ECO - Vermögen gleich Schulden ungleich schuldig - Heiner Flassbeck

in deutsch •  7 years ago  (edited)


Heiner Flassbeck ist ein deutscher Heiner Flassbeck ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler. Er war von 1998 bis 1999 Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen und von Januar 2003 bis Ende 2012 Chef-Volkswirt bei der UNO-Organisation für Welthandel und Entwicklung (UNCTAD) in Genf.

Einpaar Grundthesen:

  1. alle Schulden sind gleich Vermögen auf der Welt und heben sich aufsummiert auf. (Schulden + Vermögen =0) Ergo wer Schulden macht ist nicht zwangsläufig der Schuldige.

  2. Deflation: ZU kleine Löhne senken die Preise und führt zu mehr Export, Vermögen und Macht für das jeweilige Land. (Siehe Deutschland)

  3. Inflation: ZU hohe Löhne erhöhen die Preise und führt zu mehr Import, Schulden und weniger Macht für das jeweilige Land. (Siehe Griechenland)

  4. Punkt 2 und 3 sind relative Eigenschaften. Der Gewinn des einen ist der Verlust des anderen. Ergo Schulden des einen sind Vermögen des anderen (Siehe Punkt 1). Ergo wer Schulden macht ist nicht zwangsläufig der Schuldige. Selbst wenn man sich an das abgemachte Ziel hält kann man durch den anderen Exportweltmeister schlechter gestellt werden.

  5. Die Aufgabe der Ökonomen der Volkswirtschaft ist es eine Balance zwischen Punkt 2 und 3 herzustellen. (mittels vereinbartem Inflationsziel/Lohnstückkosten innerhalb der EU-Währungsunion)

Nur eine Anpassung von unten nach oben ist sinnvoll. Eine Anpassung von oben nach unten ist nicht sinnvoll, da eine Lohnkürzung in Inflationsländern zu Arbeitslosigkeit führt.

  1. Volkswirtschaft ist nicht das gleiche wie Betriebswirtschaft.

Konkurrenz zwischen Unternehmen ist bis zu einem bestimmten Grad erwünscht. Unternehmen scheiden aus und werden neu gegründet in der Betriebswirtschaft (Micro-Ökonomie).

Volkswirtschaftlich gesehen (Makro-Ökonomie) ist dies für Länder analog nicht möglich. Länder und deren Bevölkerung können nicht verschwinden und sind nach wie vor physikalisch existent.

  1. Sollte man ein anderes Land nieder konkurrieren, so kommt es zur Aufwertung/Abwertung der verschiedenen Währungen und es kommt zum Schuldenschnitt und der gesamte Vorteil/Nachteil ist wieder aufgehoben.

Falls beide die gleiche Währung (z.B. Euro) besitzen, kann keine Auf/Ab-Wertung stattfinden. Der einzige Weg um dennoch den Schuldenschnitt herbeizuführen ist aus der Währungsunion aus zusteigen und eine neue Währung einzuführen. Die Schulden werden dann mit der neuen Währung zurück gezahlt, was einem Schuldenschnitt entspricht. Das zuvor "mächtigere" Land, welches seine Wirtschaft an extrem hohen Export gekoppelt hat, erfährt schnell steigende Inflation.

  1. Ein Exportweltmeister braucht auch immer mindestens einen Importweltmeister.

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