Danke für den Kommentar, zugegebenermaßen habe ich den obigen Artikel im Affekt geschrieben und muss den nochmals aufbessern, aber der Kerninhalt bleibt derselbe.
Der zweite Punkt ist das Timing und da finde ich es meist sehr interessant, was Medien, Lobbyisten und Politikern jeweils unmittelbar vor Wahlen oder Abstimmungen alles einfällt, um noch einmal eine Korrektur des Wählerwillens vorzunehmen. Man kann den Betroffenen eigentlich nur raten, lange auf Zeit zu spielen, da man nicht weiss, welche Informationen die Medien halten. Wäre ich Frau Weidel, würde ich zum Thema eine Pressekonferenz ankündigen, Termin im September 2018! Wenn die Medien das Thema bis dann köcheln können, war viel dran, sonst nichts.
Diese ruhige und eigentlich vernünftigere Angehensweise wie du sie vorschlägt zieht leider nicht mehr.
Es gilt in der jetzigen Landschaft: Gegenpartei attackieren oder "Agree and amplify". Genau das was Trump zum Präsidenten gemacht hat. Sich nicht für Sätze wie "grab em by the pussy" entschuldigen, sondern verstärkt nachsetzen und nicht in die Falle der "political correctness" fallen. Da fällt mir folgendes Video ein:
Er fällt nicht in ihren "Frame" rein, sie versucht ihn als frauenfeindlich darzustellen und eine Rechtfertigung oder eine Entschuldigung aus ihm rauszuquetschen, stattdessen verstärkt er ihre Anschuldigungen und lässt sie erkennen, dass es aus seiner Sicht gerechtfertigt war und er sich nicht dafür zu entschuldigen gedenkt. Somit ist er nicht in ihren "Frame" gefallen und ihre Anschuldigung verliert an Power. Das wiederum signalisiert: Stärke, Überzeugung und absolutes Selbstbewusstsein in sich selbst, alles Eigenschaften eines Leaders. Alles was Merkel nicht ist, alles was Alice Weidel nicht ist, alles was Deutschland mal wieder braucht um 'ne Menge Dreck wegzuräumen.
Naja, wie auch immer. Wie du schon sagtest, Wahlkampf-Timing ist das. Genauso wie die Frage mit der Regelung des Nachzugs der Flüchtlingen auf hinten verschoben wurde, weil man genau weiß, was das für Auswirkungen auf die Wahl haben könnte.
So nebenbei ist es oft gar nicht schlecht, nach einem Gedankenimpuls gleich einen Artikel zu verfassen. Ein solche Text zeigt zumeist ein höheres Mass an Lebendigkeit.
Nun ist die Frage, ob die Kampagne zieht oder nicht.
10 Tage sind es noch bis zur Wahl, diese Zeit hält man eine Schmutzkampagne schon durch, ohne falsche Stellungnahmen, die einen in der Regel nur weiter in die Falle treiben, in der einen die Medien und der politische Gegner haben möchten. Man darf sich von sich selber nicht entfernen, denn, wenn man das tut, gibt man sich selber ein wenig auf, man hat dem Gegner, der einen angreift, erlaubt, das Schlachtfeld zu wählen.
Die Taktik der Gegenoffensive von Trump (und Roger Stone, der scheint der Vater dieser Taktik zu sein) ist eine sehr wirkungsvolle. Indem man gar nicht erst auf Anfeindungen eingeht, zeigt man bereits Stärke. Diese Taktik ist die der wahren Leader, nicht des Schreihalses, die ist anticharismatisch. Frau Weidel hat aus meiner Sicht noch viel Potential, wie sie sich entwickelt, wird man sehen. Lustig finde ich immer wieder, wie einige versuchen, sie zu einer Goldman-Sachs-Marionette zu schreiben, sie hat lediglich ein Jahr dort gearbeitet, als Einsteigerin direkt nach dem Abschluss des Studiums vor 12 Jahren.
Nur muss man sehen, dass es sich bei der Bundestagswahl nicht um ein Duell zweier Kandidaten handelt, sondern um eine Parlamentswahl. Dazu muss man verstehen, dass die rechte Seite im politischen Spektrum gegenüber der AfD oder auch der FPÖ nicht nur nahesteht. Das hat man bei der Präsidentschaftswahl in Österreich gesehen. Mir ist damals die Härte, die Hofer im letzten Duell im TV an den Tag gelegt hat, negativ aufgefallen. Warum? Weil er die meisten Konservativen, Freiheitlichen und auch andere Rechte ohnehin hinter sich hatte und es eigentlich darum ging, in der Mitte den Unterschied zu machen.
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