Vom Tzolkin zur Fünf-Tage-Woche

in deutsch •  7 years ago  (edited)

Ich folge schon gut zehn Jahre dem Mayakalender Dreamspell von Jose Argüelles. Das ist eine neue Übersetzung des traditionellen Mayakalenders Tzolkin. Der Tzolkin ist 260 Tage oder Kin lang und setzt sich aus zwei Zählungen zusammen. Eine ist die Zählung von 20 aufeinander folgenden Siegeln und parallel dazu werden 13 verschiedene Töne gezählt. Daraus ergibt sich dann 20 mal 13 gleich 260. Wenn man das darstellt ergibt sich eine rechteckige Matrix. Diese Matrix kann skaliert werden, d.h. die zeitliche Länge eines Feldes der Matrix kann unterschiedlich sein, z.B. ein Tag, ein Jahr oder 20 Jahre.

Es gibt sehr viele Verbindungen und Interpretationen, die sich alleine durch die Zahlen ergeben. Eine möchte ich hier herausstellen und erläutern.

Die Zahl 20 lässt sich aufteilen in 2 mal 10 und in 4 mal 5. Die Teilung 1 mal 20 gibt es mathematisch zwar auch noch, bringt aber nicht weiter. Die Maya rechneten oder zählten nicht wie wir im Dezimalsystem, sondern im Vigesimalsystem, d.h. von 0 bis 19 und dann kommt der Übertrag. Das bedeutet, sie hatten 20 Grundzahlen. Wir kennen nur 10. Für kabbalistisch Interessierte gibt es hier viel zu entdecken, aber darauf will ich hier erstmal nicht näher eingehen. Der entscheidende Hinweis steht schon oben, nämlich in der mayanischen Welt spiegeln sich die uns bekannten Zahlen und Interpretationen in 2 mal 10. Provokant könnte man sagen, wir kennen nur eine Hälfte der "Wörter" und versuchen damit die Welt zu beschreiben, was aber, rein aus Zahlensicht nicht gelingen kann.

Die andere Teilung der 20 ist durch 4 und durch 5. Es entstehen Gruppen von Zahlen, Teilmengen, die ähnliche Eigenschaften haben. Die mayanische Zahlschreibweise verdeutlicht diesen Zusammenhang.

Es gibt drei verschiedene Zahlsymbole: Punkt, Strich und die Null, die im Original durch ein Muschelsymbol dargestellt wurde.

Ich konzentriere mich hier auf die so genannten Siegelfamilien, die durch ihre ähnliche Zahldarstellung zustande kommen. Die Siegel oder Glyphen, wie sie auch genannt werden, stellen Bedeutungsebenen dar und sind geordnet wie die Zahlen 0 bis 19. Daher gibt es die Ein-Punkt-Siegelfamilie, die Zwei-Punkt-Siegelfamilie, die Drei-Punkt-S., die Vier-Punkt-S. und die Strich-Familie.

Die oben beschriebenen Siegel bestimmen jeden Tag, dass heißt wenn heute ein Ein-Punkt-Siegel dran ist, kommt morgen ein Zwei-Punkt-Siegel, dann ein Drei-Punkt-Siegel und so fort. Also, nach fünf Tagen wiederholt sich dieser Zyklus. Und das ist nur ein Zyklus von noch einigen anderen, wie oben schon erwähnt (260, 130, 20, 13, 10, 5, 4). Ihr seht hier gibt es noch einiges zu entdecken.

Da ich diesem Kalender schon lange folge, lebe ich parallel zur Sieben-Tage-Woche diese Fünf-Tage-Woche. Außerdem Folge ich den 13-Tage-Wellen, die sich durch die Zählung der Töne ergibt.
Die Siegel haben alle Namen und ein jeweiliges farbiges Piktogramm. Wenn es euch interessiert, beschreibe ich den Aufbau des Tzolkin näher. Gute Informationen findet ihr beim Johann Kössner auf http://maya.at/

Ich habe die fünf Siegel-Familien in der Geschichte "Die Bestimmung" von Veronica Roth wiedergefunden und dafür Begriffe geprägt. Warum die Familien-Eigenschaften des Tzolkin in dieser Geschichte auftauchen, weiß ich nicht. Doch die Übereinstimmung ist verblüffend.
In dieser Geschichte ist die zukünftige Gesellschaft in fünf Fraktionen eingeteilt, die jeweils einer bestimmten Tugend folgen:
Die Furchtlosen, die Freimütigen, die Gelehrten, die Friedfertigen und die Selbstlosen.

Diese Fraktionen entsprechen mit ihren zentralen Tugenden erstaunlicherweise den fünf Siegel-Familien des Tzolkin. In dieser Reihenfolge laufen auch meine Tage ab, furchtlos, freimütig, gelehrt, friedfertig und selbstlos. Und dann wieder von vorn. Immer aktuell. Daraus ergeben sich tagtäglich unendliche Meditations- oder Erkenntnisanstöße. Außerdem könnt ihr mal schauen, zu welcher Familie ihr gehört. Das richtet sich nach dem Tag eurer Geburt. So könnt ihr in kleinen Schritten immer mehr über eure Zeit herausfinden und entdecken, dass die Zeit immer zyklisch verläuft und unsere Vorstellung von linearer Zeit, die ab-läuft nicht menschlich ist, sondern technisch.

Auf meiner Seite bei wordpress könnt ihr dazu einige Artikel und Erklärungen finden. Mit der App mayacal von Walter Brunmüller könnt ihr herausfinden welches Kin heute ist und auch vergangene und zukünftige Tage berechnen. In der App sind auch die genauen Bezeichnungen der "Bestimmung". Viel Spaß!

So long ...

Bildquellen:
lawoftime.org/images/tzolkin-big.png
infinity-codes.net/a.s.p/images/Galactic%20Notations%200%20-%2019.jpg

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