Butter beim Kaffee

in deutsch •  7 years ago 

Vor knapp einem Jahr hörte ich das erste Mal von LCHF und habe damals angefangen mich so zu ernähren. Low Carb High Fat - wenig Kohlehydrate, viel Fett. Etwas, was sich "normale" Ernährungswissenschaftler, -berater, Ärzte und Diätisten nicht vorstellen können. Das böse Fett geistert seit Jahrzehnten in unseren Köpfen herum. Fett ist schlecht. Fett ist gefährlich. Fett macht dick. Iss viel Kohlehydrate, du brauchst die Energie. Die Frage ist allerdings: Für was? Ein normaler Büromensch verbraucht wirklich wenig Energie. Die Energie aus den Kohlehydraten ist aber in Wirklichkeit Zucker. Die Energie, die nicht verbraucht wird, wird in Fettgewebe umgewandelt. Moment mal... Was?

Oh ja, du wirst davon dick, wenn du zu viele Kohlehydrate aufnimmst, weil der Körper die überflüssige Energie einfach abspeichert, um sie in Hungerphasen wieder anzupacken. Blöd nur, dass wir in der ersten Welt halt eigentlich keine Hungerphasen haben, also nimmt man einfach nur zu...

LCHF ist eine Form der ketogenen Diät, bei der es darum geht, den Stoffwechsel so umzustellen, dass der Fettstoffwechsel angekurbelt wird, und statt Glukose Fett und Ketonkörper als Energielieferanten hernimmt. Die ersten zwei Wochen der Umstellung können ziemlich anstrengend sein, denn man bekommt so eine Art Entzugserscheinungen durch die geringe Aufnahme von Kohlehydraten.

Über die Ernährungsform an sich möchte ich mich jetzt an dieser Stelle gar nicht so sehr auslassen. Es ist auf jeden Fall eine gute Art, um innerhalb eines Jahres deutlich an Gewicht zu verlieren (wenn man abnehmen will und sich an gewisse Grundregeln hält). Es ist aber auch sehr interessant, mehr über Ernährung, Stoffwechsel und die doch sehr vielschichtigen Meinungen und Forschungsergebnisse zu den verschiedensten Nahrungsmitteln und Nährstoffen zu erfahren und erforschen. Besonders irritierend ist, wie tief in unserer Gesellschaft der Duktus eingefleischt ist, dass die klassische Ernährungsweise einen hohen Anteil an Kohlehydraten benötigt. Meine Hausärztin meinte ganz erschrocken "aber so wenig Kohlehydrate kann auf die Dauer doch nicht gesund sein". Ich lebe immer noch und mir geht's gut - was soll ich also dazu sagen?

Bulletproof Coffee

Kommen wir also zum Titelthema dieses Artikels - Butter im Kaffee. Ich konnte mir, bevor ich es tatsächlich ausprobiert habe, nicht vorstellen, dass Butter im Kaffee überhaupt schmeckt. Aber mal ganz ehrlich: Butter und Milch oder Sahne sind ja im Grunde genommen alles das gleiche: eine Mischung aus Fett und Wasser. Nur halt in unterschiedlichen Mischverhältnissen.

Angeblich wurde der Bulletproof Coffee von Dave Asprey entwickelt. Da aber ähnliche Buttergetränke auch in alten Kochbüchern und rund um die Welt auftauchen, gehe ich eher davon aus, dass er den Kaffee in diesem Fall zum Szene-Getränk gemacht hat. Der Effekt, den der BPC auf den Körper hat, ist jedenfalls nicht abzustreiten.

Das ist inzwischen mein favorisiertes Rezept für Bulletproof Coffee:

  • 200 - 250ml Filterkaffee (also ca. 1 Becher)
  • 1 EL Kokosöl (wirklich gutes, ich nehme inzwischen am liebsten das von nu3)
  • 2-4 TL Butter
  • ein Schüsschen Schlagsahne

Alles zusammen schön aufschlagen, dass es schaumig wird. Wer seinen Kaffee lieber süß mag, sollte von Zucker auf Xylit oder ähnliches umsteigen - eigentlich ist der BPC aber so auch schon leicht süßlich und schmeckt durch das Kokosöl auch etwas nussig. Man braucht im Grunde genommen zum Frühstück nicht mehr als diesen Energie-Booster! Manchmal habe ich später am Tag noch einen zweiten getrunken, an den meisten Tagen aber wirklich nur einen. Am Anfang ist es wirklich ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber inzwischen finde ich den Geschmack fantastisch!

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