Leichte Creme, selbst gemacht

Gekaufte Cremes enthalten nicht immer nur gewünschte Inhaltsstoffe, nicht selten sind darin auch Stoffe enthalten, auf die man gerne verzichten kann.

Glycerin, um nur ein Beispiel zu nennen, findet man auf der Zutatenliste mancher Feuchtigkeitscremes oft bereits an zweiter Stelle. Glycerin spendet Feuchtigkeit, allerdings schlägt dieser Effekt bei zu hoher Dosierung um und es entzieht der Haut die Feuchtigkeit die man eigentlich haben wollte. Gut für den Hersteller, weniger für den Anwender.

Das hier vorgestellte Rezept ergibt eine sehr leichte Creme mit 30% Fettanteil.

Utensilien

Zum Abwiegen braucht man eine Feinwaage mit mindestens 0,1 Gramm Genauigkeit, diese gibt es bereits für 10 Euro um den Dreh. Für sehr kleine Mengen empfiehlt sich eine Stück Alufolie als Unterlage, auf der man die Zutat abwiegt. Falls man zuviel erwischt hat, kann man so leicht die überschüssige Menge wieder entfernen.

Für den PH-Test eine Rolle Indikatorpapier PH oder PH-Teststreifen. Eine Rolle ist dabei sehr sparsam, für die PH-Bestimmung reicht ein kleines Stück von nur ca. 2mm Breite.

Außerdem braucht man zwei Gläser und einen kleinen Spatel oder Ähnliches.

Zutaten für 50ml

Bezeichnung	Gramm	Info
Phase A:
Sheabutter	6	weitere Info auf olionatura.de
Mandelöl	5	weitere Info auf olionatura.de
Jojobaöl	4	weitere Info auf olionatura.de
Bienenwachs	0,5	weitere Info auf olionatura.de
Tego Care PSC 3	1	wird auch als Emul Care PSC 3 bezeichnet
Bergamuls HT	0,5	oder Bergamuls ET 1
Cetylalkohol	0,3	weitere Info auf olionatura.de
Phase B:
Dest. Wasser	29,6
Allantoin	0,1	weitere Info auf olionatura.de
Glycerin	3	weitere Info auf olionatura.de

Konservierung: 4 Tropfen Rohkonsal oder Biokons
Duft: 5 Tropfen ätherische Öle nach Belieben

Herstellung

Zutaten der Phase A und Phase B jeweils in ein Glas geben und diese im Wasserbad gemeinsam erwärmen bis die Fettphase aufgeschmolzen ist. Hier im Topf befinden sich zwei Gläser mit Wasser, weil damit zwei Cremes hergestellt werden, eine mit 20% und eine mit 30% Fettanteil.

Sind die Wachse/Öle gut geschmolzen, kippt man diese in das Wasserglas (Phase B) und rührt gut durch. Ein Milchschäumer ist für diesen Zweck wunderbar geeignet, man muss nur aufpassen, die Creme dabei nicht schaumig zu rühren. Es reichen ein paar Sekunden, bis sich alles gut vermischt hat.

Während des Abkühlens immer wieder mit dem Spatel etwas rühren. Ist die Creme handwarm, kommen die ätherischen Öle und die Konservierung dazu. Beim Wort Konservierung sträuben sich vielleicht dem ein oder anderen die Haare, allerdings muss man bedenken, die Creme würde sonst nach wenigen Tagen oder spätestens nach 1-2 Wochen sehr wahrscheinlich Schimmel ansetzen oder andere unerwünschte Gäste hervorbringen. Die Gefahr, dass man dies zu spät erkennt ist einfach zu groß. Übrigens gelten Cremes mit einem der hier verwendeten Konservierungsmitteln gem. Kosmetikverordnung als konservierungsmittelfrei, in der Zutatenliste ist dann lediglich Parfum zu lesen.

Hat alles geklappt, sollte das Ergebnis in etwa so wie auf dem Bild aussehen. Die Creme ist angenehm leicht und zieht schnell ein.

Wer es noch leichter will, reduziert den Fettanteil auf 10g und erhöht den Wasseranteil entsprechend auf 34,6g oder eben umgekehrt, wenn sie zu leicht ist. Das ist das Schöne wenn man selber rührt, mit der Zeit und einigen Versuchen, erhält man genau die Creme die zu einem passt.

Die angegebenen Mengen sind Richtwerte die sich rechnerisch ergeben haben, ob man nun z.B. 29 oder 30g Wasser hat wird man im Endprodukt nicht bemerken.

Bezugsquellen

Bei dragonspice.de bekommt man sämtliche Zutaten, ich bestelle dort schon seit einigen Jahren und war stets zufrieden. Auch bekommt man dort die Wemakumi Sheabutter mit der man neben einer ausgezeichneten Qualität auch noch Hilfe zur Selbsthilfe leisten kann. Dragonspice verzichtet bei diesem Produkt auf seine Gewinnspanne und gibt die Einnahmen aus dem Verkauf 1:1 weiter - sehr lobenswert wie ich finde.