Zeitgeist

In einer Welt voller Suchmaschinen finden wir alles außer uns selbst. Unzählige Übersetzer reichen nicht, um sich zu verstehen. Mit Vollgas durch die Wand, ist dann doch bedachter als die Tür zu benutzen, egal wem die Wand in den Rücken fällt. Man kommt schneller ans Ziel wenn man weniger denkt und umso mehr handelt. Doch wer denkt darüber nach wessen Ziel's war? Ein Ziel zu erreichen ist Gold, der erste Platz auf dem Siegerpodest der menschlich erblindeten. Es wird gereinigt und wieder verwendet egal ob Blut oder Einsamkeit daran haftet. Das einzige was zählt, ist den Schmerz zu verdrängen, mit Substanzen die ihn nur spürbarer werden lassen. Sich Lieder anzuhören die nicht mal annähernd ausdrücken, was man fühlt - und doch fällt man hinein um den eigenen Schmerz nicht beschreiben zu müssen. Er wartet in uns, ist nicht unser Feind, aber auch erst unser Freund wenn wir ihm die Hand reichen. In schwachen Momenten klopft er ganz laut, will uns stärker machen. Doch wir übertönen natürlich - verurteilen ihn. Der Schmerz ist der Wächter all unserer Wunden. Sie bluten - vernarben und geh'n wieder auf. Sie verheilen nicht eher bis wir einsehen, dass sie da sind. Sie werden nie fort sein, eher eine präsentere Rolle spielen auf dem Narbengebilde das wir nach uns benannten. Eine zu uns gehörende Narbe schränkt weniger ein, als ein eitriger Abszess aus Hass, Ablehnung oder Wut. Man sollte stolz sein auf Wunden die geheilt wurden, nicht auf den vordergründig schlecht ignorierten Blutfluss.
Das einzige Opfer, dass das Becken voll Blut in sich bergen wird wenn die Zeit der Brustenge gekommen ist, wird man selbst sein.