Die Sonne senkt sich langsam nieder,
das Spektakel beginnt erneut, schon wieder,
ein weit´rer Tag ist um, vorbei,
was soll den dies Geschrei?
Und in der Tat, ist nicht viel dabei,
den meisten scheints alltäglich, also, einerlei,
carum est, quod rarus est,
lieb uns ist, was selten ist.
Doch sind es grad´ die kleinen Dinge,
durch die wir unser Sein gewinnen,
ist der Tag nur öd und leer,
werden auch Herz, Gedanken, Seele, schwer.
Und eines dieser kleinen Dinge,
wenn Sol und Mani um die rechte Zeit dann ringen,
was scheinbar schon zu Ende geht,
der Neuanfang dich dabei, allerdings, auch schon umweht.
Der Sonne letztes Aufbegehren,
schirmt dich noch vor Nachtens Schwere,
ein Farbenspiel beginnt zu tanzen,
das Alpenglühen, in unsre´ Seelen einzupflanzen.
Ob weiß, ob gelb, orange und rot,
sie sitzen alle mit im Boot,
und tiefer, tiefer nur die Feuerkugel sinkt,
und langsam schon das Ende winkt.
Ein letztes Blitzen noch, dann ist der Tag vorbei,
hinterlässt im Herzen einen Sehnsuchtsschrei,
ehe man sichs noch versieht,
der ganze Himmel flammentrunken glüht.
Dies gewaltig Flammenmeer, schließlich auch zur Neige geht,
ein letztes Flüstern uns umweht.
„Legt eure Häupter nur getrost zur Ruh´.
Ich komme wieder, stehts, schon bald, im Nu.“
Sehr schönes Gedicht und so wunderbar, dass wir dieses Spektakel immer wieder aufs Neue geniessen können.
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