Am 11. November 2018 wurde die Erde für rund 20 Minuten durchgeschüttelt – und niemand hat es bemerkt. Obwohl mittlerweile bestätigt ist, dass das Ereignis tatsächlich stattfand, existiert immer noch keine abschließende Erklärung für das Phänomen.In einem National-Geographic-Artikel vom 28. November nahm sich eine Gruppe Seismologen des Themas an und sammelte zunächst die Fakten: Das Signal startete am Morgen des 11. November knapp 25 Kilometer vor der Komoreninsel Mayotte, nahe Madagaskar.
Die seismischen Wellen breiteten sich innerhalb von 20 Minuten nahezu über den gesamten Erdball aus; sie erreichten sogar Chile, Neuseeland, Kanada und Hawaii.
Entdeckt wurde das Phänomen von einem Laien, dem die ungewöhnliche Aktivität in den seismografischen Messdaten des US Geological Service aufgefallen waren. Unter dem Namen @matarikipax veröffentlichte er seine Entdeckung bei Twitter. Bestätigt wurden sie von zahlreichen namhaften Experten wie Prof. Göran Ekström von der Columbia University – doch eine passende Erklärung hat bisher niemand parat. Ekström:
„Ich denke nicht, dass ich so etwas jemals gesehen habe. […] Viele Eigenschaften der Wellen sind ausgesprochen ungewöhnlich – angefangen bei ihrem überraschend monotonen, niederfrequenten ‚Klingeln‘ bis hin zu ihrer globalen Verbreitung […].“
Ein Erdbeben gilt den meisten Wissenschaftlern als plausibelster Auslöser. Nur, weil die beobachteten Daten ungewöhnlich seien, heiße das nicht, dass auch die Erklärung exotisch sein müsse, so Ekström. Normale Erdbeben sind allerdings schnelllebige Phänomene, die einen plötzlichen Ruck auslösen, der nach wenigen Sekunden vorüber ist und meist von Nachbeben begleitet wird, die auch länger andauern können. Ein solches seismisches Standardereignis provoziert drei Wellentypen: schnell laufende Primärwellen, hochfrequente Sekundärwellen und langanhaltende Oberflächenwellen, die die Erde mehrfach umkreisen können.
Zwar entspricht dieser dritte Wellentyp am ehesten dem beobachteten Mayotte-Signal – doch was fehlt, ist das Erdbeben, das ein solch bizarres niederfrequentes Signal hätte auslösen können.
Ebenfalls mysteriös: Die Wellen waren monochromatisch und wiederholten sich etwa alle 17 Sekunden – völlig anders als die Schockwellen von Standardbeben. Allerdings existieren Hinweise auf eine mögliche Erklärung, denn in relativer Nähe zum Epizentrum des Signals wurden seit Mai hunderte kleinerer Beben registriert. Es könne sein, dass sich ein großer Magmakörper langsam seinen Weg an die Oberfläche bahne und dabei einen subaquatischen Magmakammerkollaps verursacht habe, so die derzeit plausibelste Theorie. Andere mutmaßen, es könne sich um ein sogenanntes langsames Erdbeben handeln, das leiser als seine Namensvetter ist und Minuten, Stunden oder sogar Tage anhalten kann.
Quellen: RT.com, 29.11.18, http://bit.ly/nex81-wellen; Resonance.is, 05.12.18, http://bit.ly/nex81-wellen2
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