit.
Ich habe heute einen Beitrag über unser Weltbild geschrieben. Ziemlich umfangreich. Aber im Endeffekt geht es darum dass wir unsere eigene Freiheit durch unser anerzogenes Weltbild früher oder später selbst beschneiden. Freiheit fängt ja da schon an, wo ich mich entscheiden kann, mich nicht über etwas zu ärgern dass mich normalerweise ärgern würde.
Kennt man einen Menschen gut, kann man schnell und einfach auf den Knopf "Ärger dich" drücken und er wird sich sofort ärgern. Erst wenn man sein Weltbild hinterfragt und ein umdenken beginnt, kann man darauf einfluss nehmen und diesen "Ärger dich" Knopf deaktivieren.
Wenn sich das Weltbild aller Menschen ändert, ändert sich dadurch ja auch die messbare Realität und der Zeitgeist.
Messbar deshalb weil Realität für jeden etwas anderes ist. So kann auch ein Gefängnis Insasse mehr Freiheit haben als ein "freier" Mensch.
Freiheit beginnt also im Kopf. Natürlich ist sie kein Bauchgefühl, aber ein Gedanke bzw. Gedankenkonstrukt. Eben teil unseres Weltbilds. Ändert man das, ändert sich auch die Qualität der Freiheit.
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Wir bewegen uns in Deutschland und Europa auf den Totalitarismus zu. Mit der schwammigen Definition wirst du dagegen keinen Widerstand leisten können, tut mir leid.
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Das war auch nicht meine Absicht. Ich wollte mich garnicht politisch an der Diskussion beteiligen.
Freiheit ist meiner Meinung nach keine Sache der Politik. Sie liegt in jedermanns eigener Verantwortung.
Es wäre ja auch widersprüchlich wenn man seine Verantwortung abgibt um dafür Freiheit zu bekommen (oder eben auch nicht).
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"Freiheit ist meiner Meinung nach keine Sache der Politik. Sie liegt in jedermanns eigener Verantwortung."
Vergleiche 'mal das Amerika des 19. Jahrhunderts mit der UDSSR unter Stalin.
Natürlich ist Freiheit politisch.
Niemand stellt infrage, dass es finanzielle Freiheit gibt, mentale Freiheit, alle möglichen Arten von Freiheit.. meine Absicht war nur, euch hier auf Steemit zu erklären, dass ihr den politischen Aspekt nicht vernachlässigen solltet.
Und wenn man sich den einmal ansieht (als jmd., dem Freiheit eben etwas bedeutet), dann muss man meiner Ansicht nach zu dem Schluss kommen, dass wir kolossal verarscht wurden und werden.
Die Bücher und Videos, die dir das dann zeigen, hatte ich ja genannt. Ansonsten schau einfach hier, hier oder hier.
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Auch da hat der Satz seine Gültigkeit. Egal zu welcher Zeit und an welchem Ort. Freiheit ist nicht politisch. Und nur weil sich ein Politiker vielleicht die Freiheit (oder deren Gegenteil) zur "Aufgabe" macht, kann er uns die wahre Freiheit damit nicht nehmen.
Es steht ja auch jedem Staatsanwalt oder Richter frei, sich einem Diktat zu widersetzen. Daher ist Freiheit jedermanns eigene Verantwortung. Keiner ist gezwungen etwas zu tun.
Aber wir zwingen uns selbst. Z.B. mit dem Gedanken "Was wenn ich mich widersetze?" Und dann setzt die Angst ein. Die zu überwinden. Das ist die wahre Freiheit.
Ein sehr subjektives Thema. Aber nicht politisch. ;)
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Ich möchte dem noch etwas hinzufügen...
Meiner Meinung nach ist Politik dazu da um eine Rechtsordnung herzustellen und Beziehungen zu anderen Ländern zu pflegen. Natürlich schränkt diese Rechtsordnung die Freiheit gewissermaßen ein.
Aber ich denke der Deutsche Durchschnittsmensch hat doch sehr weitläufige Freiheiten. Vergleich unser Land doch mal mit Nord-Korea. Haben die Menschen dort Freiheit?
Allein der Gedanke dass die Politik für die Freiheit verantwortlich ist, finde ich schon paradox.
Wenn man seine Freiheit abgibt, um dann zu hoffen das man sie wieder zurück bekommt, ist das dann Freiheit oder nicht?
Und was ich mit dem Diktat gemeint habe, muss ich auch nochmal genauer ausführen, damit ich auch richtig verstanden werde. Ich meine damit natürlich einen Befehl der gegen diese gültige Rechtsordnung spricht. Keiner ist gezwungen diesen Befehl auszuführen. Im Gegenteil. Nach der gültigen Rechtsordnung ist er praktisch dazu gezwungen sich diesem Befehl zu widersetzen. Er traut sich vielleicht aber nicht. Also hat er seine Freiheit damit verwirkt.
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Jedes Recht dass du hast schränkt ein Recht des anderen ein.
Freiheit kommt von Innen nicht von Außen.
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Falsch.
"Das einzig wahre Menschenrecht ist das Recht, in Ruhe gelassen zu werden" - Roland Baader.
Dieses Recht koexistiert. Es kann für jeden gelten, ohne dass es an einer anderen Stelle Rechte beschneidet.
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Super und jetzt denk mal weiter:
Wenn ich mich auf dieses Recht berufen möchte, schränke ich wieder andere ein.
Die Lösung ist ja nach wie vor Nächstenliebe.
Du kannst jedoch niemanden zwingen, seinen nächsten genau so zu behandeln wie man selbst behandelt werden will, also mit Respekt zu begegnen.
Es ist auch gar nicht die Natur des Menschen so zu handeln.
Die Natur des Menschen braucht Hierarchie.
Was auch nicht unbedingt schlecht ist.
Diese Hierarchie sollte jedoch komplett frei sein.
D.h. Du entscheidest dich aus freien Stücken dich jemanden zu unterwerfen oder jemand anderem bestimmte Rechte zu geben.
Beispielsweise wenn er der Leiter eines Projekts ist und du einer der Forscher..
Wie sollen sich alle auf das Recht in Ruhe gelassen zu werden berufen und dann noch die Ermutigung haben andere Leute auf der Straße anzusprechen?
Haben die da nicht Angst das Recht des anderen zu verletzen?
Aber nun gut, heutzutage spricht eh niemand mehr zufällig auf der Straße.
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-.- "In Ruhe gelassen zu werden" meint doch ganz offensichtlich die Abwesenheit von Zwang.
(zumal das Zitat von Roland Baader stammt)
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Ich bin der Meinung jeder Mensch hat die Pflicht sich politisch zu beteiligen.
Wir leben in einer riesigen Illusion.
Mich nervt einfach nur, dass einem Dinge und Sachen verklickert werden, die so nicht sind!
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Was du nicht sagst.
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Ouhhh.
Jetzt kommst aber mit dem ganz harten Tobak :D
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