Derviatenhandel ist über 4000 Jahre alt. Im Prinzip sind das nur Verträge zwischen den Vertragsparteien um Risiken zu übertragen.
Das Derivat muss nicht einen 1:1 Wert wiederspiegeln sondern wird durch die Vertragsparteien ausgehandelt. Das 17 fache Volumen bezieht sich auf Deutschland, weltweit ist es noch viel höher in der relation zur Realwirtschaft. Das kommt daher das man damit halt "zocken" kann obwohl man sich nicht gegen Risiken absichern muss/möchte. Wie eine Wette auf irgendwas kann man das sehen, so wird das Werkzeug dann mißbraucht.

Den Bezug zur Inflation sehe ich nicht. Wir haben Deflation obwohl unmengen an Geld in den Markt gepumpt wird. Ein niedriger Zins bedeutet das es zu wenige Schuldner (auch Investoren genannt) gibt. Schulden und Sparen gehört zusammen wie die zwei Seiten einer Münze. Ohne Schuldner gibt es auch keine Sparer. Die Bilanzsumme der Welt ist genau Null. Wenn du z.B. 1 Millionen Euro Guthaben möchtest dann muss irgendwo 1 Millionen Euro Schulden enstehen. In Deutschland will niemand Schuldner sein, die Unternehmen nicht, die Haushalte nicht und der Staat hat eine Schwarze Null beschlossen. Die "dummen" Ausländer sollen die Schulden machen damit Deutschland jedes Jahr seine 250 Milliarden Überschuss (sparen) machen kann.

Ich habe schon mal ein Reply zu Bitcoin geschrieben wo jemand den Bitcoin als Währung verteidigte:

"Würde hinter Bitcoin&Co irgendeine wirtschaftliche Kapazität stecken, dann bedeutete die extreme Aufwertung gegenüber Dollar oder Euro das diese Kapazität in extreme Schwierigkeiten käme. Eine Aufwertung einer Währung in diesen Ausmaßen wie bei Kryptowährungen, wäre der Dolchstoß für jegliche wirtschaftliche Aktivität."

"Der Nutzen einer Währung wäre zudem nicht gegeben wenn sie derartigen Schwankungen unterliegen würde wie die der Kryptowährungen."

Bitcoin ist nicht allzu ernst zu nehmen. Ich spiele auch mit Kryptowährungen, aber es hat keinen realwirtschaftlichen Wert. Es ist halt spielen und zocken wie der vergangene Poker Hype.

Zentralbanken muss man nicht disziplinieren, wenn dann die privaten Geschäftsbanken wo das Geld erzeugen. Vielleicht meintest du das.

PS: Ich habe nicht viel Ahnung von BWL und auch nicht von der Börse. Mich hat ursprünglich nur mal interessiert was Geld ist, wo es her kommt, wer es macht. In der Finanzkrise (die Zocker waren es) hat mich dann interessiert wo die Probleme liegen und bin dann zur Eurokrise (Deutschland ist Hauptschuldiger) gekommen. Beides hat auch überhaupt nichts miteinander zu tun, wie ich jetzt weis.

Der ganze Krims Krams mit Börse, Banken, Geld ist bei weitem nicht so wichtig wie das Verständnis von Makroökonomie. Es gibt nur Güter und Dienstleistungen mit denen man wirtschaften kann und die vernünftig unter den Menschen aufgeteilt werden müssen.

Jedes Video von Prof. Flassbeck ist sehenswert und auch unterhaltsam. Den muss man einfach empfehlen, hinterher war ich dann auf jeden Fall gescheiter und nicht mehr so verwirrt.

.....einen Vote habe ich dir gegeben, das soll belohnt werden wenn sich jemand für wichtige Themen interessiert.