Spaltung 3

Mahlzeit liebe Steemer!

Nun der dritte und letzte Teil zum Thema Spaltung. Hier findet ihr die Teile 1 und 2.
Fragen, Kritik und Anmerkungen sind immer willkommen.
Ansonsten, viel Interesse beim Lesen!

Jetzt habe ich allerdings viel über Spaltung hin und her geschrieben. Es ist ja schön zu wissen und zu verstehen, dass Spaltung nichts per se schlechtes ist. Wie aber überwindet man nun eine Spaltung? Wie geht das konkret ab? Schließlich ist alle Theorie schön und gut, wenn ich nicht weiß wie ich sie in der Wirklichkeit umsetzen kann. Und es ist ja auch keine Kleinigkeit oder angenehm.

Daher möchte ich ein Beispiel durchdeklinieren. Ob es mir so gelingt wie geplant weiß ich noch nicht, mal sehen. Bei Fehlern einfach in den Kommentaren dazu schreiben.
Ich erhebe auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich möchte anhand dieses Beispiels aufzeigen was so alles zu bedenken ist wenn man einen Spalt überwinden will. Um auch eine Ahnung davon zu geben wieso es oftmals nicht gelingt.

Ich würde gerne das Thema Chemnitz durchgehen.
Ja ich weiss, doch das Beispiel ist aktuell und die meisten werden etwas damit anfangen können. Irgendein geschichtliches Beispiel ginge ja auch. Doch da hat dann kaum einer einen Bezug dazu, und das wäre schade.

Chemnitz also.
Dabei allerdings nicht den Aspekt der Tat beleuchten. Da es sich um eine Straftat handelt müssen den Sachverhalt die Gerichte klären, und das ist nicht meine Baustelle!
Hier fängt es nämlich bereits an kitzlig zu werden. Die Tat selbst, und alles was daraus resultierte, ist ja ein Symptom und nicht die eigentliche Krankheit.
Das wäre das erste was man lernen müsste. Spaltungen können sehr vielschichtig sein, was ihre Lösung nicht erleichtert!

Solche Taten kommen ja nun des Öfteren vor. Dabei kristallisiert sich ein Muster heraus. Immer wieder, wohl auch immer öfter, handelt es sich um Mehrfachtäter, auch Intensivtäter genannt. Und nun wird es heikel. Die eine Seite ist deshalb so sauer, weil solche Menschen überhaupt frei rumlaufen. Hier spielt auch das Problem des Terrorismus eine Rolle. Zumindest sollte man schon darüber nachdenken wie es sein kann, dass so gut wie alle Attentäter in Europa aktenkundig waren bzw. „überwacht“ wurden.
Es ist nun mal die Aufgabe des Staates für Recht und Ordnung zu sorgen. Dies ist der Grund warum bei uns vor 500 Jahren das Fehderecht abgeschafft wurde!
Man verstehe mich nicht falsch. Von mir aus können wir gerne wieder zur Selbstjustiz übergehen. Fände ich allerdings nicht so gut, denn der böse, böse Staat macht diese Aufgabe besser als die Gemeinschaft!
Deshalb müsste man lernen, dass entweder der Staat für Recht und Ordnung sorgt, oder der Mob. Denn da wir in einem Massenzeitalter zu leben scheinen, dürfte eine Wiedereinführung der Fehde wohl nur im Chaos enden. Ist also keine Option.

Deshalb müsste man im Anschluss gleich lernen, dass ALLE Parteien die in den letzten, sagen wir mal, 20 Jahren regiert haben, dafür verantwortlich sind, dass die Milch langsam überkocht. Denn, wer, und das ist ganz wichtig, wer macht die Gesetze? Der Polizist? Der Staatsanwalt? Der Richter? Der Justizbeamte? Wohl eher nicht!
Klar, auch die haben Fehler gemacht, doch die Rahmenbedingungen haben sie nicht geschaffen.

Also müsste man lernen, dass man nicht die „Bullenschweine“ zu bekämpfen hat, sondern diejenigen die die Gesetze schreiben.

Und wenn man das dann mal gelernt und, wichtiger, auch verstanden hat, dann lernt man auch das nicht jeder der anders aussieht, anders spricht oder eine andere Religion hat, ein Mörder, Dealer oder Vergewaltiger ist. Sind viele auch, keine Frage. Doch man misst die Menschen an ihren Taten, nicht an ihrem Äußeren. Und man misst jeden Einzelnen, und nicht alle kollektiv.
Und nur um das mal angesprochen zu haben. Wenn es so ist, wie in Österreich schon geschehen, dass achtfache Kinderschänder mit 3,5 Jahren Gefängnis davonkommen, dann verstehe ich auch warum viele Moslems bei uns für die Scharia sind.

