Ein konservatives, territoriales Leben ganz isoliert vom Rest der Welt - der Traum des reinen Hobbits. Ganz klar wollen die Hobbits auch keinen Kontakt mit anderen Rassen. Sobald auch nur ein kleines Bisschen fremder Kultur auftaucht muss das wie ein großes Geheimnis gehütet werden. Warum sonst hätte Bilbo den Ring vor allen anderen verstecken sollen? Dies zeigt ganz klar die toxische Kultur, die sich in faschistischen Gesellschaften formt. Aufgrund des enormen Hasses in solchen Ländern kann niemand niemandem trauen und es muss alles, was vom gesellschaftlich-faschistischen Konsens abweicht versteckt werden.
Der einzige Fremde, der geduldet wird ist Gandalf, der Graue. Dieser wird aber auch nur wegen der Belustigung geduldet. So wie Schwarze oder Dicke damals im Zirkus auftreten mussten, so steht es Gandalf frei die hobbisch-reinen Kinder zu belustigen. Sonst hat dieser, in den Augen der Hobbits, Degenerierte aber nichts dort zu suchen.
Die Faschogesellschaft der Hobbits ist so totalitär, dass Gandalf (selber Opfer der Hobbits) unverblümt den Ring von Bilbo ins Feuer wirft, um ihn zu vernichten. Ein gutes Beispiel, wie der Faschismus auch Opfer zu Tätern macht! Als der Ring nicht kaputt geht, ist Gandalf sogar bereit den Ring in einen riesigen Vulkan zu werfen. Hauptsache die Hobbits kriegen keinen Wind davon, dass sich dieser entartete Gegenstand in ihrer Nähe befindet.
Während Bilbo alles Erdenkliche versucht, um fremde Kultur zu schützen und zu achten zeigt sich die tiefe Verbindung zwischen Kapitalismus und Faschismus in den Charakteren der Sackheim-Beutlins, die nur an Bilbos Erbe interessiert sind.
Irgendwann stellt sich heraus, dass Bilbos Ring sehr wertvoll für die Ringgeister_innen ist. Diese besuchen dann die Hobbits, die völlig verstört ihre Haustüren zuschlagen. Nur weil die Ringgeister_innen schwarz sind!
Der gnadenlose Faschismus der Hobbits spiegelt sich insbesondere in Sam wider. Von Anfang an hasst Sam den armen Gollum, weil dieser in seinen Augen ein Unterhobbit ist. Gollum, auch Smeagol genannt, gehörte einst dem Flussvolk an, den Hobbits rassisch nicht unähnlich. Natürlich dulden die Hobbits, die sich als das auserkorene Herrenvolk sehen, keine Konkurrenz und verspüren nur Abscheu für das Flussvolk.
Auch Frodo steht Gollum zunächst skeptisch gegenüber, aber der linksliberale Einfluss des Ringes reinigt Frodo buchstäblich von allen faschistischen Gedanken. Je toleranter und offener Frodo wird, desto wütender wird Sam. Sam repräsentiert hier den Totalitarismus der Hobbits (und repräsentiert die faschistischen Gegner einer bunten, toleranten Welt im Hier und Jetzt).
Insgesamt ist Herr der Ringe also eine Geschichte von den progressiven Hobbits Bilbo und Frodo, die gegen die faschistischen Züge der Hobbitgesellschaft ankämpfen.
Der Widerstand gegen den Faschismus ist die wahre Geschichte von Bilbo und Frodo.