Fiat und Aktien spielen Schach
Blockchains und Kryptos spielen GO
Hallo Zusammen,
ich will heute eine Krypto-Blockchain-Strategie vorstellen, die sich bei mir als recht erfolgreich erwiesen hat. Diese Strategie erfordert allerdings in ihrer Vollendung persönlichen Einsatz und zum verstehen eine Menge Vorstellungskraft. Aber wer nur handeln und spekulieren will, für den könnten die hier vorgestellten Grundgedanken auch recht interessant sein, um den inneren Wert von Blockchain-Projekten besser abzuschätzen.
[Disclaimer: Dies ist keine Finanzberatung und soll nicht zum Kauf von Finanzprodukten aufrufen. Der hier verfasste Text dient lediglich der allgemeinen Information und beruht auf meiner persönlichen Meinung.]
Die Grundthese dieser Strategie ist, dass nur die Coins, Kryptos und Blockchains langfristig erfolgreich sind, die die Hürde für Einsteiger absenken und jeden Nutzer, der für Netzwerkstabilität sorgt, möglichst einfach, sicher und fair am Reward bzw. der Wertschöpfung beteiligen. Das hört sich vorerst banal an, aber es hat enorme Konsequenzen beim Vergleich von Proof-of-Work (PoW) und Proof-of-Stake (PoS) Konzepten.
PoW ist ein tolles Protokoll, um eine Blockchain zu verbreiten, zu der es noch keine weitere Infrastruktur gibt (z.B. Börsen). PoW war zur Geburt der Bitcoin-Blockchain demnach unerlässlich. Wird aber eine PoW-Blockchain relevant und die Coins über viele Kanäle handel- und nutzbar, so wird das Mining mittels ASIC-Mining-Farmen zum Business. Dies hat mehrere nachteilige Effekte:
1. Die Coin-Community muss gesamtheitlich enorme Kosten für Hardware- und Energieverbrauch tragen, was zum ständigen auscashen in‘s Fiat führt. Denn die Marktkapitalisierung einer Währung resultiert nicht aus den Mining-Kosten, sonder durch die Infrastruktur und dem Adaptionsnetzwerk.
2. PoW-Mining führt zu zentralisierten Mining-Farmen und bevorteilt eine kleine Gruppe mit ohnehin hohen Kapazitäten bzw. Kapital, die nicht unbedingt am langfristigen Erfolg der jeweiligen Blockchain interessiert sind.
Das PoW-Protokoll ist nach dieser Betrachtung langfristig ressourcenfressend, was zum Verkaufsdruck führt, und unsolidarisch, weil es die Starken und Mächtigen im Netzwerk bevorteilt und damit für Einsteiger unattraktiv macht.
Dagegen steht orthogonal das PoS-Konzept (auch in Kombination mit Masternodes, DPoS usw.). PoS neutralisiert die Nachteile von PoW. Es minimiert die Kosten, um das Netzwerk zu betreiben (kein Verkaufsdruck der Coins mehr) und alle haben die gleiche Chance der Coin-Inflation entgegenzuwirken, in dem man einen Full-Node betreibt. Dies stabilisiert das Netzwerk besser und es neigt weniger zur Zentralisierung, weil für neue Nutzer die Hürde kleiner und der Antrieb höher ist, das Netz direkt zu stärken. Jetzt fragt sich sicher jeder, warum Bitcoin immer noch PoW ist oder nicht von einem PoS-Coin abgelöst wurde. Denn es erscheint nach dieser Sichtweise und Logik irrational oder zumindest paradox. Hier kann ich auch nur eine Antwort versuchen:
1. Märkte sind irrational und Marktplatzierung ist Trumpf! Gute und neue Ideen müssen sich immer erst am freien Markt gegen dominante Konkurrenten behaupten. Nur die wenigsten Menschen sind in der Lage, hochkomplexe Systeme zu durchdringen, und niemand ist in der Lage, vollständig rational zu handeln, weil man nicht über alles voll und umfänglich informieren sein kann.
2. Der Marktführer ist immer extrem unflexibel. Bitcoin kann nicht einfach so das Protokoll ändern, weil dies Unsicherheit bedeutet und ein Vertrauensverlust zur Folge hätte. Genauso wird keine Zentralbank sich das Monopol der Geld-Schöpfung einfach nehmen lassen und weiterhin auf Exklusivverträge (Gesetze) mit den Staaten bestehen, damit ihr Geld der Wertmaßstab für die Besteuerung und das zentrale Wert-Austauschmittel bleibt. Diese Geschäftsmodell hat sich lange Zeit bewährt und wird so schnell nicht geändert.
