Himmel, Hölle und die Simulation, in der wir leben.

Heute mal ein kleiner Ausflug in meine Gedankenwelt, wenn ich um drei Uhr nachts wach im Bett liege und nicht schlafen kann. Ich will vorweg nehmen, dass ich selbst Agnostiker bin und auch nicht an diesen Gedankengang glaube, er wahrscheinlich sogar bereits von jemand anderem gedacht worden ist. Trotzdem hat er mich so fasziniert, dass ich ihn jetzt ausformulieren will.

Die These, dass wir in einer Simulation leben, gibt es schon lange und sie erhält auch immer mehr Zusprüche. Nehmen wir einmal an, es wäre wirklich so. Unsere Welt ist simuliert, jede Emotion, jeder Geruch, jede Berührung, alles sind nur Daten in einem Computer. Wer würde denn so eine Simulation kreiren? Und zu welchem Zweck?

Zwangsläufig müssten unsere Schöpfer technisch extrem fortgeschritten sein. Was bedeutet, dass sie schon sehr lange existieren. Jahrhunderte, Jahrtausende, Jahrzehntausende und noch länger. Daraus folgt, dass diese Zivilisation einen enormen Erfahrungsschatz besitzt. Geschichtlich, kulturell und auch philosophisch.

Eine mögliche Konklusion dieses Erfahrungsschatzes wäre, dass sich Neugeborene dieser Lebewesen erst beweisen müssen. Sie lassen sie also erst eine Simulation ihres Lebens durchleben und beurteilen im Nachhinein, ob dieses Individuum das Recht hat, ein Teil der Gesellschaft zu werden. Nicht nur, dass so Überbevölkerung vermieden wird, es werden auch Mörder, Psychopathen und Egoisten aussortiert. Nur die Individuuen, die in der Simulation beweisen, dass sie der Gesellschaft einen Mehrwert bieten, haben das Recht zu leben.

Das ist sehr unmenschlich, ich weiß. Aber was, wenn es wirklich so wäre? Wenn dieses Leben nur ein Test für das Leben danach wäre?

Dann hätte die Bibel in zwei Hauptaspekten recht. Zum einen würden wir unseren Schöpfern ähneln, da es keinen Sinn ergäbe, diesen Test im Körper einer ganz anderen Spezies zu absolvieren. Sie hätten uns also nach ihrem Abbild erschaffen. Zum anderen gäbe es einen Himmel für diejenigen, die in unserer Simulation durch positive Attribute (Disziplin, Nächstenliebe, Sportlichkeit, was auch immer) hervorstechen, nämlich das Leben in dieser fortgeschrittenen Gesellschaft der Schöpfer.

Wenn diese fortgeschrittenen Lebewesen sehr sadistisch wären, könnten sie sogar eine Hölle für diejenigen schaffen, die durch negatives Verhalten auffallen.

Nochmal: Ich bin Agnostiker und glaube selbst nicht daran, ich kann diesen Gedanken sogar selbst widerlegen. Nämlich dürfte es dann keine Menschen geben, die bereits in jungen Jahren durch einen Unfall oder eine Krankheit sterben. Denn die hatten leider nie die Gelegenheit, sich zu beweisen.

Na ja. Im Endeffekt war es nur ein Gedanke, der mich letzte Nacht nicht schlafen lassen hat. Wer sich für mein Leben als Selfpublisher interessiert, kann sich meine Reihe dazu durchlesen: https://steemit.com/deutsch/@physik0r/ideen-wohin-gehen-sie-or-die-leiden-des-jungen-selfpublishers-teil-3

Ansonsten danke an die, die bis hierher gelesen haben :)