58
Publius Cornelius Tacitus, 58- 120; Historiker und Senator.
64
Rom brennt. Im Zuge des Stadtbrandes von Rom kommt es zur Neronischen Verfolgung. Die Apostel Petrus und Paulus erleiden in dieser Zeit das Martyrium.
Dabei wird das Martyrium des Paulus heute angezweifelt. Allerdings gibt es keinen Beweis für einen späteren Tod des Paulus, da alle Spuren von ihm mit der Neronischen Verfolgung enden. Bei der herausragenden Bedeutung des Apostels ist es verwunderlich, weshalb er quasi im Dunkeln verschwand. Und ohne sein Martyrium verschwindet er nach der Verfolgung spurlos?
Ich vermute, dass es etwas mit der Heidenmission zu tun hatte. Die ersten Christen kamen ja überwiegend aus dem Judentum, so auch in Rom. Ich kann mir vorstellen, dass Juden- Christen, von denen gewiss einige die Verfolgung überlebt haben dürften, zwar die Erinnerung an Petrus, der ja quasi einer von ihnen war, bewahrten, wohingegen Paulus für sie weniger eine Rolle spielte. Das Apsotelkonzil zeigt hier ganz klar, dass die Ansichten durchaus auseinander gingen, gerade im 1. Jahrhundert. Das Ende der Apostelgeschichte verweist darauf ebenso.
Ferner, nach der Apostelgeschichte appellierte Paulus an den Kaiser und wurde, immer noch als Gefangener, nach Rom gebracht, was wohl im Jahr 61 der Fall war. Dort blieb er 2 Jahre, dann bricht die Apostelgeschichte ab und von Paulus ist nichts mehr zu hören. Daher ist es seltsam anzunehmen Paulus hätte noch bis ins Jahr 67 gelebt. Obwohl man nicht weiß was er während der Verfolgung tat, geschweige denn danach.
Dazu kommt, wenn er im Jahr 63 noch in Rom war, kann es leicht sein das er noch in der Stadt weilte als Brand und Verfolgung ausbrachen. Das Römische Jahr beginnt im März, nicht wie heute am 1. Jänner. Und die Apostelgeschichte schildert nur, dass er volle 2 Jahre in der Stadt verbracht hatte.
Im Winter selbst wird er kaum Rom Richtung Spanien verlassen haben wie manche meinen. Denn im Winter toben im Mittelmeer sehr gerne schwere Stürme, weswegen man in antiker Zeit im Winter nicht das Meer befahren hat wenn es nicht unbedingt notwendig war. Daher ist es durchaus denkbar, dass er bis zum Frühjahr in Rom weilte. Von da ist es nicht mehr weit bis zum Brand von Rom. Auch würden Verfolgung und Martyrium das abrupte Abbrechen der Apostelgeschichte gut erklären.
66- 70
Aufstand der Zeloten gegen die römische Herrschaft im Heiligen Land. Der überaus blutig und grausam geführte Krieg endet im Jahr 70 mit der Einnahme, völligen Zerstörung und Neugründung Jerusalems als heidnischer Stadt.
Den Juden war es ab da an, bei der Todesstrafe, verboten, die Stadt zu betreten.
69- 70
Der germanische Stamm der Bataver, welcher als Hilfsheer in römischen Diensten stand, erhebt sich. Auch einige rechtsrheinische Germanen schließen sich ihnen im Kampf gegen Rom an. Nach einigen Kämpfen werden sie schließlich besiegt.
70
Das Evangelium nach Markus entsteht.
72
Die Römer beginnen mit der Besetzung des Neckarlandes zwischen Rhein und Neckar, welches vorher schon unter ihrer Kontrolle gewesen sein dürfte.
80- 90
Die Apostelgeschichte wird in ihrer heutigen Form abgefasst.
83
Kaiser Domitian führt Krieg gegen die Chatten die sich auf dem früheren Gebiet der Ubier niedergelassen hatten.
Das Dekumatland, das Land zwischen Rhein und Donau im heutigen Baden- Württemberg, wird Teil der Provinz Germania superior und damit des Römischen Reiches.
Zugleich wird mit dem Bau des Limes, der befestigten Grenze zu Germanien begonnen. Er sollte das Römische Reich dauerhaft vor germanischen Einfällen schützen.
Agri decumates – Das Dekumatland
Dieser Landesteil des heutigen Baden- Württemberg war lange eine stete Gefahr für die Römer gewesen. Einerseits bestand die Gefahr, dass die Donaugrenze von Westen aus aufgerollt werden konnte. Zum anderen wäre es für feindliche Heere ein leichtes gewesen die schweizerischen Alpenpässe zu erreichen, womit ein Feind schnell in Italien wäre. Dies war ausschlaggebend für die Landnahme.
Ab 72 beginnen die Römer damit das Land zu besetzen und Orte zu gründen. Arae Flaviae, das heutige Rottweil wird in dieser Zeit gegründet. Das Land wurde allerdings nicht erobert weswegen von einer vorherigen römischen Kontrolle auszugehen ist. Wie es scheint waren die Bewohner vorher Kelten welche aus Gallien eingewandert waren, was die römische Kontrolle erklären könnte.
Unter Kaiser Domitian beginnt ab 85 der Bau des Limes als Grenzbefestigung, ein ausgedehntes Straßensystem entsteht. In der Folge scheint die Provinz schnell aufgeblüht zu sein. Es entstehen mehrere Steinbrüche, Bergwerke, Ländereien und Siedlungen.
Seine größte Ausdehnung erhält das Land als um 150 der Oberrheinisch- Raetische Limes gebaut wird. Doch war dem Land keine große Zukunft beschieden.
Im 3. Jahrhundert gerät das Römische Reich in eine ausgedehnte Krise. Für das Dekumatland beginnen schwere Zeiten. Kämpfe und Überfälle nehmen zu und gipfeln im Limesfall der sich um etwa 260 ereignet haben dürfte. Genaues ist nicht bekannt, jedoch findet man entlang des gesamten Limes aus dieser Zeit sehr viele Brandspuren. In der Folge ziehen sich die Römer immer weiter zurück. Gleichzeitig wandern Gruppen von Germanen ein. Die Städte gehen unter, wobei allerdings die Vermutung nahe liegt, gestützt auf archäologische Ausgrabungen, dass zumindest Reste der römischen Bevölkerung im Land verblieben sind. Ab 300 ist die Römische Herrschaft endgültig Geschichte und es beginnen große Einwanderungen der Alemannen.
85
Die Evangelien nach Matthäus und Lukas entstehen.
89
In Rom kommt es zum Putschversuch des Saturninus gegen Diokletian. Im Zuge dessen kommt es erneut zu Kampfhandlungen mit den Chatten im heutigen Hessen.
98
Tacitus verfasst seine Germania, eine Beschreibung der Germanen aus römischer Sicht. Allerdings ist seine Schrift tendenziös abgefasst, da er neben völkergeschichtlichen, auch politische Ziele mit seinem Werk verband.
100
Das Evangelium nach Johannes entsteht.
Die Markomannen oder Quaden erreichen das heutige Niederösterreich und damit die Donau.
Die Didache, die erste Kirchenordnung, entsteht.
Justinus der Märtyrer, 100- 165; Märtyrer, Kirchenlehrer und Philosoph.