Gartenposting 2022 - Nachtrag, Das Gewächshaus

Hiermit ein kleiner Nachtrag aus 2022. Ich wollte schon immer mal ein Gewächshaus haben. Hier wo ich wohne ist es platzmässig sehr beengt und eine „extreme Hanglage“ - so wurde das Grundstück einmal in einem Gutachten im Zusammenhang mit einem Erdrutsch beschrieben.
Ich habe lang mit mir gezettert, mach ich’s oder mach ich’s nicht- oben ist ja noch ein wenig Platz. Ich mach’s, beschloss ich irgendwann.

Zunächst musste ich den Flecken freischneiden, freiräumen, ein Baumstumpf ausroden, überwuchterte Pflastersteine freilegen und alles hinuntertragen. Das hat mehrere Wochen gedauert.
Dann konnte ich es mal ausmessen und mir Gedanken machen. Welches Gewächshaus, welche Größe gibt es und was kostet sowas. Zum Schluss war es alles nicht lieferbar, aber irgendwann war es dann geliefert und wurde 1x probehalber in der Werkstatt aufgestellt.

Den Probeaufbau machte ich aus zwei Gründen, 1.) was sind die tatsächlichen Abmessungen und 2.) wollte ich es vorgefertigt hinauftragen. Letzteres hat auch gut funktioniert, ich habe alle vier Seitenwände fertig hinaufgetragen.

Nachdem ich nun die Abmessungen überprüft hatte, wusste ich wie groß das Fundament werden muss.

Das Gewächshaus sollte auf die Grundstücksgrenze gebaut werden. Für das Fundament habe ich mich für Betonschalungssteine entschieden, die gleich in den Boden verlegt wurden. Also immer schön schachten.

… dann Schalungsteine verlegen …

… nochmal schachten, jede Wand einzeln, für den Aushub war kaum genug Platz vorhanden…

… und nochmal Schalungssteine verlegen…

… und den Aushaub immer hin und her zu schippen …

…irgendwann war die dritte Wandseite auch fertig.

Dann wurden die Steine mit Beton verfüllt und die Fundamente waren damit fertig.

Alles was hier beschrieben - ist alles Handarbeit. Es gab keine Möglichkeit für ein Bagger, Kran oder sonst irgendetwas - alles von Hand transportieren und hergestellt.

Da auf der Grundstücksgrenze eine ca. 80 cm Betonmauer steht, die die Verglasung auf der Seite unmöglich macht, musste auf das Fundament noch ein gleich hoher Sockel gemauert werden.

Für diesen Zweck am geeignetsten hielt ich Klinker- Vollziegel ohne Löcher. Kanalklinker in Normalformat (NF) war das einzige was dahingehend zu bekommen war.

Klinker kann man immer nur eine, höchsten zwei Schichten pro Tag mauern. Die saugen fast nicht und durch das Gewicht drückt es unten Mörtel wieder hinaus.

Das Mauerwerk wuchs also Tag für Tag und an der Betonmauer fehlt noch die Wand. Hier habe ich mir die Mauer gespart und ein Rechteckrohr samt Stahlwinkel…

.. an die Betonwand gedübelt.

Das spart das 4. Fundament und einiges von Kanalklinkern. Außerdem wollte ich auch nicht an der Betonwand schachten, nicht das die ins Rutschen kommt.

Hierauf kamen nochmal 3 Schichten von den Kanalklinkern. Auf dem Nachbargrundstück wurde das Gelände teilweise nochmal um weitere +25 cm oberhalb der Betonwand angehoben. Das Gewächshaus sollte aber möglichst viel Sonnenlicht bekommen.

Zum Schluss war der Sockel 1,00m hoch- sieht sehr wuchtig aus, ist aber den Gegebenheiten geschuldet. Für einen schönen Sockel an einem Gewächshaus sollte der 30 bis maximal 50 cm hoch sein.

Jetzt konnte das Gewächshaus aufgestellt werden- das war mit Abstand der einfachste Part.

Als Nächstes brauchte es eine Treppe. Es sollte eigentlich eine Stahltrepppe werden, aber die Preise dafür lagen inzwischen bei 500,-. Ich kaufte mir für einen Bruchteil dessen drei Eichenbohlen und zimmerte mir selber eine Treppe.

Das war auch sehr aufreibend, Trigonometrie hatte ich gefühlt das letzte mal im Kindergarten und ich brauchte jetzt etwas an Zeit bis das zeichnerisch (bzw. „theopraktisch“) stand.

Zum Schluss hat aber auch das funktioniert, hätte ich den Stahltreppenpreis vorher gewusst, hätte ich die Treppe auch gemauert. Allerdings hätte die ein vollständiges Fundament gebraucht.

Die Holztreppe bekam als Fundament solche Erdnägel…

… die einzubohren war auch ein schweißtreibendes Spiel. Ein Quäntchen Glück das kein größerer Stein im Erdreich das Einbohren verhinderte…

…war gegeben und auch die Treppe war irgendwann fertig.

Zwischendurch kam mir noch die Idee innen einen vertieften Gang einzubauen, damit man es komfortabel hat und sich nicht so bücken muss.
Dafür brauchte es Palisaden…

… und das nächste Produkt was sich als Kostenexplosion darstellte bahnte sich an.

Ich entschied mich daher für Palisaden aus Recycling- Kunststoff. Die sind nicht nur günstiger sondern auch leichter. Neben den Kosten war die Verfügbarkeit auch eingeschränkt, sodass ich sie nur an zwei verschiedenen Stellen in verschieden Farben bekommen habe.

Nachdem auch die Chose erledigt war, ging es ans Verglasen…

..was sich wieder als sehr einfach herausgestellt hat.

Dabei kam es noch zu einem Dachziegelschaden…

…der aber verhältnismäßig schnell…

…repariert war.

Irgendwann war es halt fertig.

Und ich,
ich war froh das es fertig war
und
alles gut geklappt hat.