Auf der anderen Seite wiederum ist es ebenso verzwickt.
Sie empören sich über irgendwelche imaginären Nazis und Faschisten, und begreifen nicht dass der Großteil dieser Menschen vom Staat selbst aufgewiegelt und aufgehetzt worden ist. Wer es immer noch nicht glaubt der lese sich mal die Begründung des Verfassungsgerichts durch, warum es ein Verbot der NPD abgelehnt hat.
Man müsste also lernen, dass die bösen, bösen Nazis die überall rumlaufen, von der Regierung Gnaden herumlaufen!

Hat man das gelernt stellt sich auch eine weitere Erkenntnis schnell ein. Die nämlich, dass der Staat ein künstliches Feindbild aufrechterhält. Was natürlich für die steuergeldfinanzierte Antifa ein Traum ist. Sonst wären sie noch mehr arbeitslos und überflüssig als sie es eh schon sind.
Spätestens an dieser Stelle sollte klar werden, dass, wenn die Regierungen sowohl die Antifa als auch die NPD fördern, finanzieren, was auch immer, dann kann sie ja nicht viel mit beiden am Hut haben.
Man könnte also lernen, dass die Linksextremen wie die Rechtsextremen eher sowas wie Marionetten sind.

Wenn die Regierungen also zwei Organisationen fördert die sich gegenseitig kontra geben, und damit für Beschäftigung sorgen, dann muss sie das auch wollen. Zumindest handelt sie grob fahrlässig. Was allerdings noch schlimmer wäre!
Daraus kann man dann lernen, dass die linken Parteien den Sozialismus verraten haben. Denn auch unter ihrer Ägide ist es soweit gekommen. Wie übrigens auch die rechten und konservativen Parteien Volk und Heimat verraten haben, denn auch unter ihrer Ägide wurde es immer schlimmer.

Foto von mir. Festungsruine Pass Strub zwischen Salzburg und Tirol.

EXKURS:
Dazwischen gibt es dann noch diejenigen die sich als liberal bezeichnen, und dem Trugschluss unterliegen sie würde das nichts angehen und sie wären weder so wie die einen noch so wie die anderen. Sie haben auch was zu lernen. Nämlich, dass der Individualismus, der dem Liberalismus inhärent ist, die eigentliche Quelle aller dieser Probleme ist. Hier sei auf das sehr lehrreiche Böckenförde- Diktum verwiesen. Solange der Liberalismus diesen Widerspruch nicht aufzulösen im Stande ist, ist er immer zum scheitern verurteilt. Den jedesmal wenn er eine Entscheidung treffen muss, versagt er, da er es, ausgehend vom Individualismus, nicht kann.

Und noch was. Das Schwierigste habe ich mir zum Schluss aufgehoben. Dies betrifft beide Seiten gleichermaßen.
Es ist doch so. Die BRD hat einen extremen Schuldkomplex und fühlt sich verantwortlich für etwas das die heute lebenden nicht getan haben. NUR deshalb war so ein Irrsinn wie 2015 überhaupt möglich.
Ihr seid nicht verantwortlich für Auschwitz! Ihr seid nur verantwortlich für euer eigenes Leben und was ihr daraus macht. Sippenhaft gab es das letzte Mal in der NS-Zeit, dass sollte man mal bedenken. Von wegen NS-Methoden uns so. Man will uns nur mit Gefühlen weich machen um uns umso leichter lenken zu können.
Weil eure Vorfahren Millionen umgebracht haben, heißt das nicht ihr könntet das quasi reinwaschen in dem ihr jetzt euer Land und euer Volk untergehen lasst. Wenn ihr das tut, seid ihr genauso wie die Nazis. Denn dann habt auch ihr Millionen Unschuldiger auf dem Gewissen!!! Und zwar Deutsche genauso wie Ausländer.

Und auf der anderen Seite.
Ja, Millionen unserer Leute wurden massakriert, uns ist viel Unrecht widerfahren. Doch wir können daran nichts mehr ändern. Wir können höchstens dafür sorgen, dass sie nicht umsonst gestorben sind. Und wenn ihr euren Groll und Zorn, so berechtigt er auch ist, wieder auf ein künstliches Feindbild lenken lasst, dann sind sie tatsächlich umsonst gestorben.
Denn nur weil ihr euren gottgegebenen Verstand nicht nutzt und nur mit dem Bauch denkt, kann man euch wie Marionetten behandeln.

Ihr seid nicht links, ihr seid nicht rechts. Ihr seid nicht liberal, ihr seid nicht konservativ. Ihr seid Menschen! Und der Mensch ist mehr als Politik. Vergesst das nicht!

So löst man eine Spaltung auf. Indem man das Unangenehme ausspricht. Aufeinander zu geht, nicht unterwürfig, sondern auf Augenhöhe, in den Augen des anderen sich selbst entdecken! Wenn nichts mehr so ist wie es war.

Reinhard