PoS (z.B. Peercoin) neutralisiert aber erst nur die Nachteile von PoW. Langfristig erfolgreiche Coin-Communities müssen einen zusätzlichen Service anbieten, damit ein echter innerer Wert in der Blockchain entsteht. Dies kann ein Demokratie- und Selbstfinanzierungsmodell sein (Lisk, Ark, Dash, PIVX ...), ein soziales Netzwerk (Steem, …), eine dezentrale Börse (Blocknet …), oder anderes wie Cloudspeicher, digitale Verträge usw. Solche PoS-Coins stehen bei der Krypto-GO-Strategie im Vordergrund. Häufig kann man bei diesen Netzwerken beim halten einen bestimmten Anzahl von Coins einen speziellen Knoten-Typ betrieben, wozu man sich ein VPS oder eine KVM anmieten kann. (Dies ist weitaus einfacher und günstiger, als eine PoW-Mining-Frame zu betreiben.) Für diesen Aufwand wird man generell höher auf der Blockchain belohnt, weil die Einrichtung und Verwaltung zusätzliche Zeit und Kosten abverlangen. Somit ist diese Strategie für Einsteiger nicht nur auf eine reine monetäre und passive Investition beschränkt, wie es bei vielen Finanzprodukten und Spekulationsobjekten der Fall ist. Das eigene Mitwirken und Verbreiten der Idee des jeweiligen Blockchain-Projekts hat einen zusätzlichen Hebeleffekt des aktiven Investments.
Die Krypto-GO-Strategie nutzt Blockchain-Projekte aktiv. Die Experten-Strategie wäre sicherlich eine eigene Blockchain zu bauen und das eigene Geld zu verkaufe… oder sich eine Blockchain zu forken. Aber das behandeln wir in der nächsten Folge ;-)
Warum der Name Krypto-GO?
GO ist ein Brettspiel, welches extrem einfache Grundregeln hat, aber in seiner Komplexität höher als Schach ist. GO ist einfach zu lernen, aber schwer zu meistern. Bei GO ist ein einzelner Spielstein schwach. Aber im Verbund mit anderen ist er stark und es kommt zu Emergenz- bzw. Netzwerkeffekte. Das Aufsetzen eines Master-, Service- oder Supernode kann z.B. als setzen eines GO-Steins verstanden werden, genauso wie die Verfügbarkeit auf einer weiteren Börse oder Akzeptanzstelle in der Wirtschaft. Die Blockchain-Philosophie ähnelt sehr stark der GO-Philosophie: “Leben und leben lassen.” Beim GO spielen lassen sich auf Grund der strukturellen Ähnlichkeit viele Aspekte der Blockchain-Technologie trainieren.
Klingt verrückt? Probiere es aus!
PS: Selbst dieser Artikel auf Steemit stellt einen weiteren GO-Stein der Blockchain-Bewegung dar... und auch dass du hin gelesen hast.
Bildquelle: Chad Miller https://www.flickr.com/photos/chadmiller/7270219
Auch wenn die ganze Thematik noch recht Neuland für mich ist interessiere ich mich für Artikel mit der Thematik blockchain und co. Den Artikel werde ich mir nach einem ersten Lesen nun noch mal genauer anschauen. Finde ich mega interessant. Danke fürs teilen!
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Vielen Dank
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Danke für den Post. Bin mal gespannt welche PoS Coins am Ende die Nase vorne haben. Könnte man nur in die Glaskugel schauen 😁 Halte Lisk persönlich für sehr vielversprechend.
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Hm, wir Physiker lösen Differenzialgleichungen um die Zukunft vorherzusagen. Oder wir integrieren sie sie numerisch. Nur kennt man leider den aktuellen Zustand hier jetzt nicht genau.
Ja, Lisk ist als Platform-Coin interessant. Etherium wird nicht so schnell auf PoS sein können, auch wenn sie es jetzt mit Casper angehen wollen. Lisk muss aber seine Gebühren senken. Mal schauen, was die jetzt beim Update und Rebranding machen. Ark ist für Lisk aber auch ein starker Konkurent.
Mein Favorit ist aber immer noch PIVX, weil er veil einfacher ist, echtes PoS hat und richtig gut im Community-Aufbau ist.
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Ich danke dir für deine Einschätzungen. Einen schönen Sonntag!
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