Reden
Das Reden wird gar oft veracht´,
dafür, umso mehr gelacht,
verlacht wird,
wer da spricht ein Wort,
warum so ernst an diesem Ort?
Man scheut das Wort,
Disputation,
setzt lieber auf Diskurs,
als Mediation,
nur, erreicht man Lösung damit nicht,
außer, faulen Kompromiss.
Warum, dass will ich euch nun sagen,
künden von Triumph und Plage,
zu reden gäb es wahrlich viel,
weiterkommen sei das Ziel.
Der Rede gibt es dreierlei,
die ernste,
die seichte,
und die Tratscherei,
beginnen, will ich mit der Übelsten,
und fortschreiten, zur Edelsten.
Die schlimmste Art des Redens ist,
wer Tratscherei, willig, Vorschub gibt,
wobei für mich die Tratscherei,
mehr ist, als bloßes Einerlei.
Nicht nur lästern,
was der andere getan,
sondern auch schimpfen über das was war,
Verleumdung, Lüge und Verspotten,
ist die Krone der Falotten.
Ein Exemplum für die Tratscherei kam mir zum Ohre,
zeigt, was es bewirkt in diesem Tone,
denn, man unterschätze nie die Macht des Wortes,
allzu leicht verschweigt sie wo die Höllenpforte.
Tratsch ist wie ein Federkissen,
weich und angenehm, lässt es die Grenze nicht vermissen,
doch schneid es auf und schüttels aus,
so nimmt Verhängnis seinen Lauf.
Wie der Wind die Federn dann verweht,
unwiederbringlich, was einmal heil war, dann zergeht,
so tragen auch fremde Lippen deine Worte fort,
verteilen sie an jeden Ort,
und versuchst du hernach sie noch zu fangen,
nicht gelingt´s dir, dein Lohn ist Bangen.
Neben derlei Tratscherei,
bietet auch seichte Rede allerlei,
zwar hat sie´s nicht, mit Arglist und Boshaftigkeit,
dafür aber mit Faulheit und Bequemlichkeit.
Natürlich mein ich damit nicht,
wie wohl das Wetter sei,
denn dies meint reine Höflichkeit,
ich mein damit den Anfang des Gedankens,
doch setzt vor seiner Zeit ein Ende ihm,
des Geistes Schranke.
Der Tiefgang fehlt der seichten Rede,
sie stockt, wo´s mehr zu sagen gäbe,
und wer fragt nach einem Grund,
es gibt so viel als Menschen, kunterbunt.
Die beste Rede freilich ist,
die ernst geführt wird,
als wär sie vor Gericht,
denn nur durch sie komm´ wir ans Ziel,
denn ist die Einzige, die das auch will.
Sie beginnt nicht nur Gedanken,
überwindet auch die Schranken,
denn in der Rede, in dem Wort,
steckt der Wille, so geformt.
Sprechen wir ernst mit unser´m Gegenüber,
erweisen wir ihm Ehre und nicht Gewieher,
es zeigt das er uns wertvoll ist,
zu formen den Willen, und sei´s zum Zwist.
Drum lasst die Tratscherei,
dämmt ein die seichte Rede,
denn sie ist nur eitel Tändelei,
wagt nicht nur zu wissen,
wagt Gedanken in Wörtern zu vergießen.
Parzifal
Schönes Thema. Die Übergänge sind sicher fließend und auch von der subjektiven Wahrnehmung abhängig, aber sehr gut dargestellt.
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